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Der King ist tot, es lebe der King

Von Roswitha Fitzinger, 12. August 2017, 00:04 Uhr
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Bildergalerie 40. Todestag: Zehn Fakten über Elvis Presley
Bild: (APA)

Seit 40 Jahren ist der King of Rock’n’Roll tot – und doch ist Elvis Presley unvergessen. Für diese vier Oberösterreicher ist Elvis „der Größte“, sie verehren ihn auf ihre Weise, interpretieren oder imitieren ihn. Roswitha Fitzinger hat mit ganz unterschiedlichen Elvis-Fans über ihre Beziehung zum „King of Rock’n’Roll“ geplaudert.

  • Seit 40 Jahren ist der King of Rock’n’Roll tot – und doch ist Elvis Presley unvergessen. Für diese vier Oberösterreicher ist Elvis „der Größte“, sie verehren ihn auf ihre Weise, interpretieren oder imitieren ihn. Roswitha Fitzinger hat mit ganz unterschiedlichen Elvis-Fans über ihre Beziehung zum „King of Rock’n’Roll“ geplaudert.

Ty Tender

"Ich werde nie ein Elvis-Imitator sein"

Der Tod von Elvis war für Fritz Weiler alias Ty Tender Anfang und Ende. Den 16. August 1977 wird Fritz Weiler nie vergessen. Mit seiner Frau sei er auf Urlaub gewesen, erinnert sich der 74-Jährige, auf der Suche nach einem Lokal, in einem weißen Fiat 1500 mit Lenkradschaltung, als er aus dem Radio die Worte "in memoriam Elvis Presley" vernommen habe. Der Fünftürer wurde sofort gestoppt. Absolut schockiert sei er gewesen, so der Linzer. Das könne es nicht geben, habe er sich gedacht. "Ich wollte es nicht zur Kenntnis nehmen. Ein Mann mit solch einer Stimme, so tollen Songs. Das soll es gewesen sein? Mit 42?"

"Ich werde nie ein Elvis-Imitator sein"
Memorial-Konzert: Ty Tender tritt am 16. September im Wiener Metropol in Memorial Elvis Presley auf. Bild: Krügl

Für Fritz Weiler sollte dieser Tag in zweifacher Hinsicht zu einer Tragödie werden. Seine erste Single, auf der er Elvis und andere Rock’n’Roll-Legenden interpretiert, steht in den Startlöchern, soll im September erscheinen. Der Name Ty Tender ist bereits geboren. Was tun? "You don’t know what you’ve got" erscheint trotzdem – und wird nicht beachtet, geht unter, ein Flop.

Trotz der "bitteren Enttäuschung", aufgeben kommt für den Linzer nicht in Frage. Auch weil er in Las Vegas und Memphis erlebt, dass Elvis lebt – zumindest in Personen, die versuchen, so auszusehen und zu singen wie sein Idol. "Ich habe die Reaktionen des Publikums gesehen, wenn sie auf der Bühne ,In the Ghetto‘ sangen." Weiler ist überzeugt: Das funktioniert auch in Österreich.

"Ich werde nie ein Elvis-Imitator sein"
Ty Tender: "Elvis ist für mich nach wie vor absolut der Größte und tatsächlich ,the King’.“ Bild: Weddiler Shows

Anlässlich von Elvis’ drittem Todestag will er ein Tribute-Konzert im Brucknerhaus geben. Er bekommt seine Chance, und dieses Mal geht alles glatt. "Das war ein Aufruhr in Linz. In einem goldenen Cadillac und von Harleys flankiert sind wir von der Unionkreuzung über die Landstraße zum Brucknerhaus gefahren. Der legendäre ,Fatsy‘ stand Spalier. Das Konzert war ausverkauft. Schon als ich zu singen begonnen habe, war ich fix und fertig", sagt er (Foto oben).

Dieses Mal wird Ty Tender nicht ignoriert. Das mediale Echo ist groß. Als er kurze Zeit später auch noch in Peter Rapps Unterhaltungsshow "Juke Box" eingeladen wird und ein Elvis-Medley singen darf, ist Ty Tenders "Geburtsstunde" gekommen.

Seine Elvis-Stimme hat ihm mittlerweile Auftritte in der ganzen Welt verschafft. Vor einem arabischen Scheich in Dubai hat er ebenso gesungen wie vor dem Bürgermeister von Memphis. Seine Faszination für den "King of Rock’n’Roll ist ungebrochen: "Das Charisma, die Ausstrahlung, die von Elvis ausging, seine Art, die unterschiedlichsten Lieder zu interpretieren, egal ob Rock, Country oder Gospels. Er hatte einfach ein unglaubliches Stimmvolumen", sagt Ty Tender, der sich als Elvis-Interpret und nicht als Elvis-Imitator versteht.

Memorial-Konzert: Ty Tender tritt am 16. September im Wiener Metropol in Memorial Elvis Presley auf. www.tytender.com

 

Der rockende Amtsleiter aus Timelkam

Jürgen Höchtl ist J.J.King und seit 25 Jahren „in Sachen Elvis unterwegs“

J.J.King

Backstreet Boys, Spice Girls. Das mögen die Helden der Jugend Anfang der 90er Jahre gewesen sein, sie waren nicht jene von Jürgen Höchtl. Er stand auf Rockabilly, stylte seine Haare wie Elvis. „Mir haben einfach die Musik und die Person getaugt. Elvis hatte das gewisse Etwas, sowohl stimmlich als auch äußerlich.“ Selbst als Mann hätte man gesagt: „Der schaut gut aus.“ Es blieb nicht beim Styling. Einer Musikerfamilie entstammend, wandelte der Timelkamer bald auch musikalisch auf Elvis’ Spuren.

Der rockende Amtsleiter aus Timelkam
Jürgen Höchtl ist J.J.King Bild: jjking.at

Mit 21 Jahren schickt er eine Kassette mit Elvis-Songs nach Memphis, will an einem von einem Ehepaar privat organisierten Imitator-Wettbewerb teilnehmen, fährt „auf gut Glück“ hinterher und darf tatsächlich antreten. In der Jury sitzen unter anderem eine ehemalige Backgroundsängerin von Elvis, und auch sein Schneider ist da. Höchtl wird unter 74 Teilnehmern Vierter. Das erfolgreiche Abschneiden des Oberösterreichers bleibt in seiner Heimat nicht unentdeckt und ohne Folgen. Auch hierzulande wollen die Leute Elvis-Shows sehen. Höchtl sucht sich Musiker und wird zu J.J. King.

25 Jahre ist Jürgen Höchtl mittlerweile „in Sachen Elvis unterwegs“ und hat noch immer nicht genug vom „King of Rock’n’Roll“. Der Musiker ist für den 43-Jährigen Inspiration, Motivation und zu einem gewissen Grad Vorbild. „Musikalisch ist er auf alle Fälle das Nonplusultra. Es gibt fast 1000 Elvis-Nummern, das hat kein anderer Interpret je geschafft.“ Unvergessen ist beim Timelkamer vor allem sein 1968er-Comeback. „Er war stimmlich extrem gut drauf, mit rauer Stimme, weil er verkühlt war. Er kam mit einem Lederoutfit auf die Bühne. Das war berauschend“, gerät der Elvis-Imitator ins Schwärmen. Er versuche auf der Bühne so nahe wie möglich an das Original heranzukommen und den unvergesslichen Sänger beim Publikum wieder aufleben zu lassen, sagt er. „Es ist nicht so, dass ich dann Elvis bin. Ich bleibe ich auf der Bühne. Es gibt nur einen Elvis.“

Elvis-Lieder im Standesamt

Dass Höchtl von Berufs wegen Amtsleiter ist, kann man sich da schwer vorstellen. Lange Zeit war der 43-Jährige auch als Standesbeamter tätig. Immer wieder hatte es in dieser Zeit Anfragen gegeben, ob er im Elvis-Outfit auch Trauungen durchführen würde. Derartige Wünsche blieben unerfüllt. „Schließlich hat eine Trauung eine besondere Bedeutung und soll keine Show sein.“ Das ein oder andere Elvis-Lied hat er vor den Brautleuten allerdings schon zum Besten gegeben.

Tribute-Konzert: Anlässlich des 40. Todestages von Elvis werden J.J.King & Orchester am 9. November im Brucknerhaus auftreten. www.jjking.at

 

Zwei – in Elvis vereint

Die „Jahrhundert-Miss-Elvis“ und der Erfinder des „Kleinsten Elvis-Festivals der Welt“

B.S. Stucka und Maria Machart

Gäbe es die beiden nicht, man müsste sie erfinden. Zwei Ischler Originale: B.S. Stucka und Maria Machart. Letztere ist 83 Jahre jung – im Geist wie im Herzen. Dort tief drin hat auch ihr Idol einen besonderen Platz: Elvis. Ein Amulett mit der Aufschrift „Elvis lebt“ hängt um ihren Hals, das schwarze T-Shirt, das sie trägt, ist mit dem Konterfei des „King“ bedruckt. Ein Jahr und einen Tag ist die Ischlerin älter als Elvis. Er gehört zu ihrem Leben wie ihr Mann Helmut. „Diese Bewegungen, diese Stimme – mei, diese Stimme“, schwärmt sie: von Elvis: „Und was er alles geleistet hat – die vielen Filme und Lieder.“ Wenn sie nachts aufwacht und nicht einschlafen kann, hört sie seine Lieder. Am liebsten die aus dem Film „Acapulco“, sagt sie. Doch wenn sie an seinen Tod denkt, ist es vorbei mit der Schwärmerei, da packt sie der Zorn: „Sein Manager hat einfach nicht auf ihn g’schaut“, sagt sie, und ihre Stimme bebt.

Zwei – in Elvis vereint
B.S. Stucka und Maria Machart Bild: Grill Juergen

Wer denkt, die 83-Jährige gibt sich mit Elvis-Büchern, Schallplatten und auf Videokassetten überspielten Filmen zufrieden, der irrt gewaltig. Insgesamt sieben Mal war sie in Amerika und einmal ihrem Idol ganz nahe – als sie über Elvis’ Anwesen Graceland spazierte. „In der Ecke im Schlafzimmer stand auf einer Büste sein Tarnanzug, einer der wenigen Sachen, die nicht hinter einer Glasvitrine waren. Ich bin hin und hab ihn angegriffen“, sagt die 83-Jährige und streckt die Hand aus. Erhebend sei das gewesen. Das war 1989.

Die Amerika-Reisen gehören der Vergangenheit an, aber einmal im Jahr wird Elvis zelebriert – dann, wenn in Ischl das „Kleinste Elvis-Festival der Welt“ stattfindet. B.S. Stucka, gelernter Rauchfangkehrer, Galerist und (Lebens-)Künstler, hat es erfunden. „In Ischl hieß es immer nur: der Kaiser, der Kaiser, der Kaiser. Da hab’ ich gefragt: Und was ist mit dem King?“ Und weil das größte Elvis-Festival doch eine Nummer zu groß gewesen wäre, gab sich der 50-jährige Ischler ausnahmsweise mit der Minimalvariante zufrieden.
Seit mittlerweile 14 Jahren mutiert Bad Ischl einmal im Jahr zu Bad Memphis, und reihenweise laufen Elvis-Doubles herum und dem Kaiser den Rang ab. Eine ist seit Anbeginn mittendrin – Maria Machart, die heuer zur „Miss Jahrhundert-Elvis“ gekürt wurde.

Die 15. Festival-Auflage findet übrigens am 21. Juli 2018 statt – Maria Machart wird es sich nicht entgehen lassen.

Video: Vor 40 Jahren starb Elvis Presley. Er war Revolutionär, Sexsymbol und gilt bis heute als der King of Rock"n Roll.

 

Elvis’ Leben und Karriere

Elvis Aaron Presley wurde am 8. Januar 1935 in East Tuplo (Mississippi) als Sohn eines Landarbeiters und einer Textilarbeiterin geboren. Elvis hatte einen Zwillingsbruder – Jesse Garon kam jedoch tot zur Welt.

  • Erster Hit: Seinen ersten großen Erfolg landete Elvis 1956 mit dem Lied „Heartbreak Hotel“, die Single verkaufte sich zwei Millionen Mal.
  • 31 Filme: Zwischen 1956 und 1969 wirkte der Sänger in 31 Spielfilmen mit.
Elvis’ Leben und Karriere
Eine Milliarde verkaufte Tonträger machten Elvis Presley zum erfolgreichsten Solokünstler aller Zeiten. Bild: Reuters
  • 1100 Konzerte: Die 1970er-Jahre standen im Zeichen von Live-Auftritten. Zwischen dem Sommer 1969 und seinem Tod 1977 gab Elvis mehr als 1100 Konzerte, von denen mehr als 800 im heutigen Las Vegas Hotel & Casino stattfanden. Seinen bekanntesten Live-Auftritt absolvierte er jedoch 1973 in Honolulu. „Aloha vom Hawaii“ war das erste per Satellit in zahlreiche Länder der Welt ausgestrahlte Konzert eines Solokünstlers. Es machte ihn endgültig zum Superstar. Außerhalb der USA ist Elvis jedoch nie aufgetreten, lediglich fünfmal in Kanada.
  • Erfolg: Eine Milliarde verkaufte Tonträger machten Elvis Presley zum erfolgreichsten Solokünstler aller Zeiten – und das, obwohl seine Karriere nur 23 Jahre dauerte und er nie eines seiner Lieder selber geschrieben hat, wie er gegenüber einem Journalisten zugab. Bei „Don’t Be Cruel“ und „Love Me Tender“ ist Presley als zweiter Songwriter angeführt.
  • Waffennarr: Elvis galt als temperamentvoll und als Südstaatler wusste er mit einer Schusswaffe umzugehen. Wenn er schlechte Laune hatte oder im Fernsehen jemand sah, der ihm nicht passte, soll er laut seiner Ehefrau Priscilla so manchen Fernseher beschossen haben. In seinem Wohnsitz Graceland hatte er ein Arsenal aus 40 Waffen.
  • 600.000 in Graceland: Presleys ehemaliger Wohnsitz ist seit 1982 für Besichtigungen geöffnet und verzeichnet jährlich an die 600.000 Besucher.
  • Essen: Elvis liebte fettes Junkfood, konnte angeblich bereits mit Mitte 20 acht Cheeseburger, zwei Sandwiches mit Speck und drei Milchshakes verdrücken. Brachte er 1960 um die 70 Kilogramm auf die Waage, wog er bei seinem Tod 120 Kilogramm.
  • Herzversagen: Am 16. August 1977 wurde „the King“ von seiner damaligen Freundin tot in seinem Badezimmer auf Graceland gefunden. Die offizielle Todesursage lautete Herzversagen. Allein in seinem Todesjahr soll ihm sein Arzt 10.000 Pillen an Schmerzmittel, Psychopharmaka und Schlaftabletten verschrieben haben.
  • 85.000 Aussehen-wie-Elvis: Diverse Fanseiten im Internet sprechen von weltweit ungefähr 85.000 Elvis-Imitatoren.
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5  Kommentare
5  Kommentare
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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 13.08.2017 09:26

Die Musik und Vermarktung war genial, sehr viel Innovationen und Veränderungen sowohl musikalisch als auch Show bis hin zum legendären Jumpsuit.

Privat/persönlich tat mir Elvis leid, Verschwendungssucht, falsche Freunde (Memphis Mafia) mit Machogetue/Einschleimern/Waffennarren, durch harte Arbeit einen durch den Zeitgeist bedingt fahrlässigen Umgang mit Medikamenten und Drogen. Einsamkeit inmitten des Reichtums und der vielen Leute im Umfeld.

Als Kind wusste ich bald, was ich NICHT will. Privat und sozial zu werden wie Elvis!

Musikalisch war es eine völlig andere Zeit, viele spontane Sessions in der Freizeit und praktisch alle Tonträger wurden "live" und sessionweise im Studio mit der Begleitband, bestehend aus den besten Musikern, eingespielt. Vieles davon kann man auf den neu aufgelegten FTD-CDs von Sony in teilweise guter Aufnahmequalität bewundern. Kein Vergleich zu den heute steril und spurweise aufgezeichneten Produktionen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.08.2017 09:09

er war und bleibt der Größte!!!!

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ooeusa (732 Kommentare)
am 13.08.2017 08:10

Ich war gerade in Memphis Tennessee. Graceland, ist das " Elvis Disney Land". Diese Woche ist die sogenannte " Dead Week". Viele Elvis Fans aus der ganzen Welt pilgern nach Graceland, Memphis TN. Seine Musik, der Rock " N" Roll sowie die Blues waren eine unendliche Bereicherung der Musikwelt des 20. Jahrhundert.

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( Kommentare)
am 12.08.2017 21:13

Elvis verknüpfte die verschiedenen Stränge der Musik- und Lebenskultur der Südstaaten und seine damalige Jugend mit traumwandlerischer Sicherheit zu etwas komplett Neuem, höchst Originellem sowie - zumindest für die Jugend - höchst Ansprechendem, und - sehr amerikanisch - machte damit mächtig viel Kohle.

Nicht der einzige Superstar des frühen Rock'n'Roll, aber der erfolgreichste und vermutlich der vielseitigste. Ein Vorbild und Türöffner für viele andere Talente, die Jugend, und nicht zuletzt die Rassen-Gleichberechtigung.

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Biene1 (9.532 Kommentare)
am 12.08.2017 13:12

Elvis 4ever!!

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