München-Reaktionen: Putin übermittelt sein "tiefes Mitgefühl"
MOSKAU/ATHEN/MÜNCHEN. Nach dem Amoklauf in München hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Deutschen sein tiefes Mitgefühl übermittelt.
Das Staatsoberhaupt habe in Telegrammen an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) kondoliert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag in Moskau.
Putin fühle nach der Tragödie, die Menschenleben gekostet habe, mit den Deutschen. Der Kremlchef wünsche den Verletzten schnelle Genesung, so Peskows.
Tsipras ruft zur Solidarität auf
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief dazu auf, gegen Gewalt in Europa vorzugehen. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass Gewalt zur Zukunft Europas wird. In diesen schweren Zeiten stehen wir solidarisch an der Seite der Deutschen", schrieb Tsipras auf Twitter.
We must not allow violence to be the future of Europe. In these hard times we stand in solidarity with the German people. #Munich
— Alexis Tsipras (@tsipras_eu) 22. Juli 2016
Auch der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos zeigte sich entsetzt, berichtete der Radiosender Athina 984 am Samstag. Über den deutschen Botschafter in Athen ließ er dem deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck sein Beileid für die Opfer und die Hinterbliebenen übermitteln.
Der estnische Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves zeigte sich erschüttert vom Anschlag in München. Er fühle mit dieser wunderschönen Stadt, in der er fast ein Jahrzehnt gelebt habe und wo sein Sohn geboren sei, schrieb er auf Twitter und ergänzte: "Schrecklich."
My heart goes out to München, the lovely city where I lived almost a decade and where my son was born. Terrible.
— toomas hendrik ilves (@IlvesToomas) 22. Juli 2016
Ilves hatte in den 1980er Jahren vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Journalist für Radio Free Europe in der bayerischen Landeshauptstadt gearbeitet. "Meine persönliche Verbindung ist Weißwurst und Weißbier. Ich hatte eine tolle Zeit in Deutschland", sagte er einmal in einem Interview.
"Berlin steht an der Seite Münchens"
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bezeichnete das Attentat von München als "schreckliche Tragödie. Zugleich warnte er am Samstag vor voreiligen Spekulationen zu den Hintergründen. "Die Berlinerinnen und Berliner und der gesamte Berliner Senat sind tief betroffen über die grausamen Ereignisse, die München bis ins Mark getroffen haben", sagte Müller. "Berlin steht an der Seite Münchens."
Aufruf zum "Geist der Mitmenschlichkeit"
Der Vorsitzende des Münchner Forums für Islam, Imam Benjamin Idriz, zeigte sich "entsetzt" über den Anschlag im Olympia-Einkaufszentrum. "Wir stehen jetzt zusammen in Trauer über die Opfer, wünschen den Angehörigen Kraft und unserer ganzen Stadt München Mut und Besonnenheit", sagte Idriz am Samstag. Nach seinen Angaben hatten die Moscheen über Nacht allen Hilfesuchenden offen gestanden - ein Paar aus Frankreich habe im Münchner Forum für Islam (MFI) übernachtet. Idriz rief dazu auf, dass der "Geist der Mitmenschlichkeit" die Botschaft dieser "schrecklichen Nacht" sein solle.
Leider, leider, so muss man sagen, leben wir in einem Zeitalter, wo man auch in Europa, so auch in Russland, mit so einer Wahnsinnstat, mit all ihren Dramen,immer mehr rechnen muss. Versucht doch gerade der IS, bisher unbescholtene, "labile" junge Menschen - übers Internet, für sich zu gewinnen, wie auch zu beeinflussen. Mit Sorgenfalten blicken auch die Sicherheitsbehörden, auf diese Entwicklung, "derer sie kaum etwas entgegenzusetzen haben".
Die Sicherheitsbehörden? Was sollen denn die entgegensetzen? Der Hase dem Igel.