Von Ameisen und Elefanten
Am Sonntag diskutierten die Vertreter all derer Parteien, die zwar antreten aber bisher noch nicht im Nationalrat waren.
Die Diskussionsrunde der kleinen Parteien wird gemeinhin "Ameisenrunde" genannt. Im Gegensatz zur Elefantenrunde, die aus den Kandidaten der im Nationalrat vertretenen Parteien besteht. Und man mag zu diesen Tieren stehen, wie man will, aber den Ameisen wurde dieses Mal mit dieser Bezeichnung ziemlich unrecht getan.
Drei Diskutanten (Peter Pilz, Mirko Messner und Barbara Rosenkranz) präsentierten sich, ihre Parteien und ihre Programme. Zwei nützen die Bühne vor allem für ihre teils absurden, teils peinlichen Vorstellungen von Demokratie.
Kein Wunder, denn ein Programm konnte weder Roland Düringer (Gilt) und Isabella Heydarfadai (Die Weißen) vorlegen. Wollten sie auch nicht. Und erklärten wortreich, warum ein Programm eine "Bevormundung", ja geradezu ein "Skandal" sei.
Was Düringer und Heydarfadai offenbarten war aber nicht die Neuerfindung der Demokratie, sondern ein grobes Missverständnis derselben.
Die Politiker sollten keine Vorgaben machen, sondern alles aus dem Volk selbst kommen, eine offene Demokratie brauche es, so Düringer. Doch worüber debattieren, wenn niemand ein Programm zur Diskussion stellt? Worüber verhandeln, wenn niemand eine Position einnimmt? Beliebigkeit ist nicht das gleiche wie Offenheit.
Noch viel realitätsfremder der Zugang von Heydarfadai: Es gehe darum miteinander die Probleme zu lösen und die Bevölkerung sei intelligent genug, das zu tun. Klingt gut. Wenn man der völlig absurden Meinung aufsitzt, "das Volk" sei eine homogene Masse, die ein- und dieselbe Lösung will.
Im Gegensatz zu Düringer, der alles in Bürgerparlamenten ausdiskutieren will, wünscht sich Heydarfadai sehr wohl Abstimmungen. Wer soll aber festlegen, worüber abgestimmt wird?
Die Blicke der erfahrenen Politiker Pilz, Messner und Rosenkranz sprachen für sich, sie schwankten zwischen Fassungslosigkeit und Amüsement. Pilz war es schließlich auch, der den beiden Neulingen das österreichische politische System, die Verfassung und die Aufgaben des Parlaments erklärte. Und dabei zeigte, dass es manchmal schon sinnvoll ist, ein Elefant zu sein.
Denn Grundvoraussetzung dafür, ein System reformieren oder verbessern zu wollen, sollte zumindest die Kenntnis desselben sein.
Ameisen und Elefanten sind aber kluge Wesen,
im Gegensatz zur Regenbogen Couleur die immer noch glauben wir leben in einer Demokratie
In jedem Fall demokratischer als die Demokratische Republik Kongo.
Der Begriff indirekte Demokratie ist zwar im Artikel beschrieben worden (vom Pilz), er kommt aber (im Artikel) nicht vor.
Warum? Absichtlich? Fühlt sich etwa die 4. Macht von der indirekten Demokratie eingeschränkt?
ich habe die " kleinen " nicht verfolgt .
aber die DREIER Diskussion im Design Center war eine der BESTEN geführten Konfrontation die ich seit langer Zeit gesehen und gehört habe ...GRATULATION an die Moderation die klaren Fragen gestellt UND die Politiker haben AUSREDEN lassen ,auch den Kandidaten die respektvoll miteinander umgegangen sind und ZUGEHÖRT haben .
man konnte endlich mal JEDES Wort verstehen was in politischen Konfrontationen NICHT selbstverständlich ist .
Da können sich die ORF , ARD , ZDF usw, Moderatoren ein Stück abgucken und daraus lernen !