"Die unseren hätten den schon gehabt"
LINZ. Polizeiposten-Schließungen: Die OÖN fragten in betroffenen Gemeinden nach
Die Reformpläne des Innenministeriums sind in Oberösterreich großteils umgesetzt: 15 der geplanten 21 Polizeiinspektionen haben zugesperrt. Die OÖN fragten in betroffenen Gemeinden nach. "Es ist ein komisches Gefühl, keinen Posten mehr zu haben, aber bei uns ist immer eine Streife unterwegs. Das war vorher in der Nacht unmöglich mit nur vier Beamten", sagt Johannes Peinsteiner, VP-Bürgermeister der Salzkammergutgemeinde St. Wolfgang.
Keine großen Veränderungen gab es laut VP-Ortschef Josef Traunwieser in Raab (Bezirk Schärding): "Im Juni hatten wir ein Sicherheitsgespräch, wo wir unsere Bedenken äußerten. Uns hilft ein Dorfpolizist. Natürlich ist die Präsenz weniger gegeben, wenn kein Polizeiauto mehr vor dem Posten steht, aber der Kontakt mit den Riedauern ist sehr gut."
Guten Kontakt zum "neuen" Posten Leonding hat Wilherings SP-Bürgermeister Mario Mühlböck: "Wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Der Bevölkerung fällt schon auf, dass weniger Polizisten zu sehen sind, aber sie nehmen es mit Humor. Wenn wieder einer durchrast, ist zu hören: ,Die unseren hätten den schon gehabt’."
Nach dem Aufschrei vor der Schließung des Postens in Antiesenhofen (Bezirk Ried) sei es ruhig geworden. Der Posten Obernberg ist jetzt für die Gemeinde zuständig. "Das Manko sind die großen Entfernungen", sagt BZÖ-Ortschefin Ingeborg Huber. Auch Steinerkirchen an der Traun ist ohne Posten: "Die Präsenz der Polizei ist überraschenderweise gut, man sieht die Beamten regelmäßig. Über die Schließung diskutiert wird nach wie vor, aber Beschwerden gibt es keine", sagt VP-Bürgermeister Johann Auer.