Höhlenforscher fanden Durchstieg: Hirlatzhöhle ist jetzt 113 Kilometer lang
HALLSTATT. Drittlängste Höhle Österreichs ist neuerlich um sieben Kilometer "gewachsen".
Vom Hirlatzhaus auf 1884 Metern Seehöhe ist ein 20-köpfiges Team von Höhlenforschern heuer mehrmals ausgeschwärmt, um dem Karsthöhlensystem der Hirlatzhöhle im Dachsteinmassiv auf den Grund zu gehen. Anfang September ist den Briten Joel Corrigan, Tom Ford und Ian Holmes sowie dem Deutschen Axel Hack der große Coup gelungen: Auf einer 18-stündigen Forschungstour stieß das Quartett auf eine 7,2 Kilometer lange Verbindung von einem vor wenigen Jahren entdeckten Felsenschacht zu bereits länger bekannten Teilen des Systems.
Die erforschte Gesamtlänge des Höhlenlabyrinths ist damit erneut um sieben Kilometer gewachsen – auf vorerst 113 Kilometer.
Noch kein Ende in Sicht
Hinter dem 147 Kilometer langen Schönbergsystem zwischen Ebensee und Altaussee und der Schwarzmooskogel-Höhle am Loser im Toten Gebirge (118 Kilometer) ist die Hirlatzhöhle die drittlängste Österreichs. Und die tiefste: Eineinhalb Kilometer führen die Klüfte dieses unterirdischen Entwässerungssystems des Dachsteinstocks bis 65 Meter unter den Spiegel des Hallstätter Sees. Schon vor mehreren Jahren wurden in 6,3 Kilometern Entfernung vom Eingang oberhalb des Echerntales zwei unter Wasser stehende Bereiche mit 200 und 150 Metern Länge durchtaucht und dahinter weitere große Gänge und Hallen gefunden. In einer dieser Hallen, von den Forschern "Austrian Airospace" getauft, ist jetzt der Zusammenschluss geglückt.
"Die vier Forscher haben sich von dem am Niederen Ochsenkogel in über 2000 Metern Höhe gelegenen Einstieg in den Berg abgeseilt", berichtet Gottfried Buchegger vom Verein für Höhlenkunde Hallstatt-Obertraun. Nachdem sie in 830 Metern Tiefe biwakiert hatten, konnten sie schließlich die unterirdische Verbindung der Felsenhalle zum Eingangsbereich entdecken.
Die Hirlatzhöhle rangiert nun auf Platz 20 der längsten und Platz neun der tiefsten Höhlen weltweit.
„Unterirdische Wege zu finden,
die vom Norden Oberösterreichs
bis zur Dachsteinsüdwand in der Steiermark führen.“
--- wusch!
Helfenberger haben direkten Zugang zur Austriahütte.