Hitzeschlacht für Sportler: "Der Verlust von Wasser und Salz ist problematisch"
Je mehr der Kreislauf belastet wird, umso höher ist auch das Gesundheitsrisiko.
Pralle Sonne und hohe Temperaturen: Auf den Fußballplätzen, Tennis-Courts, Laufstrecken und beim Beachvolleyball erleben Sportler derzeit Extrembedingungen. Zur großen Belastung durch den Sport kommen Sonneneinstrahlung und Hitze. "Das belastet das Herz-Kreislauf-System extrem. Vor allem der Flüssigkeits- und Salzverlust sind problematisch. Zudem besteht das Risiko eines Sonnenstichs", sagt Gernot Schauer, Sportwissenschafter und früher auch Betreuer beim österreichischen Fußball-Nachwuchs.
Für Hobby-Sportler sei das nicht empfehlenswert. "Die Profis sind gut trainiert und werden ständig medizinisch betreut. Das muss man berücksichtigen", sagt Schauer. Für weniger Trainierte gilt: Je mehr das Herz-Kreislauf-System beim Sport belastet wird, umso größer ist das Gesundheitsrisiko. "Da können etwa nicht bekannte Herzprobleme schnell zum Kollaps führen."
Körper an die Hitze gewöhnen
In der Vorbereitung auf ein Match ist die Flüssigkeitszufuhr ein zentraler Punkt. Für die Fußballer von Rapid entwickelte der Trainer sogar einen speziellen Trinkplan. Den Spielern werden, abgestimmt auf die zeitliche Entfernung zum Match, verschiedene Flüssigkeiten gereicht, um für die Hitzeschlacht gewappnet zu sein. "Um sich langfristig auf die hohen Temperaturen beim Sport vorzubereiten, müsste man öfter unter extremer Hitze trainieren. Der Körper ist da sehr anpassungsfähig", sagt Schauer.
Weil nicht nur das Wasser, sondern auch Mineralstoffe wieder aufgefüllt werden müssen, trinken Sportler Elektrolyt-Getränke. "Trainierte Menschen schwitzen mehr, verlieren dabei aber weniger Salz als Untrainierte", sagt der Experte und empfiehlt bei Hitze auch Hobbysportlern, zu Elektrolyt-Getränken zu greifen.
Für die Regeneration nach einem Hitze-Match müssen vor allem die Mineralstoffe wieder aufgefüllt werden. "Mit Getränken, aber auch durch die Ernährung mit viel Obst und Gemüse", sagt Schauer. Außerdem helfe ein Bad in sehr kaltem Wasser: "Das lockert die Muskeln und lässt die Sportler schneller wieder fit werden."
Tipps für Hobbysportler
Es muss ja kein Fußball-Match in der prallen Sonne sein. Der Linzer Sportmediziner Andreas Dallamassl gibt Hobbysportlern Tipps, was man bei Hitze beachten muss:
Ideale Ausdauersportarten bei hohen Temperaturen sind Schwimmen und Radfahren. Im einen Fall kühlt das Wasser, im anderen der Fahrtwind. Läuferinnen und Läufer sollten die Morgenstunden nutzen und eher im Wald oder in der Höhe laufen. Auch nach einem Gewitter ist die Luft oft kühler.
Im Fitnessstudio kann man der Hitze entkommen. Vorsicht ist bei Klimaanlagen geboten. Trainiert man verschwitzt im kalten Luftstrom, kann das zu muskulären Problemen und Verspannungen führen.
Trinken ist besonders wichtig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Besonders beim Radfahren vergessen viele darauf, weil der Schweiß sofort trocknet. Was man beim Trinken beachten sollte: Mehr als 700 Milliliter pro Stunde kann der Körper nicht aufnehmen. Und Wasser alleine reicht nicht. Empfohlen werden isotonische Getränke, die 1:1 mit Wasser gemischt werden, oder Apfelsaft, den man 1:3 mixt.
Langsam starten: Muskeln und Kreislauf müssen sich erst an die Hitze gewöhnen. Für Epileptiker und Herz-Kreislauf-Kranke ist Sport in diesem Fall verboten. Für sportliche Anfänger sollte bei etwa 20 Grad Schluss sein, gut trainierte Läufer oder Radfahrer, die an hohe Temperaturen gewöhnt sind, können auch bis 30 Grad Sport betreiben.
Abendfahrten mit den Rennrad sind derzeit ein Traum, gute Beleuchtung vorausgesetzt. Während es in Linz noch an die 30 Grad hat, bieten manche Flusstäler 10 Grad weniger an. Es riecht gut und der Autoverkehr hält sich in Grenzen. Kann ich nur empfehlen.
Der Trinkplan für Rapid hat ja viel geholfen gegn Altach :D