Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Ich sehe keine andere Zukunft für den Westbalkan als die EU"

Von nachrichten.at/apa, 17. Mai 2018, 20:56 Uhr
Donald Tusk (EU-Ratspräsident)
Donald Tusk Bild: Reuters

Die EU hat bei einem Gipfeltreffen in Sofia die Beitrittsperspektive der Westbalkan-Staaten bekräftigt. Der EU-Beitritt der Westbalkan-Staaten sei "ohne Alternative, es gibt keinen Plan B."

Das sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk nach einem Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag in Sofia. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich jedoch kritisch zum Beitrittsdatum 2025.

Die vom Gipfel beschlossene Agenda zur Energie- und Verkehrsanbindung dieser Länder sei "keine Alternative und kein Ersatz für die EU-Erweiterung", sagte Tusk. "Es ist ein Weg, um die Zeit dazwischen besser zu nutzen", sagte er mit Blick auf die langwierige Annäherung der sechs Länder der Region, die ebenfalls auf höchster Ebene bei dem Treffen vertreten waren.

Tusk bezeichnete den Gipfel in Sofia als Erfolg. Mit den Westbalkan-Ländern gebe es Projekte zur Verdoppelung des Studenten-Austausches "Erasmus Plus", zu Roaming-Gebühren und besseren Bankgarantien. "Ich sehe keine andere Zukunft für den Westbalkanals die EU", unterstrich Tusk.

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich über den EU-Westbalkangipfel erfreut, an dem die Staats-und Regierungschefs der sechs Länder Südosteuropas - Serbien, Mazedonien, Montenegro, Albanien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo - teilnahmen. Österreich habe in den vergangenen Jahren "sehr darunter gelitten", dass diese Staaten von der Brüsseler Agenda verschwanden, kritisierte Kurz, der auch während der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs auf Fortschritte bei der EU-Annäherung der Länder hofft.

Auf die Frage, ob es unter dem EU-Vorsitz im zweiten Halbjahr 2018 auch konkrete Eintrittsdaten möglich wären, antwortete Kurz: Die für Serbien und Montenegro in Aussicht gestellte Perspektive 2025 sei "ambitioniert, aber gleichzeitig machbar". Aber er glaube nicht, dass schon im "nächsten oder übernächsten Jahr" feststellbar sei, ob dies auch gelingen werde.

Die deutsche Kanzlerin Merkel war zuvor auf Distanz zu dem von der EU-Kommission genannten Datum gegangen. "Ich halte von diesem Zieldatum nichts", sagte sie nach dem Gipfel. Die Fortschritte der Kandidatenländer müssten in der Sache gegründet sein, sagte Merkel. Sie forderte insbesondere Fortschritte in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und die Lösung von Grenzstreitigkeiten. Merkel erinnerte an den Grenzstreit zwischen Slowenien und Kroatien und betonte: "Wir wollen nicht, dass sich das wiederholt." Positiv erwähnte sie das Grenzabkommen zwischen Kosovo und Montenegro.

Bei dem Treffen am Donnerstag ging es vor allem um den Ausbau von Straßen, Energieleitungen und Kommunikationsnetzen, um die Länder enger an die EU anzubinden. Die Befürchtung ist, dass sonst China und Russland verstärkt auf dem Balkan investieren. Kurz warnte auch vor dem Einfluss der Türkei.

Ausgeblieben ist bei dem Treffen in Sofia der erhoffte Durchbruch im Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland. Darüber hatten die Regierungschefs Zoran Zaev und Alexis Tsipras auch in Sofia beraten. Zaev sagte, dass mehrere Lösungsoptionen analysiert worden seien. Ein Abkommen könnte vor dem EU-Gipfel im Juni zustande kommen. Man werde nun innerstaatlich beraten, und zwar auch mit der Opposition. Der Namensstreit blockiert die EU-Annäherung Mazedoniens, das mit Abstand der älteste Beitrittskandidat in der Region ist. Seit dem Jahr 2005 kommt die frühere jugoslawische Teilrepublik nicht über den Status eines Kandidatenlandes hinaus. Die EU-Kommission hat kürzlich den Beginn von Beitrittsgesprächen mit Mazedonien und Albanien vorgeschlagen.

