Gemischtes Orgeldoppel
Orgelmusik für vier Hände und für vier Füße, wie sie am Sonntag bei der "Orgelmusik zur Teatime" im Brucknerhaus zu erleben war, ist eine hohe musikalische Kunst.
Und vor allem eine Sache der Organisation, dass sich weder Hände noch Beine verknoten. Dies gelang Bernhard Prammer, der die Reihe auch kuratiert, und Elke Eckerstorfer ideal. Im Zentrum stand die große d-Moll-Orgelsonate Nr. 1 op. 30 des Dresdner Hoforganisten Gustav Adolf Merkel, die die romantischen Klangfarben der neuen Brucknerhausorgel weidlich nutzte. Andererseits stand eine Uraufführung eines Werks von Hannes Raffaseder auf dem Programm. Sein Postludium geht weit über die Funktion des Nachspiels hinaus und führt ausladend und sich steigernd durch den klanglichen Kosmos dieses Instruments.
Faszinierende Klangreise
Eine faszinierende Klangreise mit sehr trefflich gesetzten Noten. Darum herum gruppierten Prammer und Eckerstorfer die klang- und gehaltvolle e-Moll-Fantasie für Orgel zu vier Händen und vier Füßen op. 12 des blinden österreichischen Organisten Josef Labor, Schuberts e-Moll Fuge und den ersten Satz aus Bachs 3. Brandenburgischen Konzert.
Fazit: Ein klanglich imposanter, fein abgestimmter, stilistisch vielfältiger Streifzug durch die Welt der Orgelmusik für "gemischtes Doppel".
Brucknerhaus: Orgelmusik zur Teatime mit Bernhard Prammer und Elke Eckerstorfer, 24. 2.
https://www.orgelfusz.jg
Auf dem Photo hätte ich gern die 4 Hände gesehen - oder die 4 Beine