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"Ich hab’ das 20 Jahre lang gemacht, das ist genug, ich bereue nichts"

Von Peter Grubmüller, 21. August 2018, 00:04 Uhr
"Ich hab’ das 20 Jahre lang gemacht, das ist genug, ich bereue nichts"
Jutta Skokan holte Kunst und Kultur an den Traunsee zurück. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Jutta Skokan tritt überraschend als Intendantin der Salzkammergut Festwochen zurück

"Jetzt nur nicht sentimental werden", hatte sich Jutta Skokan bei der Abschlussveranstaltung (Konzert der Schauspielerin/Sängerin Meret Becker und Deins&Done) der Salzkammergut Festwochen Gmunden am Sonntagabend vorgenommen. "Und es ist mir gelungen", sagt sie im Gespräch mit den OÖN, "ich hab’ mich an meine Mutter erinnert, die immer gesagt hat: ,Reiß’ dich zamm.‘ Also hab’ ich mich zusammengerissen." Nach 22 Jahren als Geschäftsführerin und 20 Jahren als Intendantin der Salzkammergut Festwochen trat Skokan am Sonntag völlig überraschend zurück. Ihr Vertrag wäre noch bis 2020 gelaufen, dass sie diesen nun vorzeitig beendet, sei ihre eigene, freiwillige Entscheidung gewesen. Skokan: "Man soll gehen, wenn es am schönsten ist, obwohl man ja nie weiß, wann das ist. Aber dieser Sommer war schon sehr schön." Den Festwochenverein mit Andreas Murray (Präsident) und Johanna Mitterbauer (Obfrau) an der Spitze habe Skokan bereits drei Tage zuvor informiert, alle anderen wurden von der Entscheidung überrumpelt.

Ewige Dankbarkeit

"Ich hab’ das mehr als 20 Jahre lang gemacht, das ist genug, ich bereue nichts", sagt Skokan. Ihr Entschluss sei im Laufe des diesjährigen Festivals gereift, "und ich dachte, am Programmende sei ein guter Zeitpunkt dafür, dann können sich die Festwochen rechtzeitig neu organisieren." Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) dankte Skokan im Gespräch mit den OÖN für ihre großen Verdienste um das kulturelle Leben und dessen Weiterentwicklung der Stadt, "sie hat unwahrscheinlich viele Künstler zu uns geholt, die sonst nur auf großen Bühnen zu sehen sind. Dafür werden wir ihr für immer dankbar sein."

Vereinspräsident Murray ist aktuell auf Urlaub in Kroatien, gleich nach dessen Rückkehr Anfang September werde der Vorstand zusammentreten und das weitere Vorgehen besprechen. Geplant sei eine erfahrene Agentur mit einer Ausschreibung und der Auswahl von Kandidaten zu beauftragen.

Dass der Verein Skokans Wunschkandidatin Brigitte Zierhut-Bösch als Nachfolgerin berufen werde, ist kaum zu erwarten. Die ehemalige Chefin der Öffentlichkeitsarbeit der Festwochen sowie ausgewiesene Kultur- und Kunstexpertin wurde jüngst als neue Marketing-Leiterin des Linzer Brucknerhauses präsentiert. Anfang September nimmt sie ihre neue Aufgabe in Angriff.

Den Literaturschwerpunkt des Festivals 2019 hatte Skokan bereits kuratiert. Umso verblüffender ist nun ihr Rücktritt. Neben Thomas Bernhard, dessen 30. Todestag im kommenden Jahr gedacht wird, sollte dem Schriftsteller Gerhard Roth ein Fest bereitet werden. Skokan: "Ob es nun dazu kommen wird, weiß ich nicht. Das wird die Aufgabe meiner Nachfolger werden." Ob ihr Rücktritt etwas mit den Kürzungen des Kulturbudgets des Landes zu tun habe? "Nein – aber auch damit müssen sich nun jene beschäftigen, die nach mir kommen."

Die immer im Oktober in Gmunden stattfindenden "Kulturvermerke" werde Skokan weiterhin organisieren, genauso wie die im Mai/Juni stattfindenden "Sprechtage" in Wels und Thalheim. Skokan: "Bei meinen Sprechtagen wird es 2019 in Wels um Respekt gehen. Dieses Thema passt wahrscheinlich gar nicht so schlecht."

Die Salzkammergut Festwochen Gmunden

Rund 50 künstlerische Ereignisse fanden in diesem Jahr von 12. Juli bis 19. August an 25 Spielstätten rund um den Traunsee statt. Es war die 32. Ausgabe der Salzkammergut Festwochen, deren Intendanz Jutta Skokan 1997 von Wilfried Tachezi übernahm und die mit einem Budget von 500.000 Euro ausgestattet sind (je ein Drittel Eintrittsgelder, private Sponsoren und öffentliche Hand – Bund/Land/Stadtgemeinde).

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8  Kommentare
8  Kommentare
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SpaceInvader (79 Kommentare)
am 22.08.2018 13:19

jutta skokan hat vieles geleistet, die latte für dich nachfolgenden liegt hoch. gut möglich, dass es zu einer kommerzialisierung kommen soll. würde gut zur kulturpolitik des landes oö passen.

ein stelzer passt nämlich lange nicht in die fußtstapfen von einem pühringer. und von einem haimbuchner darf man sich ohnedies nur mief des mia san mia erwarten.

however, wir werden erfahren was hinter dem rücktritt steckt. frühestens mit der bekanntgabe des nachfogers und dem neuen programm...

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edithhuemer (2 Kommentare)
am 21.08.2018 14:45

Was ist kulturpolitisch los in Gmunden? Zuerst mischt die Stadt nicht bei der Einreichung zur Salzkammergut Kulturhauptstadt Europas 2024 mit, dann vergrault man die verdiente Jutta Skokan?

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durruti (471 Kommentare)
am 21.08.2018 10:06

Gmunden und zeitrichtige Kunst/Kultur vertragen sich nun einmal nicht: deshalb hat Prof. Jutta Skokan das Handtuch schmeißen müssen. Zudem bei diesem Festwochenverein auch kein Wunder.

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hunkyDory (449 Kommentare)
am 21.08.2018 15:55

mhm genau, deshalb hat sie das Ganze auch nur 20 Jahre gemacht....

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abarth124 (701 Kommentare)
am 21.08.2018 08:49

Respekt verdienen Sie, Frau Skokan, jeder Ton, den Sie für die Kultur von sich gegeben oder den Sie nach Gmunden geholt haben, war es wert gehört zu werden. Mehr noch, Malerei, Schauspiel, Architektur, Philosophie, Theologie, Film, herrlich die Geigenmusi in der Straßenbahn, Kulinarik, Internationalität und Intimität und etliches mehr, Sie holten die große Welt ins kleine Gmunden.

Allerherzlichsten Dank für alles!

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nordlicht (1.470 Kommentare)
am 21.08.2018 07:32

Eine hervorragende Intendantin und Kulturarbeiterin, die Gmunden einen unschätzbaren Dienst erwiesen hat. Bravo und danke für alles!

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paulpeter (771 Kommentare)
am 21.08.2018 06:21

500.000 Euro würden auch dem KH gut tun, denn wer trägt die Kosten für die Fahrten ob privat oder mit der Rettung ins KH VB? Was man für Kultur alles bereit ist zu geben!😈😈😈😈😈

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hunkyDory (449 Kommentare)
am 21.08.2018 15:57

Zumindest scheinst du auf deinen grammatikalisch völlig schwachsinnigen Standard-Satz zu verzichten...immerhin ein kleiner Fortschritt!

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