Der Traunstein im Winter: "Man kann sich oft so täuschen"
GMUNDEN. Der Irrweg eines 31-jährigen Kärntners auf dem Traunstein hat am Wochenende 16 Gmundner Bergretter beschäftigt. Seine Vorbereitung war dürftig, doch auch mit großer Sorgfalt ist der Berg im Winter oft schwer einzuschätzen.
Es war nicht seine beste Idee. Erst gegen Mittag entschied sich ein 31-jähriger Kärntner vergangenen Samstag den Besuch bei seinen Schwiegereltern im Salzkammergut für eine Besteigung des Traunsteins zu unterbrechen. Eine Beschreibung der Tour hatte sich der gut trainierte Sportler zuvor zwar angesehen, die Dauer aber offenbar deutlich unterschätzt.
Um 14.30 Uhr war er über den westseitigen Hernlersteig aufgestiegen und ab einer Höhe von rund 1250 Meter im tiefen Schnee nur noch langsam vorangekommen.
Nach Bewältigung des kurzen (150 Höhenmeter) aber anspruchsvollen Traunsee-Klettersteigs (Schwierigkeitsgrad D), der vom Hernlersteig abzweigt, wusste der Kärntner beim Ausstieg auf der Terrasse der im Winter nicht bewirtschafteten Gmundnerhütte nicht mehr weiter. Die Zeit drängte, weil der junge Mann auch keine Stirnlampe bei sich hatte. Als einzige Lichtquelle diente ihm die Taschenlampe seines Mobiltelefons.
Der Bergsportler fand in seiner Verzweiflung keinen der drei markierten Abstiegswege und entschloss sich gegen 19 Uhr seine Freundin anzurufen, die wiederum die Bergrettung alarmierte.
"Entweder man erkundigt sich, oder man bleibt unten"
Die 16 Gmundner Bergretter konnten den jungen Mann telefonisch nicht erreichen- der Akku war dem Licht der Taschenlampe zum Opfer gefallen. Nach einem Aufstieg über den im oberen Bereich winterlichen Mairalmsteig konnten ihn die Bergretter bei der Gmundnerhütte antreffen und sicher ins Tal begleiten. Um 00.15 Uhr war der Einsatz beendet.
"Er hat die Situation leider völlig falsch eingeschätzt", sagt Christoph Mizelli, stellvertretender Leiter der Bergrettung Gmunden. Eine Besteigung des Traunsteins im Winter benötige noch deutlich mehr alpine Erfahrung als im Sommer.
"Du kannst die Schneelage vom Tal aus nie beurteilen. Selbst wenn der Berg schneefrei aussieht und es beim Aufstieg anfangs auch ist, kann er im oberen Bereich plötzlich tiefwinterlich werden. Man kann sich oft so täuschen", sagt Mizelli.
Der Mairalmsteig ist besonders im oberen Bereich lawinengefährdet, in den Gräben und Rinnen des Hernlersteigs lagert der Wind den Schnee ab. Die Stahlseile liegen dann im Verborgenen, die im Sommer verhältnismäßig einfachen Querungen werden zu einer anspruchsvollen alpinen Herausforderung.
Der Traunstein sei im Winter nur den versierten Bergsteigern vorbehalten. "Der Berg kann schon bei einer geringen Schneeauflage ein ganz anderes Gesicht zeigen.", sagt der Bergretter.
"Entweder man erkundigt sich vorher bei jemandem, der den Berg wirklich gut kennt und oft unterwegs ist, über die aktuellen Verhältnisse, oder man bleibt unten", sagt Mizelli, der sich in seinen beiden Büchern "Mythos Traunstein" und "Traumberg Traunstein" mit den Licht-und Schattenseiten des Berges auseinandergesetzt hat.
OÖN, warum recherchiert ihr nicht bei einem solcher Bergrettungseinsätze, wie viel ein Betroffener zahlen darf / muss.
Vor Jahren erklomm einer im Winter mit geschulterten Skiern Traunstein & fuhr dann ab. Der wurde als Held gefeiert. Alles scheint möglich zu sein am Traunstein!
Es ist im Winter eine Herausforderung aber wenn mann etwas Ahnung hat auch dass kein Problem.
Jetzt spielen wieder alle den gscheiten und sagen wie dumm doch diese Aktion war, meine güte
Die wenigsten Landsleute kämen nicht einmal im Sommer hinauf auf diesen Berg.
Im Winter ist es sehr risikoreich. Da können selbsternannte Bergfexe sagen, was sie wollen.
Den Traunstein im Winter zu besteigen, zeigt doch von einer unendlichen Sorglosigkeit und gefährlichen Dummheit. Dieser Berg ist im Winter einfach tabu und nur Selbstmörder wollen ihn erklimmen.
Vor Jahrzehnten war ein Notruf vom Handy weg nicht möglich. Daher hat man das Bergsteigen mit Vernunft und Verantwortungsbewusstsein betrieben.
Ende Oktober war Schluss und vor April hat man auch nicht wieder begonnen. Ein Fehler damals hätte das Leben kosten können.
A wann ma im Himalaya unterwegs woar, derf ma den "Stoa" net unterschätzen.
Wahrscheinlich wollte er mit der Seilbahn wieder runter, wusste aber nicht, welchen Berg er bestieg 😎
Auf die Aktion des Bergsteigers möchte ich hier nicht weiter eingehen.
Ich möchte aber allen Bergrettern, Alpinpolizisten und sonstigen freiwilligen Helfern einen großen Dank aussprechen, dass sie für andere ihr eigenes Leben auf's Spiel setzen um deren Leben zu retten! Ihr könnt Euch zwar darum nichts kaufen, aber vielleicht kann man so ein bißchen seinen Respekt vor Euch erweisen.
das hat mit täuschen nix zu tun wenn ma um 14:30 im Winter ohne Licht aufn Traunstein rauf will.
das ist Dum....heit hoch 10
Vielleicht hat er die Programmvorschau vom Luis Trenker- Film
im ORF gesehen.
Der ist zwar selber auch in ein Schneeloch gefallen.
Wenn ihn sein Kamerad Weber nicht herausgezogen hätte,
hätte die Welt nie erfahren, daß es ihn gegeben hat.
Seinen Dank hat er dem Weber später
in einem Plagiatsprozess "erwiesen",
Ma, ich bin so froh, über die Bergretter in Österreich. Vollkoffer gibt`s überall.
Ja es war (hoffentlich) nicht seine beste Idee.
Mir bleibt trotzdem nur der Gedanke, dass Gottseidank alles gut ausgegangen ist!
Im Winter ist der Traunstein am schönsten!!
War er zumindestens früher, da gabs noch Schnee und man hatte seine Ruhe.
Jetzt ist er auch im „Winter“ (das bisschen Schnee ist ja kein Winter im Gegensatz zu früher) schon fast wie im Sommer von Facebook Bergsteigern und Instagram Influenzan überlaufen.
Richtige Winter gehören wieder her, wo du herunten schon bis zur Hüfte im Schnee steckst! Dann würd sich vieles von alleine erledigen.
das was sie da schreiben, ist sicherlich ein mitgrund, dass mittlerweile soviel passiert.
gut dass diesesmal nichts passiert ist!
und eine winterbesteigung von anno dazumal auf den traunstein, die gibt es so heutzutage nicht mehr da einfach nicht mehr so viel schnee bei uns liegt.
jetzt ist doch meistens, vor allem südseitig und nf rauf eh immer alles fast bis oben hin frei, nur im letzten stück steht man halt aufeinmal im schnee... da wärs besser, man dreht spätestens da um, wenn es einem zuviel wird
das was heutzutage als "winterbesteigung" am traunstein bezeichnet wird, wie jetzt zur zeit,
das waren früher die letzten schneereste des winters ende april anfang mai, wo bis auf die letzten meter vor der hütte oder 50-100hm zum plateau rauf alles schneefrei ist, bis auf die rinnen ost und nordseitig.
da sollte man dann aber halt trotzdem wissen, was man tut, und wo man unterwegs ist
Muss man im Winter auf diesen Berg? 😉
Warum nicht? Aber halt vernünftig vorbereitet und ausgerüstet .. bisschen mit Hirn.
Man kann auch im Winter den Wörthersee durchschwimmen, obs gescheit ist, ist eine andere Frage....
Stimmt sicher, die Taucher sind ja um die Jahreszeit auch in den ganzen Seen unterwegs
....sowie die Bergsteiger im Winter am Traunstein....😂
Genau 😂
Bin gespannt wann der/die Erste draufkommt er hat in der Mittagspause schnell 35 Minuten Zeit und startet auf den Berg...
Schon extrem "kreativ", um diese Jahres und Uhrzeit ohne vernünftiges Licht auf einen solchen Berg zu steigen. Egal ob mit oder ohne Ortskenntnis. Hab vor kurzem aufm Hochlecken auch einen im Tiefschnee mit der Handylampe getroffen .. da war's schon verdammt finster. Ich versteh das nicht ...
wie dämlich muß man sein, im Winter um diese Tageszeit noch dazu ohne genaue Kenntnisse auf den Traunstein zu gehen. Fest zahlen lassen.
Ich hoffe, es kostet abschreckend viel "Lehrgeld", dass er dafür Retter vom wohverdienten Wochenendausklang abgehalten und gefährdet hat!