Deutsch-Mängel: "Katastrophal", aber auch "keine Überraschung"
WIEN/LINZ. Viele kritische Stimmen nach Deutsch-Test an Volksschulen.
Nur eine Minderheit von 29 Prozent der Volksschüler erreicht in der vierten Klasse in Deutsch alle vorgegebenen Lernziele. Das ist, wie gestern berichtet, Ergebnis der Bildungsstandards-Überprüfung.
Die Frage, die sich aufdrängt, ist: Sind die Lehrer schuld an den Schwächen der Schüler? Nein, sagt Bildungsforscher Stefan Hopmann von der Universität Wien: Wenn Kinder schon beim Schuleinstieg Lernunterschiede von bis zu drei Jahren mitbrächten, könnten Lehrer diese Defizite schlicht nicht ausgleichen.
Darauf verweist auch Paul Kimberger, Chef der Pflichtschullehrergewerkschaft: Durch Migration und soziale wie kulturelle Unterschiede gebe es an den Schulen "eine derartige Leistungsvielfalt, dass sie von den Lehrern nicht ausgeglichen werden können", sagt er. Weshalb die Ergebnisse zwar "bedauerlich" seien, aber keine Überraschung.
Hopmann hält die Daten sogar für "katastrophal": Jene rund 11.000 Schüler, die in allen Testbereichen von Lesen bis Schreiben zur Risikogruppe gehören, "werden es verdammt schwer haben, einen Schulabschluss zu erreichen", sagt er. Auch viele jener 17 Prozent der Schüler, die die Bildungsstandards nur teilweise erreichen, "werden es nicht schaffen, eine Qualifikation zu erhalten, die sie fit für den Arbeitsmarkt macht".
Kimberger erneuerte seine Forderung nach Einsatz von zwei Lehrern zumindest in den ersten beiden Volksschulklassen. Auch Hopmann hält eine Umstellung des derzeitigen Systems – ein Lehrer, eine Klasse – für dringend geboten.
Lichtblick Oberösterreich
Für Oberösterreichs Bildungsreferenten Thomas Stelzer gibt es, auch wenn er keinen Grund zum Jubeln sieht, zumindest einen "Lichtblick": "Dass wir in Oberösterreich über dem Österreich-Schnitt liegen."
Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse "ganz deutlich, dass die Volksschulen ausreichend Zeit und Ruhe für die Vermittlung der Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen brauchen".
Auch Stelzer verweist auf die steigende Zahl von Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache: "Wenn der Zustrom weiter anhält, wird man mehr Personal an Volksschulen brauchen, sei es mit zusätzlichen Lehrern oder Unterstützungspersonal."
Bildungsstandards
Zum ersten Mal wurden 2015 die Bildungsstandards in Deutsch in einer Vollerhebung in den vierten Klassen überprüft. 29 Prozent erreichen die Standards in allen Kompetenzbereichen, 15 Prozent haben die Lernziele nicht erreicht.
In Oberösterreich wurden 13.516 Schüler aus 546 Schulen getestet, 31 Prozent erreichen die Ziele komplett, 14 Prozent sind Risikoschüler. An 112 Schulen liegt der Mittelwert im Lesen unter dem Durchschnitt.
So lange PC, Spielkonsolen und das TV - Gerät im Elternhaus als zeitlich unberenzter Entertainer eingestzt werden und sich Eltern keine Zeit für die Kinder nehmen, als Vorbild selber mal ein Buch lesen und Kinder rigoros auch selber zum Lesen anhalten und die genannten Entertainer auf ein verträgliches Maß einschränken, wird sich nichts ändern. Genau so wenig in der Bildungspolitik, wenn man das Ministerium ständig falsch besetzt.
Auch in Sachen Bildung gilt - der Fisch fängt am Kopf zu stinken an. Dieser Fisch hat 2 Köpfe - und beide stinken schon erbärmlich!
wenns keine überraschung ist, warum wurde nicht schon lange gegengesteuert?
weils gar nicht im sinn der sozis ist, kreuzerl machen genügt. die unterrichtsministerin ist leuchtendes vorbild.....
Seit zig Jahren verhindert ROTSCHWARZ weltmeisterlich eine Bildungsreform. Die Folge, viele Kinder werden nicht in der Lage sein, Ihren Lebensunterhalt selbst zu erarbeiten.
Na Ja,jetzt kommen Profesoren, Doktoren und Weltraumforscher.