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 Garcia, Sanchez & Co.: Die Spanier und ihr Kreuz mit den Familiennamen

Von Josef Achleitner, 04. Juni 2018, 01:11 Uhr
Pedro Sanchez (links außen) nach seinem Sieg im Parlament ist mit seinem Namen nicht allein: Im Präsidium des Kongresses hören zwei der acht Mitglieder auf Sanchez. Bild: APA

Pedro Sanchez heißt der neue sozialistische Ministerpräsident von Spanien, der seinen konservativen Vorgänger Mariano Rajoy nach einem schweren Korruptionsskandal in dessen Partei per Misstrauensvotum gestürzt hat. Doch das soll hier nicht abgehandelt werden.

Sanchez heißt nicht Sanchez allein, er hat wie alle Spanier einen zweiten Familiennamen: Sanchez nach dem ersten Namen des Vaters, Perez-Castejon nach der Mutter (In diesem Fall also sogar drei Namen.). Im Alltag wird der erste Name verwendet, auf Ämtern und bei Unterschriften sind beide verpflichtend. Ehepaare haben keinen gemeinsamen Namen. Seit dem Vorjahr müssen Eltern nach der Geburt eines Kindes entscheiden, ob Vater- oder Muttername zuerst gesetzt wird. Für spanische Traditionalisten, die das Vaterrecht als Selbstverständlichkeit nahmen, war das eine ziemliche Herausforderung. Aber die Statistiker erwarten sich eine größere Vielfalt.

Der neue Regierungschef Spaniens hatte zwei Vorgänger gleichen Namens in den 1920er Jahren, dutzende Sanchez-Politikerkollegen in Rängen darunter, und es gibt sicherlich Zehntausende in Gemeinden. Denn Sanchez ist der fünfthäufigste Erstname in dem Land, in dem 38 Prozent der Menschen die zehn dominierenden Namen tragen.

Kein europäisches Land kommt mit so wenigen Namen aus: Allein drei Millionen von 46,5 Millionen Spanier hören auf Garcia, danach folgen Lopez, Perez, Gonzales, Sanchez, Martinez, Rodriguez, Fernandez, Gomez und Martin. Die altspanische Endung – ez (auch -az) bedeutet "Sohn von", ähnlich wie bei den Skandinaviern das -sen in Petersen oder im Slawischen das -ow, etwa in Lawrow. Sanchez wäre also der Sohn des Sancho, vermutlich nach dem lateinischen "sanctus": Heilig.

Die Namen auf der Iberischen Halbinsel – Portugal und Brasilien folgen einem ähnlichen Prinzip – kommen teils von den germanischen Goten, die während der großen Völkerwanderung nach dem Ende des Römischen Reichs Krieg führend ins Land zogen. So etwa wurde aus "gonzalo" (der Kämpfer) Gonzales, aus "fernando" (der Tapfere) Fernandez, aus "rodrigo" (Roderich, der Glorreiche) Rodriguez oder aus "gomo" (der Recke) Gomez. Garcia, die Nummer 1, kommt aber aus dem Altbaskischen: "Gartzea" und bedeutete "jung". Lopez kommt aus dem Lateinisch/Altspanischen: Lupus/lobo: Der Wolf. Christlichen Ursprung dürften Perez, der Sohn des Pe(d)ro, oder Martinez haben.

Die knappe Auswahl und der Zweitname führten zu seltsamen Erscheinungen: So gibt es mehr als 200.000 Spanier, die Lopez Lopez heißen, 165.000 sind als Perez Perez registriert.

Sehr konzentriert aufs Katholische sind die inzwischen sehr weltlich gewordenen Spanier noch bei den Vornamen: Mehr als ein Viertel der Frauen heißt Maria oder trägt einen mit Maria verbundenen Vornamen. Ähnlich verhält es sich mit Jose.

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