Groß statt erheblich: Tirol will Lawinenwarnskala umbenennen
INNSBRUCK. Der Tiroler Lawinenwarndienst regt eine Umbenennung der Warnstufen der fünfteiligen Gefahrenskala an. Die Stufe "3", bei der tendenziell die meisten Unglücke passieren, soll in Zukunft die Bezeichnung "groß" und nicht wie bisher "erheblich" tragen.
"Die Benennung der Lawinengefahrenstufe '3' mit 'erheblich' ist - wie uns gerade dieser Winter zeigt - zu einem Problem geworden", erklärt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol am Dienstag in einer Aussendung. Unterstützung erhielt Mair dabei von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP): "Die neue Regelung würde gerade der Gefahrenstufe '3' mehr 'Warncharakter' geben."
Nach den Tiroler Plänen soll einhergehend die Stufe "4" in "sehr groß" und die Stufe "5" in "extrem" umbenannt werden. Der Lawinenwarndienst Tirol will den Vorschlag zur internationalen Umsetzung einer neuen Lawinengefahrenskala bei der Tagung der österreichischen Lawinenwarndienste im Mai 2015 in Bozen, beim Kongress "Recht und Lawine" Anfang Juni 2015 in Davos sowie bei der "Internationalen Tagung der Lawinenwarndienste" Mitte Juni in Rom einbringen.
Tirol verfüge über das dichteste, hochalpine, meteorologische und nivologische Messnetz weltweit, hieß es. 170 automatische Wetterstationen lieferten Daten, die auch öffentlich und kostenlos unter www.lawine.at/tirol eingesehen werden können. Zusätzlich werden alle eingelangten oder selbst erstellten Schneeprofile in diese Analyse miteinbezogen.
In dieser Wintersaison ereigneten sich in Tirol bisher neun tödliche Lawinenunfälle. Die meisten passierten im freien Skiraum bei Lawinenwarnstufe "3".