Kultband auf neuem Weg
"OM Kult" begeistert im vollen Architekturforum.
In den 70ern war das Schweizer Quartett OM Kult in der Jazzszene. Ihr unverwechselbarer Sound, zwischen Jazzfusion und freiem Spiel angesiedelt, begeisterte. 1982 löste sich die Band auf und jeder ging seine eigenen Wege. Gitarrist Christy Doran machte einige Projekte zur Musik von Jimi Hendrix und Saxofonist Urs Leimgruber wurde eine der tragenden Säulen der europäischen Improvisation. Seit 2010 treffen sich beide immer wieder mit den ursprünglichen Kumpanen, Bass Bobby Burri und Drummer Fredy Studer zum gemeinsamen Spiel.
So auch am Montagabend im randvollen Architekturforum im Rahmen der Reihe MAERZ_jazz. Das sind jetzt vier Herren hoch in den 60ern und die Sounds haben sich weiterentwickelt. Nach sensiblem Beginn, als würden kleine Bausteine zu einem Klanghaus zusammengestellt, wird ein weiter Bogen gespannt, ein langes Anschwellen bis zum kraftvollen Kulminationspunkt. Dann ein plötzlicher Cut, Leimgrubers zartes Sopransax führt aus dem Getümmel zu neuem Aufbau. Dorans luftige Gitarrenakkorde schweben im Raum. Studers Schlagzeug und Burris Bass geben Halt und Struktur. Ein Set, ein einziges vielschichtiges Stück von 90 Minuten erntet heftige Begeisterung.
Fazit: Ein grandioser Abend, frisch und unverbraucht gestalten die vier Herren ihre Wiedervereinigung.