Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Britischer Außenminister Johnson zurückgetreten

Von nachrichten.at/apa, 09. Juli 2018, 16:09 Uhr
Boris Johnson ist zurückgetreten Bild: (AFP)

LONDON. Der britische Außenminister und strikte Brexit-Befürworter Boris Johnson ist am Montag zurückgetreten.

Knapp neun Monate vor dem EU-Austritt am 29. März 2019 ist damit unklar, ob May eine Rebellion der Brexit-Hardliner in ihrer Partei abwenden kann. Eigentlich soll ein Abkommen über den Austritt schon im Herbst - also noch unter österreichischer EU-Ratspräsidentschaft - stehen, damit es noch rechtzeitig ratifiziert werden kann. "Die Premierministerin hat den Rücktritt Johnsons akzeptiert", teilte Mays Büro mit. Wer ihm nachfolgt, sollte in Kürze mitgeteilt werden. Die Nachfolge werde in Kürze bekanntgegeben, hieß es.

Die Beweggründe Johnsons waren zunächst unklar. Nur wenige Stunden zuvor hatte der Brexit-Minister David Davis, der wie Johnson zu den Hardlinern in der Frage des EU-Austritts Großbritanniens zählt, seinen Rücktritt eingereicht - wegen eines Streits über die Verhandlungen zum Austritt des Landes aus der EU. Er wurde durch Dominic Raab ersetzt worden.

Johnson galt als einer der Hauptkritiker Mays und hatte ihren Brexit-Kurs immer wieder als zu weich angegriffen. Am Freitag hatte sich May gegen seinen Willen mit ihrer Entscheidung für eine Beibehaltung einer engen wirtschaftlichen Anbindung an die Europäische Union durchgesetzt. Großbritannien will die EU im März 2019 verlassen.

Der ehemalige Londoner Bürgermeister war das Gesicht der Brexit-Kampagne und der Wortführer der Europagegner in Großbritannien. Der exzentrische Konservative hatte nach dem Brexit-Votum 2016 gesagt, die EU sei "eine noble Idee für ihre Zeit" gewesen, doch "nicht länger richtig für dieses Land".

May verteidigt ihren EU-Austrittskurs 

Nach den beiden Ministerrücktritten hat die britische Premierministerin Theresa May ihren kooperativen Kurs in den Brexit-Verhandlungen verteidigt. Sie bedauerte am Montag im Unterhaus den Rückzug von Außenminister Boris Johnson und Brexit-Minister David Davis, verwies aber auch auf die unterschiedlichen Ansichten der beiden mit Blick auf das Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU nach dem Ausstieg Londons aus der Union im kommenden Jahr. Ihr Ziel, weiterhin enge Beziehungen zur EU zu pflegen, schütze Arbeitsplätze und sei das beste für die Bevölkerung, sagte May. "Es ist der richtige Deal für Großbritannien."

Unter den britischen Konservativen gibt es einen erbitterten Streit darüber, ob es einen "harten" oder "weichen" Brexit geben soll. Allen voran gehört Johnson zu den Hardlinern in der britischen Regierung. Erst am Freitag hatte May sich die Unterstützung ihres Kabinetts für eine Freihandelszone für Waren und landwirtschaftliche Güter gesichert. Die anderen drei Freiheiten des Binnenmarkts - Kapital, Arbeitskräfte und Dienstleistungen - sollen aber Beschränkungen unterworfen werden.

Rücktritt belastet Pfund

Der überraschende Rücktritt des britischen Außenministers Boris Johnson hat am Montagnachmittag beim Pfund Sterling für Verkäufe gesorgt. Die britische Währung gab zum Dollar 0,4 Prozent auf 1,3240 Dollar nach. Entsprechend zog der Euro auf 0,8874 Pfund an. "Also wir denken, dass das Pfund den Rücktritt von Ministern verkraften kann", sagte Währungsstratege Viraj Patel von der Bank ING. Das gelte aber nur, wenn Johnsons Entscheidung nur eine Folge des Rücktritts von Brexit-Minister David Davis wäre und nicht mehr. Sollte Johnson aber Premierministerin Theresa May herausfordern, würde die Unsicherheit zunehmen.

Zuvor hatte das Pfund noch 0,5 Prozent auf 1,3363 Dollar zugelegt. Anleger sahen den Abschied des Brexit-Hardliners Davis positiv, da eine harte Scheidung Großbritanniens von der EU wirtschaftlich belastender als ein sogenannter weicher Brexit wäre.

Am Aktienmarkt setzten die Anleger dagegen auf höhere Exporte der vielen international tätigen Firmen, die im Leitindex der Londoner Börse gelistet sind. Daher weitete der "Footsie" seine Gewinne aus und stieg um 0,6 Prozent auf ein Tageshoch von 7.662 Punkten.

 

mehr aus Außenpolitik

Boeing: Zweiter Whistleblower überraschend tot

Deutsche Regierung: Russland verantwortlich für Cyber-Angriffe

Israel bestätigte Tod weiterer Hamas-Geisel

Türkei stellt Handel mit Israel ein

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

21  Kommentare
21  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
1949wien (4.155 Kommentare)
am 11.07.2018 11:55

...Hr.Kurz, Strache, Kickl,.....nehmen sie sich am britischen Außenminister ein Beispoel und treten sie zurück!

lädt ...
melden
StefanieSuper (5.177 Kommentare)
am 10.07.2018 13:55

Zuerst hat er die Briten mit seinen fragwürdigen Argumenten zum Brexit gelockt. Es war wohl ein Pyrrhussieg, deren Folgen jetzt erst im nachhinein zu sehen sein wird. Jetzt, da das bittere Ende für die Briten kommt, schleicht er sich durch die Hintertür. Nicht sehr verantwortungsvoll. Er wollte doch nur seinem Rivalen Cameron und hat sein Land mitgerissen. Viele waren von der Politik so "angefressen", dass sie gar nicht zur Wahl gingen, das rächt sich nun fürchterlich. Warum er dafür von der Premierministerin zum Außenminister gemacht wurde, hat wohl Europa überhaupt nicht verstanden. Es wird wohl die große Ernüchterung von Groß Britannien und so manchen EU-Staat (Nettokassierer) kommen. Was man nicht mehr einnimmt, kann man dann auch nicht verteilen.

lädt ...
melden
ElimGarak (10.745 Kommentare)
am 09.07.2018 23:16

Der Rücktritt von Boris Johnson ist ein großer Schritt nach vorne für London. Johnson, bekennender Lügner für den Brexit (*) ist shcon lange untragbar. Ein Mann im Format eines Donald Trumps.

(*) Man erinnere sich nur, dass er am Tag nach dem Brexit Votum gleich zugegeben hat, dass die von ihm genannte Geldsumme die sich UK durch Brexit sparen würde und ins Gesundheitssystem gesteckt werden würde falsch war, er wisse gar nicht woher die Zahl käme, mit der seine Partei die ganze Zeit geworben hätte.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 10.07.2018 11:32

Johnson war nie aus überzeugung "brexiteer". er warb für den Brexir, um seinem rivalen aus uni-tagen (Cameron) eins auszuwischen & ihn als prime minister zu beerben. sein jetziger rücktritt erfolgte wohl kaum aus überzeugung, sondern aus taktischen gründen.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 09.07.2018 22:46

The rats desert the sinking ship!

lädt ...
melden
hn1971 (2.005 Kommentare)
am 09.07.2018 20:24

Kein großer Verlust!

lädt ...
melden
barzahler (7.595 Kommentare)
am 09.07.2018 19:38

Bitte nimm die Resi auch gleich mit.

lädt ...
melden
zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 09.07.2018 18:59

Wer von den Brexitlern ist noch in der britischen Regierung?

UK wird auch in fünf Jahren, so wie schon über ein halbes Jahrhundert das quängelnde Baby in der EU-Familie sein, das alles haben aber nichts geben will.

Falls May den Brexit absagt, sollte die EU ein Ausschlussverfahren einleiten, aber darauf können wir lange warten...

lädt ...
melden
costadelsol (141 Kommentare)
am 09.07.2018 17:54

Das Spiegelbild jedes Volkes sind seine Repräsentanten!
Armes England!

lädt ...
melden
chattong (111 Kommentare)
am 09.07.2018 17:53

Wie sagte schon Obelix"Die spinnen die Briten".

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 09.07.2018 17:47

May: "Es ist der richtige Deal für Großbritannien."
Das liest sich so trump-elig.

lädt ...
melden
Duc (1.571 Kommentare)
am 09.07.2018 17:28

Fortunatus
bin diesmal nicht Deiner Meinung,GB hat sicher Kolonien ausgebeutet zB. Indien Ceylon....Franzosen in Afrika genau so wie die Deutschen.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 09.07.2018 16:49

Mit dem Brexit spielten sie sich als rettende Heimatpartei in GB auf. Wie die Lemminge folgten ihnen die Kleindenker und sahen eine Rettung "Ihrer Heimat" bei diesen Chaoten, welche jetzt der Reihe nach diese "Britische Heimatpartei" verlassen, wie die Ratten das sinkende Schiff.

Populismus denkt nur bis zur nächsten Wahl. Populismus denkt einzig an seinen eigenen Wahlsieg, im Glauben, dann das Volk manipulieren zu können. Nur das Volk in GB ist aufgewacht. Zu spät leider. Europa spielt nicht wie auf dem Roulettetisch mit ihren Mitgliedstaaten.
Europa sind wir alle Staaten. Nicht wie manche uns weiß machen wollen. Europa sei Brüssel.

lädt ...
melden
Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 09.07.2018 18:07

Ich mag Kurz auch nicht.

lädt ...
melden
Fragender (19.972 Kommentare)
am 09.07.2018 16:38

unglaubliches Chaos gestiftet, schlimmen Schaden an Volk und Heimat angerichtet und das Vaterland lächerlich gemacht.

Aufgabe erfüllt, er kann also gehen!

Putin kann sehr stolz auf sein Personal sein!

lädt ...
melden
JosefBroz (4.525 Kommentare)
am 09.07.2018 16:34

Und tschüss, du rechter Dolm!

lädt ...
melden
mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 09.07.2018 16:22

eine ratte nach der anderen verlässt das sinkende schiff. jaja die Zeiten sind vorbei, als sie ihre Kolonien ausgebeutet haben.

lädt ...
melden
Fragender (19.972 Kommentare)
am 09.07.2018 16:39

Jedes Schiff, dass von hasspredigenden Rechtspopulisten geführt wird, ist dem Untergang geweiht.

Nur seltsam, dass Sie das bei unserer Heimat so gar nicht stört....

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 09.07.2018 17:13

mercedescabrio,
GB musste zusätzlich zu den Flüchtlingen nach Europa noch die Last der Flüchtlinge ihrer ehemaligen Kronkolonien tragen. Die Belastung für das britische Volk ist nicht vergleichbar mit unserer Flüchtlingsbelastung.
Wenn du das bedenkst, ist es eine unbedachte Bemerkung, wie du schreibst:
"jaja die Zeiten sind vorbei, als sie ihre Kolonien ausgebeutet haben."

lädt ...
melden
kpader (11.506 Kommentare)
am 09.07.2018 22:05

...wohl noch Mitleid mit diesem Ausbeuterstaat?

lädt ...
melden
linz2050 (6.607 Kommentare)
am 09.07.2018 18:19

Warst nicht eh du immer für den Brexit ... ist das beste was denen passieren kann, hast geschrieben? Und warst du und deine braunen Gesangsbrüder nicht auch für einen Öxit? Und jetzt seht ihr was ihr Rechten anrichtet und auf einmal wechselt ihr wieder die Seite!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen