Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Von Ameisen und Elefanten

Von Barbara Eidenberger, 18. September 2017, 14:26 Uhr
"Diskussion der Kleinparteien" Bild: Hans Leitner (ORF)

Am Sonntag diskutierten die Vertreter all derer Parteien, die zwar antreten aber bisher noch nicht im Nationalrat waren.

Die Diskussionsrunde der kleinen Parteien wird gemeinhin "Ameisenrunde" genannt. Im Gegensatz zur Elefantenrunde, die aus den Kandidaten der im Nationalrat vertretenen Parteien besteht. Und man mag zu diesen Tieren stehen, wie man will, aber den Ameisen wurde dieses Mal mit dieser Bezeichnung ziemlich unrecht getan. 

Drei Diskutanten (Peter Pilz, Mirko Messner und Barbara Rosenkranz) präsentierten sich, ihre Parteien und ihre Programme. Zwei nützen die Bühne vor allem für ihre teils absurden, teils peinlichen Vorstellungen von Demokratie. 

Kein Wunder, denn ein Programm konnte weder Roland Düringer (Gilt) und Isabella Heydarfadai (Die Weißen) vorlegen. Wollten sie auch nicht. Und erklärten wortreich, warum ein Programm eine "Bevormundung", ja geradezu ein "Skandal" sei. 

Was Düringer und Heydarfadai offenbarten war aber nicht die Neuerfindung der Demokratie, sondern ein grobes Missverständnis derselben. 

Die Politiker sollten keine Vorgaben machen, sondern alles aus dem Volk selbst kommen, eine offene Demokratie brauche es, so Düringer. Doch worüber debattieren, wenn niemand ein Programm zur Diskussion stellt? Worüber verhandeln, wenn niemand eine Position einnimmt? Beliebigkeit ist nicht das gleiche wie Offenheit. 

Noch viel realitätsfremder der Zugang von Heydarfadai: Es gehe darum miteinander die Probleme zu lösen und die Bevölkerung sei intelligent genug, das zu tun. Klingt gut. Wenn man der völlig absurden Meinung aufsitzt, "das Volk" sei eine homogene Masse, die ein- und dieselbe Lösung will. 

Im Gegensatz zu Düringer, der alles in Bürgerparlamenten ausdiskutieren will, wünscht sich Heydarfadai sehr wohl Abstimmungen. Wer soll aber festlegen, worüber abgestimmt wird?  

Die Blicke der erfahrenen Politiker Pilz, Messner und Rosenkranz sprachen für sich, sie schwankten zwischen Fassungslosigkeit und Amüsement. Pilz war es schließlich auch, der den beiden Neulingen das österreichische politische System, die Verfassung und die Aufgaben des Parlaments erklärte. Und dabei zeigte, dass es manchmal schon sinnvoll ist, ein Elefant zu sein. 

Denn Grundvoraussetzung dafür, ein System reformieren oder verbessern zu wollen, sollte zumindest die Kenntnis desselben sein. 

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 18.09.2017 16:37

Ameisen und Elefanten sind aber kluge Wesen,
im Gegensatz zur Regenbogen Couleur die immer noch glauben wir leben in einer Demokratie zwinkern

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (14.490 Kommentare)
am 19.09.2017 12:18

In jedem Fall demokratischer als die Demokratische Republik Kongo.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 18.09.2017 15:55

Der Begriff indirekte Demokratie ist zwar im Artikel beschrieben worden (vom Pilz), er kommt aber (im Artikel) nicht vor.

Warum? Absichtlich? Fühlt sich etwa die 4. Macht von der indirekten Demokratie eingeschränkt?

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 18.09.2017 15:49

ich habe die " kleinen " nicht verfolgt .

aber die DREIER Diskussion im Design Center war eine der BESTEN geführten Konfrontation die ich seit langer Zeit gesehen und gehört habe ...GRATULATION an die Moderation die klaren Fragen gestellt UND die Politiker haben AUSREDEN lassen ,auch den Kandidaten die respektvoll miteinander umgegangen sind und ZUGEHÖRT haben .
man konnte endlich mal JEDES Wort verstehen was in politischen Konfrontationen NICHT selbstverständlich ist . zwinkern

Da können sich die ORF , ARD , ZDF usw, Moderatoren ein Stück abgucken und daraus lernen !

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen