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Ein Drittel der Medizin-Absolventen will ins Ausland

Von nachrichten.at/apa, 24. August 2016, 09:15 Uhr
medizinstudenten
Medizinstudenten wollen ins Ausland Bild: apa

WIEN. Ein Drittel der Absolventen eines Medizinstudiums an einer heimischen Uni will im Ausland arbeiten. Bei den österreichischen Neo-Doktoren beträgt dieser Prozentsatz ein Viertel, bei den Deutschen rund zwei Drittel.

Das zeigt eine Absolventenbefragung im Auftrag des Wissenschaftsministeriums, mit der Österreich die EU von der Notwendigkeit der Quotenregelung für das Medizinstudium überzeugen will.

Seit 2006 gilt für das Medizinstudium eine Quotenregelung: 75 Prozent der Plätze für Human-und Zahnmedizin sind für österreichische Maturanten reserviert, 20 Prozent gehen an EU-Bürger und fünf Prozent an Nicht-EU-Bürger. Diese Maßnahme war eingeführt worden, da nach der Aufhebung der bis dahin gültigen Zugangsregelung (in Österreich studieren durfte nur, wer auch in seinem Heimatstaat über eine Studienberechtigung verfügte, Anm.) durch den Europäischen Gerichtshof zahlreiche Numerus-Clausus-Flüchtlinge aus Deutschland nach Österreich strömten. Außerdem wurde die Zahl der Anfänger-Studienplätze für Human- und Zahnmedizin an den öffentlichen Unis auf 1.500 beschränkt (mittlerweile 1.620).

Die Quotenregelung war ursprünglich von der EU-Kommission wegen der Diskriminierung von EU-Bürgern bekämpft worden. Bis 2016 wurde allerdings ein Moratorium gewährt: Bis dahin muss Österreich nachweisen, dass ohne Quote die medizinische Versorgung des Landes nicht gesichert ist - etwa, weil Studenten aus Deutschland (sie stellen die große Mehrheit der Studenten aus EU-Ländern, Anm.) nach ihrem Studienabschluss Österreich wieder verlassen und dem heimischen Gesundheitssystem damit nicht zur Verfügung stehen.

Insgesamt gab es in Österreich 2015 1.682 Studierende im ersten Studienjahr im Fach Humanmedizin (rund 1.400 Studienanfänger plus Anfänger der Vorjahre, die diverse Prüfungen des ersten Jahrs noch nicht geschafft haben) In den vergangenen Jahren ist diese Zahl (auch aufgrund der Medizin-Fakultät an der Uni Linz) leicht gestiegen: 2006 waren es noch 1.235, 2008 rund 1.400 - vor dem EuGH-Urteil betrug diese Zahl allerdings noch 2.700.

18,8 Prozent aus Deutschland

Von den 1.682 Studenten im ersten Studienjahr 2015 kamen 1.035 aus Österreich (61,5 Prozent) und 316 aus Deutschland (18,8 Prozent). Die Diskrepanz zur 75-Prozent-Quote ergibt sich durch die Gleichstellung bestimmter Ausländer: So fallen vor allem Südtiroler in die Österreicher-Quote.

Ganz anders sieht dies in unregulierten vergleichbaren Fächern aus: In der Psychologie, wo es ebenfalls einen Numerus Clausus in Deutschland gibt, allerdings keine Quotenregelung in Österreich, gibt es seit einigen Jahren schon mehr deutsche (2015: 628) als österreichische Studenten im ersten Jahr (2015: 550).

Stabil sind derzeit die Absolventenzahlen in der Humanmedizin: Sie liegen seit 2012/13 bei rund 1.200 pro Jahr. Davor waren sie wesentlich höher (weil diese Jahrgänge noch vor der Zugangsbeschränkung 2006 begonnen hatten, Anm.). Grund für die stabile Zahl sind die stark gesunkenen Dropout-Quoten: Sie liegen derzeit bei unter zehn Prozent im Vergleich zu bis 50 Prozent vor Einführung der Aufnahmeverfahren.

Konstant ist derzeit auch die Verteilung auf österreichische und deutsche Absolventen: Seit 2012/13 werden pro Jahr zwischen 800 und 900 Österreicher mit dem Studium fertig und etwas mehr als 200 Deutsche.

Das Ministerium argumentiert nun, dass bei einem Wegfall der Quote in der Humanmedizin wie in der Psychologie rund die Hälfte der Studienanfänger (und damit auch Absolventen) aus Deutschland kommen würden - würden diese tatsächlich zu rund zwei Drittel nicht in Österreich ihrem Beruf nachgehen, käme es zu einem Ärztemangel in Österreich. Keine Aussage trifft die Erhebung allerdings darüber, wie viele Absolventen tatsächlich Ärzte werden bzw. wieviele eigentlich benötigt werden.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Superheld (13.122 Kommentare)
am 25.08.2016 02:34

Verpolitisierung des Gesundheitssystems. Nicht jeder Arzt will sich da einordnen.

Die Jugend akzeptiert das immer weniger.

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( Kommentare)
am 25.08.2016 02:49

@Superheld... ist ja nicht so, dass das nur im medizinischen Bereich so wäre. Ich denke da jetzt an den Bildungsbereich, wo die Lage dieselbe ist - evtl. sogar mit noch größeren Auswirkungen.

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 24.08.2016 22:41

Traurig ist, dass zweitklassige Deutsche, die in ihrem Land nicht studieren dürfen, den Österreichern hierzulande den Studienplatz wegnehmen.

Was läuft in unserem Österreich verkehrt???

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Renina (486 Kommentare)
am 24.08.2016 12:19

... außerdem: Mediziner sollten auf keinen Fall mitentscheiden, ob Österr. oder Ausländer einen Studienplatz bekommen.

Denn wenn sie Ausländer bevorzugen, sichern sie sich eine Situation, in der immer ein Ärztemangel besteht, sodass sie als dringendst benötigte Fachleute die Götter in Weiß spielen können - auch bei der Durchsetzung von immer höheren Honoraren, was sogar unseren Herrn Landeshauptmann im Vorjahr zur Weißglut trieb...

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Renina (486 Kommentare)
am 24.08.2016 12:15

Wer sich von Öst. einen Studienplatz schaffen lässt, unterschreibt bei BEGINN, dass er mind. 10 Jahre nach Abschluss für Öst. tätig sein wird, sonst zahlt er ALLE durch diesen Studienplatz anfallenden Kosten zurück: so einfach geht's, wenn man will und nicht von Brüssels Oligarchen gekauft ist!

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( Kommentare)
am 24.08.2016 12:02

Kein Problem -
Kosten für den Studienplatz refundieren;
oder von Haus aus kostendeckende Studiengebühren,
die von Österreich durch ein zweckgebundenes Stipendium
übernommen werden.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.08.2016 11:48

Die Ärzte fehlen auf dem Land.

Im Stadtzentrum sind sie im Überfluss vorhanden. Die Med-Uni wird das erst recht förderen wie in Wien.

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lester (11.402 Kommentare)
am 24.08.2016 09:55

Das haben die Sozis plus Fpö plus Grüne verbrochen. Jeder österreichische Steuerzahler zahlt z.B.: für deutsche Studenten die zu blöd sind um in Deutschland zu studieren.

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