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Oscar für Waltz: "Ein Über-Bingo"

Von Von Julia Evers, 09. März 2010, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Christoph Waltz
Christoph Waltz  Bild: EPA

„Das ist ein Über-Bingo!“ So bezeichnete Christoph Waltz jenen Moment, als er in der Nacht auf Montag bei der 82. Oscar-Verleihung die Auszeichnung für den besten Nebendarsteller aus den Händen von Penélope Cruz entgegennehmen durfte. Die anderen beiden österreichischen Oscar-Hoffnungen, Regisseur Michael Haneke und Kameramann Christian Berger, gingen leer aus.

„Schockiert“ war er. Gedacht habe er „an gar nichts“. Als Penélope Cruz den Umschlag öffnete und seinen Namen vorlas, bescherte sie Christoph Waltz nicht nur die 18. Auszeichnung für seine Darstellung des Judenjägers Hans Landa in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“, sondern wohl gleichzeitig den Höhepunkt seiner Karriere: den Oscar.

An die Rolle, die dem 53-Jährigen den internationalen Durchbruch ermöglichte, angelehnt, freute sich Waltz zuerst über das „Über-Bingo!“. Dann gab er mit zitternder Stimme und ebensolchen Händen eine Abwandlung jener Dankesrede zum Besten, die er seit seinem Schauspielpreis beim Filmfestival von Cannes so oft halten durfte: Eine Expedition sei dieser Dreh gewesen, für die „unorthodoxen Methoden der Navigation“ sei er Quentin Tarantino dankbar. Auch seinen Ensemble-Kollegen von Brad Pitt bis Diane Kruger sprach er artig Dank dafür aus, dass sie ihm geholfen hätten, einen Platz zu finden – ganz so, als sei er noch immer als unbekannter Außenseiter und nicht als haushoher Favorit in dieses Oscar-Rennen gestartet.

Bösewicht in der zweiten Reihe

Danach wollte er nur noch eines: den Rummel um den Oscar so richtig genießen. Vor zwei Jahren hätte wohl nicht einmal er von einer derartigen Auszeichnung zu träumen gewagt. In deutschen Fernsehproduktionen, von „Tatort“ bis „Polizeiruf 110“, hantelte sich der Sprössling eines Bühnen- und einer Kostümbildnerin durch sein Schauspieler-Leben. In Filmen gab er meist den Bösewicht – in die erste Reihe katapultierte ihn das aber niemals.

Bis ihn Tarantino für die Rolle des sadistischen Judenjägers besetzte – nicht zuletzt wegen des sprachlichen Geschicks, das den nach England ausgewanderten vierfachen Vater auszeichnet.

Seinen Oscar als österreichischen Erfolg anzusehen, weigert sich Waltz: „Ich sehe das nicht vom nationalen Standpunkt.“ Vielmehr gehe es darum, mit einem guten Drehbuch, einem guten Regisseur und guten Kollegen zu arbeiten. „Woher die kommen, ist mir ehrlich gesagt schnurzegal“, sagt er. Dazu wird er wohl bald Gelegenheit haben. Denn auch wenn seine Zusammenarbeit mit Regisseur David Cronenberg in „The Talking Cure“, in dem er Siegmund Freud spielen soll, zu platzen droht – namhafte Filmemacher und große Projekte warten, allen voran die Comicverfilmung „The Green Hornet“, die im Winter 2010 in den USA in die Kinos kommt.

Als Autorenfilmer ist Michael Haneke weltweit geschätzt und anerkannt – dass er mit seinem Schwarz-Weiß-Werk „Das weiße Band“ an der größten kommerziellen Auszeichnung, dem Oscar, vorbeigeschrammt ist, steckt er dennoch nicht so locker weg. „Was soll ich denn jetzt groß sagen?“, fragte der 68-jährige Regisseur die Fotografen und Fernsehkameraleute, die ihn belagerten, nachdem der Preis für den besten nicht-englischsprachigen Film an den argentinischen Thriller „El secreto de sus ojos“ gegangen war. Dass die Nominierung toll war? „Ja, eh“, so Haneke. Und was ist mit Waltz? „Super, das war klar.“

„Das weiße Band“-Kameramann Christian Berger musste sich zwar ebenfalls der Konkurrenz – in dem Fall dem 3D-Spektakel „Avatar“ – geschlagen geben, strahlte aber dennoch über das ganze Gesicht: „Ich habe schon vorher gesagt, dass das mehr Almabtrieb ist“, sagte der 65-jährige Tiroler. „Man spürt schon, dass wir hier nicht zu Hause sind – aber die Nominierung war ganz toll.“

Lesen Sie mehr über die Oscars auf den Seiten 6, 21 und 22

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