Lunge am Limit: Was Frühchen später brauchen
In der Folge drohen Asthma und andere Leiden.
Als Frühgeborene bezeichnet man Kinder, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. In Österreich sind das jährlich zwischen 6000 und 6500 Kinder. Besonders gefährlich ist, dass bei "Frühchen" die Lunge noch nicht ausgereift ist. "Aufgrund der Unreife der Lungen von Frühgeborenen entwickelt sich das sogenannte Atemnotsyndrom", sagte Past-Präsident Ernst Eber bei der 47. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie in Graz. Intensive Therapien sind dann sofort nötig.
In der Folge kann sich eine chronische Lungenerkrankung, die sogenannte bronchopulmonale Dysplasie (BPD), entwickeln, die zu einer Vielzahl an Beeinträchtigungen führt: Sie schränkt die Lungenfunktion ein und macht die Kinder anfällig für Atemwegserkrankungen. Es besteht laut Studien auch ein klarer Zusammenhang zwischen dem Geburtsalter sowie auch dem Geburtsgewicht mit dem Auftreten von Asthma. "Die Lungenfunktionsverlaufskurven vom frühen Kindesalter bis in das hohe Erwachsenenalter demonstrieren das Fehlen eines Aufholwachstums; das heißt, dass eine reduzierte Lungenfunktion im Kindesalter durch Frühgeburtlichkeit oder schweres Asthma mit einem deutlich erhöhten Risiko für COPD einhergeht", sagt Eber.
Darum müssten Frühchen im Kindesalter engmaschig von spezialisierten Kinderfachärzten betreut werden. Auch im weiteren Lebensverlauf müsse man auf Lungengesundheit achten. Man dürfe Atemwegsbeschwerden nicht bagatellisieren, sondern müsse bald den Lungenfacharzt aufsuchen. Weiters seien die Vermeidung schädlicher Umweltbelastungen sowie lebenslanges Nichtrauchen bei diesem Personenkreis dringend angeraten.