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Crossing Europe 2011: Christine Dollhofer im Interview

Von Julia Evers, 01. April 2011, 00:04 Uhr
Winnetou des Ostens in Linz
Die OÖN präsentieren: das „Crossing Europe“-Filmfestival (XE) Bild: ce

Linz wird Filmstadt: von 12. bis 17. April hält zum achten Mal das „Crossing Europe“ Einzug. Das von den OÖNachrichten präsentierte Festival lockt jede Menge Stargäste und hochkarätige Filme in die Landeshauptstadt. Intendantin Christine Dollhofer über Themen, Trends und Westernhelden.

OÖN: Was ist neu, was ist anders?

Dollhofer: Wir zeigen 160 Filme an sechs Tagen in 155 Programmplätzen. Neu ist auch eine Vielzahl an Kooperations- und Veranstaltungspartnern. Über das Festivalzentrum hinaus, die Standard-Spielstätten Moviemento, City Kino, Kapu und OK, wird es heuer auch Vorführungen an der ÖH in der Kepler Uni, in der Jugendkulturbox „Ann und Pat“, und in der HOSI Linz geben. Im Atelier Salzamt gibt es eine Daumenkino-Ausstellung und noch vieles mehr.

OÖN: Ein Programmpunkt heuer wird „Red Western“ sein?

Dollhofer: „Red Western“ ist die kommunistische Antwort auf die amerikanischen Western. Es ist für uns das erste Mal, dass wir eine kleine historische Schau machen. Bei dieser konnte ich nicht widerstehen. Es ist ein tolles Programm, weil man mit Augenzwinkern aus der historischen Distanz völlig ideologisch eingefärbtes Kino sieht, das sich ganz aus dem Genre Western bedient und das formal großartig löst. Es macht einfach Spaß, diese Werke anzuschauen. Das sind Filme, wie bei uns die Karl-May-Reihe, die Millionen Menschen gesehen haben. In der UdSSR kennt das jeder. Wir freuen uns besonders, dass eine dieser Ikonen, der Winnetou des Ostens, Gojko Mitic auch zur Eröffnung kommen wird. Außerdem wird auch Eric Pleskow, mehrfacher Oscar-Preisträger und Hollywood-Legende, zur Eröffnung nach Linz reisen.

OÖN: Wie viele Filme haben Sie heuer gesichtet?

Dollhofer: 800 waren es sicher, wenn nicht mehr.

OÖN: „Crossing Europe“ zeigt junges europäisches Autorenkino. Lassen sich Trends ablesen?

Dollhofer: Die Familie in ihrer Brüchigkeit, starke Frauen-Figuren, aber auch Vater-Sohn- und Mutter-Sohn-Konflikte sind viele zu sehen. Ich habe den Eindruck, das sind Erfahrungen, die die Regisseure aus der eigenen Geschichte mitnehmen. Das dokumentarische Filmschaffen zeigt wie immer sehr stark gesellschaftliche Entwicklungen in bestimmten Mikrokosmen – ob es das jetzt in der Ukraine, in Rumänien oder in Mazedonien abbildet.

OÖN: Kann man diese Trends verallgemeinern? Kann man an den Filmen ablesen, in welchen Ländern welche Themen aktuell sind?

Dollhofer: Zwischenmenschliche Befindlichkeiten kommen eher aus Westeuropa, gesellschaftliche Umwälzungen und damit einhergehende Probleme, die auch in die Familie einwirken, kommen eher aus Ost- und Südosteuropa. Sehr pauschalisiert ausgedrückt. Man merkt aber schon, dass die Probleme im Westen andere sind als die im Osten.

OÖN: Wie verändert sich Linz während des Festivals?

Dollhofer: Wir versuchen natürlich das Stadtbild zu verändern – von der Straßenbahn mit unserem Logo über die Fahnen auf der Landstraße hin zu den Auslagen der Geschäfte, die unsere Werbemittel wie die Sackerl präsentieren. Und auf den Straßen verbreiten unsere ausländischen Gäste natürlich auch internationales Flair.

OÖN: Wie viele internationale Gäste kommen denn?

Dollhofer: In Summe zwischen 200 und 300. Wir erwarten sehr viele Filmgäste. Es freut mich sehr, dass das Interesse so groß ist, auch persönlich bei den Vorführungen anwesend zu sein.

OÖN: Das Budget beträgt heuer knapp 500.000 Euro...

Dollhofer: Es könnte natürlich immer mehr sein, es gibt auch einen Expansionsdruck von Seiten der Partner und auch des Publikums. Gerade am Nachmittag und Abend gibt es verknappte Kapazitäten, da wäre auf jeden Fall mehr möglich. Mir liegt auch daran, dass man für die Zukunft auch Visionen entwickeln kann, wie sich das Festival weiterentwickeln könnte. Ich rede nicht von einem Riesenschritt. Aber es zeigt die Geschichte des Festivals, dass wir uns in kleinen Schritten vorantasten konnten. Das Bekenntnis von der Politik ist da, auch die Zufriedenheit von Publikumsseite, es wäre sicher noch mehr möglich.

Christine Dollhofer

1963 in Wels geboren, in Vorchdorf aufgewachsen und zum Studium der Theaterwissenschaften nach Wien übersiedelt: Christine Dollhofer entdeckte bald ihre Leidenschaft für Film. Von 1992 bis 1997 leitete sie das Wiener Filmcasino, als Co-Intendantin der Diagonale gestaltete sie von 1997 bis 2003 in der Filmpolitik mit. „Crossing Europe“ lockte Dollhofer 2003 zurück nach Linz.

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