Arbeits-Schuhe mit Hirn aus dem Mühlviertel
Was vor 84 Jahren als kleine, handwerkliche Kinder- und Leder-Skischuhproduktion in Tragwein im Mühlviertel begann, hat sich in vierter Generation zu einem High-Tech-Unternehmen gemausert.
Was vor 84 Jahren als kleine, handwerkliche Kinder- und Leder-Skischuhproduktion in Tragwein im Mühlviertel begann, hat sich in vierter Generation zu einem High-Tech-Unternehmen gemausert. Schütze-Schuhe der Familie Schützeneder hat sich mit Industrierobotern auf die Fertigung von Spezial-Arbeitsschuhen spezialisiert. Die Produktion ist vor drei Jahren mit einer Investition von 1,3 Millionen Euro an den Ortsrand mit viel Platz zum Wachsen gerückt.
Thomas Schützeneder denkt nur an Eines: Wie sieht der perfekte Schuh zur Arbeit aus? Das Hirnschmalz hat sich gelohnt und ist sogar patentiert. Ein Spezial-Schuh, der Asphalt-Profi, ist bis in die Karibik gefragt.
Ein Arbeiter kann damit dank der extrem hitzeresistenten (und nebenbei bequemen) Sohle bis zu einer Stunde auf 140 Grad heißem, frisch aufgetragenem Asphalt stehen. Zuvor gab es nur Schuhe, die dies 25 Minuten aushielten.
„Unser Schuh verdient eigentlich Geld“, sagt Thomas Schützeneder, der die Firma 1991 von Vater Willi (er feierte gestern seinen 78. Geburtstag) übernommen hat. Auch Gattin Michaela arbeitet mit.
Besonders stolz ist die Familie, die eine Schuhproduktion trotz harter Konkurrenz aus Asien im Mühlviertel möglich macht, auf den OÖN-Wirtschaftspreis Pegasus in Bronze, der kürzlich verliehen wurde. Freitag gab‘s eine Firmenfeier mit den 23 Mitarbeitern.
Schütze-Schuhe ruht sich auf den Lorbeeren des Asphalt-Profi nicht aus. Brandneu kam ein ebenso intelligenter, extrem rutschfester Schuh namens Grip-Profi auf den Markt. Er verhilft auch auf glatten, öligen Böden etwa in Produktionshallen zu sicherem Stand.
2008 hat Schütze-Schuhe 85.000 Paar Schuhe verkauft und 4,2 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Die Kundenliste liest sich wie das Who is who der Bauwirtschaft und Industrie und reicht von der Strabag, Alpine über Porr, Swietelsky, Habau, die Asfinag, voestalpine bis General Motors. Thomas Schützeneder, gelernter Schuhmacher und Absolvent der Schuhfachschule Pirmasens (Rheinland-Pfalz) legt sich die Latte hoch. Bald sollen 100.000 Paar Schuhe pro Jahr verkauft sein – und vielleicht winkt noch ein Pegasus.
Hallo, Ich hatte im Jahre 1990 für kurze Zeit für die Firma Schützeneder gearbeitet. Ich kann mich an die kollegiale und menschliche Art der Familie Schützeneder sehr gut erinnern. Ich habe durch Zufall diese Seite gelesen und freue mich sehr, dass diese Firma heute noch gibt und dass sie gewachsen sind.
Herrn Schützeneder und seiner Familie wünsche ich alles Gute und Beste! SK. Eine Ehem. Mitarbeiterin