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Häuser um 1 Dollar: So bekämpft Baltimore den Leerstand

Von Martin Roithner, 07. April 2024, 11:00 Uhr
Häuser um einen Dollar
Rund 15.000 verlassene Immobilien gibt es in Baltimore – wegen der hohen Kriminalitätsrate.

BALTIMORE. Wie die US-Stadt Baltimore Leerstand wiederbeleben will.

Eine Immobilienkrise der anderen Art erlebt derzeit die Stadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. Mehr als 200 Häuser in städtischem Besitz sollen zu einem symbolischen Preis von je einem Dollar verkauft werden, um einige der rauesten Stadtviertel wiederzubeleben. Das ergab kürzlich ein Beschluss des Stadtrats.

Grund für die Maßnahme ist die Leerstandsquote in der Stadt. Rund 15.000 Immobilien stehen leer, dazu geführt hat die Kriminalitätsrate. Das genehmigte Ein-Dollar-Projekt zielt auf etwa 200 dieser stadteigenen Wohnungen ab. Die Immobilien werden an Einwohner von Baltimore vermarktet, die sich verpflichten, die Häuser zu renovieren und darin zu wohnen. Auch gewerbliche Bauträger und gemeinnützige Organisationen können die leer stehenden Häuser erwerben – allerdings für 3000 Dollar. Einzelpersonen, die im Vorhinein eine Genehmigung für ein Baudarlehen erhalten, bietet die Stadt laut der Agentur "Bloomberg" Zuschüsse für die Instandsetzung ihrer Häuser von 50.000 Dollar an – rund 46.000 Euro.

Erster Versuch in 70er-Jahren

In den 1970er-Jahren führte Baltimore ein ähnliches Wohnbauprojekt durch; damals ging es um verlassene Grundstücke, die für einen Dollar feilgeboten worden waren.

Baltimores Wohnbaubeauftragte Alice Kennedy sagte, die aktuelle Maßnahme sei Teil eines größeren Plans, mit den Tausenden leer stehenden Häusern und Grundstücken in der Stadt umzugehen. Bürgermeister Brandon Scott hatte Ende vergangenen Jahres einen Drei-Milliarden-Dollar-Plan vorgestellt, der eine Mischung aus öffentlichen und privaten Mitteln über einen Zeitraum von 15 Jahren vorsieht, um 35.000 Häuser zu sanieren.

Zuletzt geriet Baltimore in die Schlagzeilen, weil ein Containerschiff mit der Autobahnbrücke Francis Scott Key Bridge kollidiert war. Sechs Menschen starben, die Schäden gehen in die Milliardenhöhe. 

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Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner
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