Johann Lachinger ist tot
Trauer im Linzer Adalbert-Stifter-Haus: Johann Lachinger (1939–2016) ist tot.
Der Hausruckviertler stand der Forschungsstätte und dem Literaturhaus von 1978 bis 2004 als Direktor vor. Er leitete somit das Haus auch während jener Jahre, in der es zu einem Zentrum für Literatur und Sprache in Oberösterreich ausgebaut wurde. Lachinger hat zahlreiche Publikationen zur deutschen und österreichischen Literatur und ihren Vertretern auf den Weg gebracht, u. a. über Thomas Bernhard, Siegfried Lenz und Alfred Kubin. Ebenso fungierte Lachinger als Herausgeber von Bänden der "Historisch-Kritischen Stifter-Ausgabe" und von Publikationsreihen des Stifter-Institutes.
Er verantwortete Ausstellungen und Symposien im In- und Ausland, darunter die Schau "Adalbert Stifter – Schrecklich schöne Welt" im tschechischen Krumau und in Linz.
Geboren wurde Lachinger 1939 in Vöcklamarkt. Er studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Wien und hatte ab 1966 Lehraufträge als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Germanistik an seiner Alma Mater.
Unvergessen alle jene Abende im Stifterhaus , als Dr.Lachinger,
etwas düster hinter seiner dunklen Brille, vor jeder Lesung den Autor und seine Arbeit vorstellte.
Die literatur-oder kunstgeschichtlichen Bezüge darlegend, immer auch dabei den zeitpolitischen Hintergrund ausleuchtend.
So von Dr.Lachinger hoch-und eingestimmt, wartete das Publikum.
Die Lesung mochte beginnen!