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Der "letzte Erwachsene" in Trumps Kabinett tritt unter Protest zurück

22. Dezember 2018, 18:30 Uhr
Der "letzte Erwachsene" in Trumps Kabinett tritt unter Protest zurück
Mattis korrigierte Trumps Kurs. Bild: Reuters

WASHINGTON. Der Abgang von US-Verteidigungsminister James Mattis löst große Verunsicherung aus.

Aus Protest gegen den politischen Kurs von US-Präsident Donald Trump hat Verteidigungsminister James Mattis für Ende Februar seinen Rücktritt angekündigt.

Am Ende reichte es nicht mal für eine Grußformel unter dem Demissionsschreiben. Der Verteidigungsminister quittierte seinen Job bloß mit seinem Namenszug. James "Mad Dog" Mattis reichten die Verrücktheiten Donald Trumps. Zuvor hatte er einen letzten Versuch unternommen, den Präsidenten umzustimmen.

Mattis tauchte persönlich im Weißen Haus auf, um Trump zu sagen, dass er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könne, die kurdischen Verbündeten in Syrien im Stich zu lassen. Der Präsident ließ ihn abblitzen. Trump hielt nicht nur an seiner im Alleingang getroffenen Entscheidung fest, die 2000 US-Soldaten aus dem Osten Syriens abzuziehen. Er ordnete darüber hinaus den Rückzug der Hälfte der rund 14.000 Truppen aus Afghanistan an.

Auch der US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Brett McGurk, tritt zurück. McGurk gebe seinen Posten mit 31. Dezember auf, sagte ein Vertreter des Außenministeriums in Washington am Samstag. Die Entscheidung wurde drei Tage nach der überraschenden Ankündigung von US-Präsident Donald Trump bekanntgegeben, alle 2.000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen. Dieser Befehl Trumps war auch der Anlass für den Rücktritt von Minister Mattis am Freitag gewesen.

 

> Video: ORF-Korrespondent David Kriegleder berichtet aus Washington über den Rücktritt von US-Verteidigungsminister James Mattis.

 

Rücktrittsbrief mit Protest

Bei der Rückkehr in sein Büro im Pentagon bat Mattis seine Mitarbeiter, fünfzig Kopien von dem bereits verfassten Rücktrittsschreiben anzufertigen. Eine davon erhielt Trump, der öffentlich so tat, als ginge Mattis in gegenseitigem Einvernehmen. Doch der Verteidigungsminister verließ sein Amt unter scharfem Protest. Mattis hielt Trump offen vor, die Stärke der USA aufs Spiel zu setzen, "die mit unserem einzigartigen und umfassenden System an Bündnissen und Partnerschaften verbunden ist". Der Präsident habe "jedes Recht auf einen Verteidigungsminister, dessen Ansichten besser mit Ihren übereinstimmen".

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USA Personalwechsel

PDF-Datei vom 21.12.2018 (962,16 KB)

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Erstmals seit der Demission von Cyrus Vance als Außenminister Jimmy Carters wegen dessen Umgang mit der Geiselkrise im Iran 1980 trat damit das Mitglied des nationalen Sicherheitsteams eines Präsidenten wegen inhaltlicher Differenzen zurück.

In Washington löste der Rücktritt Schockwellen aus. Dort lagen die Nerven wegen eines drohenden Regierungsstillstands ohnehin schon blank. Die Republikaner machen sich zudem Sorgen über Auflösungserscheinungen in der Regierung, weil vorher schon wegen Rücktritten der Stabschef-Posten im Weißen Haus und jener an der Spitze des Justizressorts vakant sind. Am schwersten aber wiegt die gemeinsame Sorge von Republikanern und Demokraten um die Kontinuität der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik, als deren Garant Mattis galt. Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, erklärte, er sei "besonders erschüttert wegen der scharfen Differenzen mit dem Präsidenten" bei Schlüsselfragen der US-Führung in der Welt.

