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Kapuzinergruft: Traditionelle Anklopf-Zeremonie

15. Juli 2011, 00:04 Uhr
Kapuzinergruft: Traditionelle Anklopf-Zeremonie
Einlass findet nur ein „sterblicher, sündiger Mensch“. Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

Ebenso wie bei der Einsegnung von Kaiserin Zita (1892-1989) wird es heute bei Otto Habsburg eine Anklopf-Zeremonie geben. Ort der Zeremonie ist das Ziel des Trauerkondukts: die Wiener Kapuzinergruft. Wie das Habsburg-Büro mitteilte, werde jedoch eine angepasste Form der Zeremonie gewählt.

Im ersten Teil referiert der Zeremonienmeister die Herkunft des Verstorbenen, also die Rolle, die ihm von der Geschichte her zuwuchs. Im zweiten Teil referiert er die Ehrungen und Auszeichnungen, die Otto von Habsburg aufgrund seiner eigenen Leistungen verliehen wurden. Der Kapuzinerpater antwortet darauf zweimal „Wir kennen ihn nicht!“

Im Hintergrund dieser Antwort steht die Überzeugung, dass all diese Auszeichnungen irdisch sind und auf dieser Erde zurückbleiben. Einlass in die Kirche findet der Verstorbene als „sterblicher, sündiger Mensch“ – also so, „wie jeder Mensch vor Gottes Richterstuhl tritt: demütig und angewiesen auf die Barmherzigkeit Gottes“. Zeremonienmeister wird am Samstag Ulrich-Walter Lipp, ein langjähriger Freund der Familie und des Verstorbenen sein.

„Wer begehrt Einlass?“

Beim Zita-Begräbnis 1989 hatte es wörtlich geheißen: „Die ‚nivellierende Macht des Todes‘ kam auch in dem jahrhundertealten Frage- und Antwortritus zum Ausdruck, mit dem der Zeremonienmeister für die verstorbene Ex-Kaiserin Einlass in die Kapuzinergruft begehrte. Der Zeremoniär klopfte mit dem Stab an die verschlossene Tür, der Kapuzinerpater Gottfried fragte daraufhin: ‚Wer begehrt Einlass?‘ Antwort: ‚Ihre Majestät, die Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, Königin von Böhmen, ...‘, mit der Aufzählung ihrer vielen Titel.

Antwort des Paters: ‚Kenne ich nicht.‘ Nach dem zweiten Anklopfen dieselbe Frage, auf die der Zeremonienmeister antwortete: ‚Zita, ihre Majestät, die Kaiserin und Königin‘. Der Kapuzinerpater antwortete: ‚Wir kennen sie nicht.‘

Beim dritten Pochen hieß es auf die Frage, wer Einlass begehrt: ‚Zita, ein sterblicher, sündiger Mensch‘. Der Kapuzinermönch öffnete das Tor zu der Kirche mit den Worten: ‚So komme sie herein.‘“

Diesmal wird die erste Frage mit den herrschaftlichen und dynastischen Titeln des Verstorbenen beantwortet: „Otto von Österreich, einst Kronprinz von Österreich-Ungarn, königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen, von Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Galizien, Lodomerien und Illyrien, Großherzog von Toskana und Krakau, Herzog von Lothringen, von Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain und der Bukowina, Großfürst von Siebenbürgen, Markgraf von Mähren, Herzog von Ober- und Niederschlesien etc.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 16.07.2011 18:32

Kardinal Schönborn hat in seiner "Trauerpredigt" die Schuld der Habsburger, besonders von Kaiser Franz Josef, aber auch von Kaiser Karl, thematisiert ............ dafür gebührt ihm ausnahmsweise Lob und Dank !

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( Kommentare)
am 15.07.2011 14:45

Welche Zeremonie hatten die Habsburger eigentlich für die Soldaten des 1. Weltkrieges in petto, die durch Granaten zerrissen wurden bzw. durch Giftgas auf Befehl von Ottos Vater Karl I. umgekommen sind ?

Oder wird nur ein weiterer Akt der "Habsburgerbühne a la Löwinger-Schwank" gespielt.

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