Der ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament, Othmar Karas, bezeichnete die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit den beiden Staaten als "Nagelprobe für die EU am Westbalkan". Noch vor dem Sommer müsse es grünes Licht für beide Länder geben, erklärte Karas am Donnerstag in einer Aussendung. "Nur dann nehmen uns die Länder am Westbalkan die oft versprochene europäische Perspektive ab

mehr aus Außenpolitik

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Lösen Emotionen eines Machtmenschen Krise aus?

Prozess um Pornostar-Schweigegeld: Trump gratuliert Frau Melania aus Gerichtsaal

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
GunterKoeberl-Marthyn (17.956 Kommentare)
am 18.05.2018 11:04

Ich sehe eine Unfähigkeit, wenn das verschuldete Griechenland durch die EU Hilfsgelder bekommt und diese im Gegenzug und als Dank den Namensstreit nicht beenden wollen. Dazu kommt noch, dass sich Griechenland, welches ich so liebe, mit gefälschter Bilanz in die EU mogelten und von selbst eine Lösung suchen hätte müssen. Die EU hat die Verantwortung auf die UNO geschoben, die Schlichtung des Streites unterliegt der UNO! Die Bemühungen unseres BK Sebastian Kurz freut mich sehr, er sieht hier klar, dass man eine Keil eintreiben möchte, dann hätten wir keinen Landzugang nach Griechenland, also die Griechen sollten noch mehr Interesse an eine Beendigung des Streites haben und für einen Beitritt von Mazedonien sein!

lädt ...
melden
antworten
GunterKoeberl-Marthyn (17.956 Kommentare)
am 18.05.2018 11:06

Generaldirektion Erweiterung
В - MONTENEGRO, ISLAND, EHEMALIGE JUGOSLAWISCHE REPUBLIK MAZEDONIEN,
TÜRKEI
B.2 - EHEMALIGE JUGOSLAWISCHE REPUBLIK MAZEDONIEN
Brüssel, den
DG ELARG.B.2/PS/kk(2013)3880284
Sehr geehrter Herr Köberl,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 27. November 2013. Kommissar Füle hat mich gebeten,
Ihnen direkt zu antworten.
Die Schlichtung des Namensstreites liegt nicht im Aufgabenbereich der Europäischen
Kommission, sondern der Vereinten Nationen.
Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für den bilateralen Disput zwischen
Griechenland und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Matthew
Nimetz, verhandelt in dieser Angelegenheit mit beiden Seiten. Die Europäische
Kommission unterstützt diesen Prozess in vollem Maße.
Haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse am europäischen Erweiterungsprozess.
Mit freundlichen Grüßen,
David Cülen

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 18.05.2018 07:22

eigentlich sollte die eu sich auflösen und nicht grösser werden.aber da sie die Engländer verlieren wollen sie wieder neue.und dann gleich 2 Staaten.

lädt ...
melden
antworten
ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 17.05.2018 21:54

Die EU ist ein eigenartiges Gebilde und man erfährt auch nur, was genehm ist. Anderes liest man in ausländischen Zeitungen z. B. :

Brüssel verklagt Deutschland wegen der Luftverschmutzung. Doch die EU-Regelung ist unnötig und übergriffig | NZZ
https://www.nzz.ch/meinung/klage-wegen-luftverschmutzung-weshalb-die-eu-kommission-uebergriffig-ist-ld.1386570?reduced=true

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.05.2018 21:25

Die Frage ist nur, ob die EU selbst eine Zukunft hat. Braucht nur ein größerer EU-Staat wie Italien in Bedrängnis kommen - dann platzt der Teuro und die bemühte Eurokratur fällt auseinander.

lädt ...
melden
antworten
kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 17.05.2018 21:34

Da muss es sich wohl um einen ganz talentierten Glaskugelleser handeln, oder doch nur um einen willigen EUpolitsoldaten?
Man soll sich nicht darüber täuschen, wie direkt Serbien mit Russland verbunden ist.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 17.05.2018 21:21

Der Pole Tusk liegt mit der polnischen Regierung gewaltig über Kreuz. Der gefällt mir grinsen

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen