Oberösterreichs Bergrettung im Dauereinsatz
OBERÖSTERREICH. Das sonnige Wochenende zog erneut viele Naturliebhaber in die Berge. Dass die kein Spielplatz sind, mussten drei Wanderer am eigenen Leib erfahren.
Der Mahdlgupf bei Steinbach am Attersee ist nur 1261 Meter hoch. Kein Berg, dessen Höhe schlottrige Knie verursacht. 850 Höhenmeter trennen den ambitionierten Bergsteiger von den Gipfelfreuden. "Kein Problem, eine Zwei-Stunden-Angelegenheit", denken sich viele. Doch der Klettersteig, der in gerader Linie durch die Wandfluchten des Höllengebirges führt, ist mehr als nur eine kurze Vormittagsrunde. Das musste sich auch ein 35-jähriger Welser eingestehen, der am Samstag mit einem Freund in den Attersee-Klettersteig eingestiegen war.
Beim Schokoladen-Überhang, einer Stelle die mit Schwierigkeitsgrad D bewertet ist, rutschte der Mann mehrmals ab, bevor er - wie berichtet - kraftlos aufgeben musste. Ein Polizeihubschrauber musste den Welser aus dem Steig fliegen.
Erst Anfang September war ein 82-Jähriger erschöpft an dem Klettersteig gescheitert. Er hatte ebenfalls mit dem Überhang zu kämpfen.
Immer wieder Traunstein
Auch auf dem Traunstein kam es am Wochenende wieder zu einem Bergrettungseinsatz. Beim Abstieg vom Hernlersteig musst eine 23-jährige Frau völlig erschöpft aufgeben. Bis zum sogenannten Dachsteinblick- ein Aussichtspunkt auf etwa 1000 Meter Seehöhe- brauchten die Bergsteigerin und ihr Freund knapp drei Stunden. Zehn Mann der Bergrettung Gmunden, ein Alpinpolizist und die Besatzung des Notarzthubschraubers Christophorus 10 beteiligten sich an dem Einsatz. Die Frau wurde mittels Bergetau, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, aus dem Steig geflogen.
Einsatz im Reichraminger Hintergebirge
Über den Dürrensteigkamm bei Reichraming, der sich vom Burgspitz bis zur Bodenwies zieht, wollte ein 47-Jähriger aus Linz wandern. Er verlor dabei die Orientierung und setzte schließlich einen Notruf ab. Mithilfe seiner GPS-Koordinaten konnte der Mann den Einsatzkräften schließlich seine Position durchgeben. Der Linzer wurde unverletzt ins Tal geflogen.
Wanderer verstieg sich in unmarkiertem Gelände
Am Sonntag wurde die Bergrettung erneut alarmiert. Ein 32-Jähriger geriet auf einem alten Steig in der Hirlatzwand in Hallstatt in Bergnot. Der Weg, den der Bergsteiger einschlagen wollte, ist nur noch Gebietskennern vorbehalten, zu verwachsen und unübersichtlich ist er geworden. Deshalb erreichte der Mann auch nicht sein Tagesziel, den Vorderen Hirlatz. Beinahe sechs Stunden vergingen, bis sich der 32-Jährige entschied, einen Freund anzurufen. Da ihm dieser telefonisch auch nicht weiterhelfen konnte, verständigte er die Bergrettung Hallstatt. Die Bergretter konnten den 32-Jährigen vom Tal aus sehen und den Polizeihubschrauber zu seiner Position leiten. Er wurde mittels Tau gerettet.
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