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Nordische Kombi: Historisches Gold für Österreich

Von nachrichten.at/apa, 26. Februar 2015, 15:40 Uhr
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Bildergalerie Nordische Kombi: Gold für Gruber
Bild: Reuters

FALUN. Bernhard Gruber gewann am Donnerstag bei der WM in Falun die Goldmedaille in der Nordischen Kombination. Das ist das erste Kombinations-Gold im Einzelbewerb für Österreich überhaupt.

Kombinierer Gruber hat damit Österreichs erste Goldmedaille bei der Nordischen WM in Falun und auch das erste WM-Einzel-Gold eines ÖSV-Kombinierers überhaupt geholt. Der 32-jährige Salzburger verteidigte mit einer starken Laufleistung über 10 Kilometer seine Führung nach dem Springen von der Großschanze erfolgreich.

Gruber setzte sich 11,9 Sekunden vor dem französischen Überraschungsmann Francois Braud und 14,9 vor dem Deutschen Johannes Rydzek durch. Es war das dritte Edelmetall für Österreich bei der WM 2015 nach zwei Bronzenen.

Führender schon nach Sprung

Dem Salzburger gelang mit 133 Metern die zweitbeste Weite. Als es darauf ankam, zeigte Vize-Weltmeister Gruber einen grandiosen Flug vom großen Lugnet-Bakken. "Das ist es, was einen Topathleten ausmacht", meinte der Sportliche Leiter Ernst Vettori und blickte zuversichtlich zum Langlauf. "Zum Glück sind wir vorne dabei, aber gegessen ist noch nichts." Gruber verließ den Auslauf wie auch Lamy Chappuis mit breitem Grinsen. "Das war ein Sprung zum Genießen, ich habe die nötige Lockerheit gefunden", sagte der 32-Jährige.

Reaktionen nach WM-Gold

Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): "Das ist historisch, wir hatten noch nie einen Weltmeister. Das freut uns im Hinblick auf Seefeld sehr, weil der ganze Sport einen zusätzlichen Aufwärtstrend bekommen kann. Gut waren wir in der Kombination immer, wir waren ja nie schlecht, aber es gibt Verhältnisse, wo wir schnelle Ski haben und alles passt - es hat heute gepasst. Ich bin sicher, dass auch die Skispringer heute noch was gewinnen. Wir hatten von Sulzenbacher angefangen über Gottwald immer schon gute Athleten, der Grubi war vielleicht nicht immer so im Vordergrund. Dass er das zusammenbringt, das freut uns."

Ernst Vettori (Sportlicher Leiter ÖSV): "Es gibt den Wunsch, Medaillen zu gewinnen, aber Gold zu gewinnen, steht über allem. Das ist historisch. Er hat das so souverän und clever gemacht, fantastisch. Das kann man nur den Hut ziehen. Irrsinnig stark war der Schlussanstieg, da ist er dem Braud davon, da ist es mir nur noch kalt über den Rücken gelaufen. Er hat es sich über die ganzen Jahre hart erarbeitet, er ist unser stärkster Mann und hat es sich absolut verdient. Das ist natürlich für die Jungen ein Mordsansporn. Wir haben jetzt das Ziel erreicht, dass jeder Sparte eine Medaille macht, das war mein großer Wunsch. Dass wir sogar die Goldmedaille haben, ist natürlich für die ganze Mannschaft toll. Wir haben jetzt noch ein paar schöne Aufgaben und können locker drauflossporteln."

Gruber kombiniert perfekt

Bernhard Gruber kommt dem Idealbild eines Nordischen Kombinierers ziemlich nahe. Der Salzburger versteht es blendend, die so gegensätzlichen Disziplinen Skispringen und Skilanglauf zu verbinden. Er holte bei allen vier Großereignissen seit 2010 Edelmetall - als 32-Jähriger eroberte er nun in Falun mit Gold von der Großschanze den ersten Einzel-WM-Titel eines Österreichers.

In Vancouver hatte Gruber 2010 vor allem von seiner Stärke auf der Schanze profitiert und war als bester Springer Olympia-Dritter von der Großschanze geworden. In der Folge hat der Gasteiner viel in den Langlauf investiert. Die Qualität im Springen hat nach anfänglichen Problemen dadurch kaum gelitten. 2012 und 2013 gelangen ihm nach fast vierjähriger Unterbrechung auch wieder zwei Weltcupsiege, nach dem jüngsten bei der WM-Generalprobe hält er bei insgesamt fünf.

In Schweden war er erneut bester Springer und bewies auch im Langlauf Klasse. Gruber holte bereits seine insgesamt dritte Einzelmedaille und die fünfte bei einer WM.

Der am 12. August 1982 geborene Gruber ist ein Vollblut-Athlet. Im Langlauf-Training muss er sich oft zurücknehmen, um es nicht zu übertreiben. "Ich mache fast zu viel, ich möchte immer hundert Prozent geben und das Maximum herausholen", sagte Gruber im Vorfeld der WM. Nach dem norwegischen Ex-ÖSV-Trainer Baard Jörgen Elden ist seit drei Jahren Thomas Baumann als Langlauf-Coach eine seiner wichtigsten Bezugspersonen im Team.

Im Springen stand sich der sensible Athlet manchmal selbst im Weg, fehlte ihm die nötige Lockerheit. "Ich weiß, was ich draufhabe, wenn ich das nicht schaffe, ärgert es mich. Da bin ich streng mit mir", erklärte Gruber. In Falun gelang ihm freilich mit seinem besten Flug nach mäßigen Leistungen von der Normalschanze ein Befreiungsschlag. Eine "Berni-Bombe", wie der Gasteiner in so blendenden Momenten zu sagen pflegt.

Der Athlet des SC Bischofshofen hat in jüngeren Jahren viel von Kollegen wie Felix Gottwald, Christoph Bieler und Mario Stecher profitiert. Früher manchmal etwas schusselig - ein Hoppala passierte vor Jahren in Lillehammer mit einem zu frühen Start, worauf er statt als Zweiter als Letzter loslaufen musste - gilt Gruber nun als fixe Größe und Erfolgsgarant.

Der aktuelle Weltcup-Zweite gilt als ruhiger Typ. Laut wird es dann, wenn er mit seinen Freunden Musik macht - mit Gitarre oder Schlagzeug. Die Kombinierer-Kollegen Tino Edelmann (GER) und Ronny Heer (SUI) haben mit Gruber als "The Telemarkers" unmittelbar vor den Olympischen Spielen 2010 einen eigenen Kombi-Song aufgenommen. "Für den einen Moment", so der Titel, hat Gruber lange gearbeitet.

Eine Tätigkeit in der Musikbranche ("Ich möchte mein Talent nicht verkümmern lassen") kann sich Gruber in Zukunft ebenso vorstellen wie einen Trainer-Job. Doch das ist aktuell noch kein Thema, auch wenn der aktuelle Weltcup-Zweite seit dieser Saison nicht mehr in Diensten des Bundesheeres steht. Dieses sichere Einkommen fehlt nun. "Daher muss ich gut sein, damit ich das wieder reinbringe", meinte Gruber lachend.

Ein Karriere-Ende ist nicht in Sicht. Wenn gesundheitlich weiterhin alles passt, will Gruber seine Karriere bis zur Heim-WM 2019 in Seefeld fortsetzen. "Ich bin ein Spätstarter. Ich sehe vieles, das ich liegen gelassen habe und noch verbessern kann. Ich bin noch nicht am Zenit."

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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susisorgenvoll (16.671 Kommentare)
am 26.02.2015 16:54

Unverhofft kommt auch gelegentlich! grinsen grinsen grinsen

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 26.02.2015 15:49

Ein GENIALER Erfolg des Bernhard Gruber -GOLD in der Kombination ,Gratulation an den neuen WELTMEISTER Bernhard Gruber !SUUUUUUUUUUUUUUPER

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