Nächstes Drama: Felix (5) verlor bei Unfall die Mutter, Vater schwer verletzt
REICHERSBERG. Die Serie der tödlichen Verkehrsunfälle reißt nicht ab. Am Donnerstag starben vier Menschen auf Oberösterreichs Straßen.
Für Familie W. aus Mauerkirchen im Bezirk Braunau ist gestern ihre Welt zusammengebrochen. Auf der regennassen Fahrbahn der B148 im Gemeindegebiet von Reichersberg hat ein Lkw-Lenker aus Schärding gegen 6.40 Uhr in der Früh die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren. Der tonnenschwere Lastwagen kam ins Schleudern, geriet auf die Gegenfahrbahn der Bundesstraße und kollidierte dort mit einem hellen Pkw, gelenkt von Familienvater Herbert W. (42).
Ehepaar eingeklemmt
Durch die Wucht des Aufpralls wurden beide Fahrzeuge in ein angrenzendes Feld neben der Straße katapultiert. Herbert W. und seine Ehefrau Silvia (40) wurden in der völlig deformierten Fahrgastkabine eingeklemmt. Sohn Felix (5), der in einem Kindersitz auf der Rückbank saß, wurde ebenfalls verletzt. Nur mithilfe schwerer hydraulischer Bergescheren konnten die Einsatzkräfte das Ehepaar aus dem Wrack schneiden. "Das Herausschneiden des Lenkers dauerte etwa eine Stunde lang", sagt der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Reichersberg, Mathias Zarbl.
Dieser Anblick blieb dem kleinen Felix Gott sei Dank erspart. Sanitäter hatten den verletzten Buben bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr von der Rückbank des demolierten Wagens geholt und mit der Behandlung begonnen. Für seine Mutter Silvia kam jede Hilfe zu spät. Die Rettungskräfte konnten nur noch ihren Tod feststellen.
Video:
Zwei Helikopter im Einsatz
Zwei Rettungshelikopter brachten Vater und Sohn ins Krankenhaus. Herbert W. wurde vom "Europa 3" ins Klinikum nach Passau gebracht. Sein Sohn Felix wurde vom ÖAMTC-Hubschrauber "Christophorus 10" zum Kinderklinikum nach Linz geflogen. Das Krankenhaus Passau wollte den Gesundheitszustand des Familienvaters gestern nicht kommentieren. Aus der Kinderklinik hieß es, dass Felix auf der Intensivstation betreut werde, sein Zustand sei jedoch stabil.
"Es ist eine Katastrophe"
In Mauerkirchen, der Heimatgemeinde der Familie, sitzt der Schock nach dem tragischen Unfall tief.
"Ich kenne die Familie gut. Sie ist im Gemeindeleben bestens integriert. Es sind höfliche, freundliche und sehr angenehme Menschen", sagt Horst Gerner, Bürgermeister von Mauerkirchen.
Dass der kleine Felix bei dem Unglück seine Mutter verloren hat, trifft Bürgermeister Gerner besonders: "Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie furchtbar es für den kleinen Buben ist, wenn jetzt seine Mama plötzlich nicht mehr da ist. Das Ganze ist einfach eine Katastrophe." (hip/geg)
Tödliche Unfälle auf der Pyhrnautobahn
Bei einem Auffahrunfall mit drei Lkw sind am Donnerstagnachmittag auf der A9 Richtung Graz ein Lenker und sein Beifahrer ums Leben gekommen. Die Männer wurden derart massiv im Führerhaus eingeklemmt, dass sie noch an der Unfallstelle zwischen Inzersdorf und Micheldorf starben, berichten die Einsatzkräfte. Die Todesopfer befanden sich im hinteren von drei beteiligten Lastern. Die beiden anderen Lenker wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Video: Zwei Tote bei Lkw-Unfall
Am Vormittag kam ebenfalls auf der Pyhrnautobahn im Falkensteintunnel zwischen Inzersdorf und St. Pankraz (Bezirk Kirchdorf) ein 73-jähriger Motorradlenker aus Deutschland ins Schleudern. Er stieß gegen den Randstein und stürzte. Obwohl nachkommende Verkehrsteilnehmer sofort Erste Hilfe leisteten, starb der Mann noch an der Unfallstelle.
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