Luxemburg will eine G-9-Staatengruppe gründen
LUXEMBURG. Die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G-7) soll nach Ansicht der luxemburgischen Regierung künftig verstärkt die Sichtweise kleiner Staaten zur Kenntnis nehmen.
Der luxemburgische Premier Xavier Bettel nützte am Dienstag einen Besuch von Japans Ministerpräsident Shinzo Abe, um sein Projekt einer G-9-Gruppe europäischer Staaten bis zu einer Million Einwohnern vorzustellen.
Da Abe wegen der im Jänner beginnenden japanischen G-7-Präsidentschaft "ständig von G-7 gesprochen" habe, habe er ihn informiert, "dass ich eine G-9-Versammlung organisieren werde", sagte Bettel.
Das Projekt ist schon weit fortgeschritten: Er habe die Regierungschefs von Andorra, Island, Liechtenstein, Malta, Monaco, Montenegro, San Marino und Zypern eingeladen, "vor den Sommerferien" zu einem Treffen nach Luxemburg zu kommen, sagte Bettel. Er sei sich hinsichtlich der Bezeichnung noch nicht sicher. "Vielleicht S für 'small', L für 'little' oder G für 'group' - ganz nach Wunsch", sagte Bettel. Und dann fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, er werde "den G-7-Präsidenten über die Ergebnisse meines G-9-Treffens informieren".