Transitquartiere wurden stillgelegt
LINZ. Seit der Schließung der Balkanroute standen die Zelte und Großquartiere zumeist leer.
Ein Blick auf die Zahl der Menschen, die im großen Flüchtlingstransitzelt in Braunau untergebracht waren, zeigt, wie abrupt die Schließung der Balkanroute Anfang März den Flüchtlingsstrom über Österreich nach Deutschland zum Erliegen gebracht hat. Am 3. März verzeichneten die Mitarbeiter des Roten Kreuzes noch 260 Flüchtlinge. 48 Stunden später, am 5. März, war kein einziger Flüchtling mehr gekommen. Die Grenzschließungen hatten Wirkung gezeigt.
Nach einem Monat, in dem die Zelte in Schärding und Braunau praktisch leer standen, zog die Polizei als Betreiber der Quartiere nun Konsequenzen.
Das Zelt in Schärding wurde am 29. März abgebaut. Jenes in Braunau wird bis auf weiteres stillgelegt. Es soll aber einstweilen stehenbleiben, um gerüstet zu sein, falls wieder mehr Schutzsuchende den Weg nach Mitteleuropa schaffen. Damit, dass das Zelt in naher Zukunft wieder gebraucht wird, rechnet die Polizeiführung nicht: "Wir gehen davon aus, dass sich die politische Entscheidung, nicht mehr zigtausende Menschen quer durch Europa zu transportieren, durchsetzen wird", sagt Presseoffizier David Furtner. Nicht zuletzt möchte die Exekutive mit der Stilllegung der Unterkünfte die Betriebskosten einsparen.
Auch das wahrscheinlich bekannteste oberösterreichische Transitquartier, das ehemalige Postverteilerzentrum in Linz, wurde am Montag bis auf weiteres geräumt. Transitflüchtlinge waren dort keine mehr untergebracht. Knapp 100 Asylwerber, für die in den regulären Quartieren bisher kein Platz war, hatten sich in den vergangenen Wochen dort noch aufgehalten. Sie wurden nun auf andere Quartiere verteilt. 54.000 Flüchtlinge hat das Rote Kreuz unter der Führung der Polizei seit September 2015 in den weiträumigen Hallen des Postverteilerzentrums betreut.
Das vom Samariterbund betreute Quartier in der Unionstraße wurde Mitte vergangener Woche ebenfalls abgebaut. Rund 50.000 Flüchtlinge waren hier in den vergangenen Monaten auf ihrer Durchreise versorgt worden.
"Fluchtgründe beseitigen"
Auch auf politischer Ebene wird die Schließung der Quartiere begrüßt. "Derzeit gibt es keinen erhöhten Bedarf an Transitunterkünften. Wichtig war mir, dass wir die Quartiere schnell wieder in Betrieb nehmen können, sollte sich die Lage ändern", sagt Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne). Ob und wann wieder mehr durchreisende Flüchtlinge kommen, lasse sich aber unmöglich vorhersagen: "Solange die Flüchtgründe dieser Menschen in ihren Heimatländern nicht beseitigt sind, werden sich Flüchtlinge auf den Weg nach Europa machen", sagt Anschober.
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