Japan nimmt den Walfang im Juli 2019 wieder auf
TOKIO. Nach mehr als 30 Jahren Pause wird Japan im kommenden Jahr den kommerziellen Walfang wieder aufnehmen: Gejagt wird in den eigenen Hoheitsgewässern und im Nordpazifik.
Ab Juli 2019 werde sein Land in den eigenen Hoheitsgewässern sowie im Nordpazifik Jagd auf die Meeressäugetiere machen, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga gestern. "Wir werden nicht in den antarktischen Gewässern oder in der südlichen Hemisphäre jagen."
Die Regierung in Tokio will die "Internationale Walfangkommission" (IWC) bis Jahresende offiziell über den Rückzug informieren. Dieser wird dann per 1. Juli gültig. Mit Austritt schließt sich Japan den beiden anderen großen Walfangnationen Island und Norwegen an, die sich offen dem Fangverbot aus dem Jahr 1986 widersetzen.
Der Austritt Japans ist keine Überraschung: Japan war im September in der IWC mit einem Antrag auf eine Rückkehr zum kommerziellen Walfang gescheitert. Das Land hatte bei der IWC-Jahrestagung im brasilianischen Florianopolis argumentiert, die Bestände einiger Walarten hätten sich so weit erholt, dass der kommerzielle Walfang wieder zugelassen werden könne.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Ankündigung: Japan schere damit aus der internationalen Gemeinschaft aus, sagte der Chef von Greenpeace Japan, Sam Annesley. Der Schritt stehe auch den Bemühungen für den notwendigen Schutz der Ozeane und "dieser majestätischen Lebewesen" entgegen.
Die australische Regierung erklärte, sie sei "extrem enttäuscht". Neuseelands Außenminister Winston Peters nannte den Walfang eine "überholte und unnötige Tätigkeit".
Da ist der Aufschrei groß - aber Kormorane z.B dürfen sich ungehindert überall vermehren....