"Ich bin erschüttert"

Senator Lindsey Graham verlangte Anhörungen zu den Abzugsplänen aus Syrien und Afghanistan. Die designierte Speakerin im Kongress, Nancy Pelosi, sagte, sie sei "erschüttert". Ihr Kollege Chuck Schumer fürchtet, Trump versuche "das Land ins Chaos zu stürzen", während der Verteidigungsexperte der Demokraten im Senat, Mark Warner, erklärte, die Demission mache ihm "Angst". Trump selbst erinnerte in einem Tweet daran, dass er im Wahlkampf nichts anderes als eine "Amerika zuerst"-Politik versprochen habe. "Das ist keine Überraschung." Analysten befürchten, dass der US-Präsident nun ungebremst seinen isolationistischen "Amerika zuerst"-Instinkten folgen wird: "Die USA stehen an einer Wegscheide."

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
1949wien (4.155 Kommentare)
am 23.12.2018 00:24

...ein klarer Fall für Kickl, Strache, Vilimsky, Gudenus u. Co! Trump wird diese Juxtruppe mit offenen Händen in sein Kabinett aufnehmen!

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DerExekutor (40 Kommentare)
am 22.12.2018 22:59

Nicht böse sein: Aber bei dem Namen fällt mir unweigerlich die Nackte Kanone ein: "Schlitzer McGurk".

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 22.12.2018 22:31

Trump, es wird Zeit, dass sie zurücktreten. Kapieren sie es doch endlich, sie sind eine Schande für die USA, und eine Gefahr für die ganze Welt!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 22.12.2018 20:07

Gut so, wieder ein Kriegstreiber weniger.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 22.12.2018 22:24

mit dem putin verstehst dich gut, was? was bezahlt denn st.petersburg?

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 23.12.2018 21:52

Dir ist aber schon klar, dass genau dieser Abzug der USA den Krieg erst recht anfachen wird?
Israel, die Türkei und der Iran scharren schon in den Startlöchern!

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ob-servierer (4.509 Kommentare)
am 22.12.2018 19:43

Und im Kreml knallen schon die Sektkorken.......

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 22.12.2018 19:27

Wie groß ist so eine Truppe in Personen? Es werden immerhin die Hälfte von 7.000 Truppen abgezogen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 22.12.2018 19:27

Hälfte von 14.000 Truppen natürlich.

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spoe (13.520 Kommentare)
am 22.12.2018 19:10

Jetzt wird Trump bald auf die enormen Personalreserven und Experten der FPÖ zurückgreifen müssen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 22.12.2018 19:28

Kickl, Gudenus und ein paar andere Gäule.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 23.12.2018 16:12

Was wieder einmal verschwiegen wurde.
"Mad Dog" Mattis lautet der Spitzname des schneidenden.
"Verrückter Hund" heißt das übersetzt und das bei einem Militaristen.
Da kann man schon sehen, dass dies für die Politik kein grosser Verlust ist.
Aber Hauptsache gegen Trump lautet wieder einmal die mediale Botschaft und Devise.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 23.12.2018 16:22

"Letzter Erwachsener" hahahahahaha:-):-):-):-):-):-):-):-)
Der "verrückte Hund" Mattis "der letzte Erwachsene" ??????????
So etwas kann auch nur einem Kartelljournalisten einfallen.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 23.12.2018 16:44

Na ja, wenn man Trump ernst nimmt und als Erwachsenen betrachtet, ist das with House noch nicht gänzlich verwaist.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.12.2018 13:26

das kann auch NICHTS gutes für Europa bedeuten wenn sich IS wieder wehrlos verbreiten kann !!!
oder wenn der türkischen Krieger Erdogan wieder gegen Kurden vorgeht

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 23.12.2018 16:12

Nix gut Deitsch!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 23.12.2018 16:19

Als ob die US Truppen je in Syrien gewesen wären um dort die Kurden zu schützen.
Als ob die USA je Interesse gezeigt hätten die Kurden in der Türkei oder im Irak zu schützen.
Die USA sind nur daran interessiert, ihre Interessen (Militärstützpunkte der NATO in der Türkei) nutzen zu können, um ihren politischen und militärischen Einfluss in der Nahost Region ausüben zu können.
Und ihre Interessen in Syrien waren einfach nicht realistisch.
Das hat jetzt sogar Trump eingesehen.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 23.12.2018 16:48

Ein kleiner Selbstmord Attentäter in deiner Nähe könnte dich in deiner Meinung auch nicht umstimmen?
Aja, du sagst es. Ein Hoch dem IS.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 23.12.2018 16:50

Gehörst du eigentlich auch dazu?

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