Studie: Virus der Vogelgrippe springt von Kuh auf Katze
Nun wird befürchtet, dass weitere Mutationen das Virus auch für den Menschen gefährlicher machen könnten
Das Vogelgrippevirus H5N1 wird Forschern zufolge höchstwahrscheinlich von Kühen auch auf Katzen und Waschbären übertragen. Sie geben mit ihrer Studie weitere Belege für die Übertragung der Viren von einer Säugetierart auf eine andere. Nun wird befürchtet, dass weitere Mutationen das Virus auch für den Menschen gefährlicher machen könnten. Die Studie des Teams um Diego Diel von der Cornell University in Ithaca ist im Journal "Nature" erschienen. "Dies ist eines der ersten Male, dass wir Beweise für eine effiziente und anhaltende Übertragung der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 von Säugetier zu Säugetier sehen", so Diel. Die Genomsequenzen der Viren, die von Kühen, Vögeln, Hauskatzen und Waschbären gewonnen wurden, deuten auf eine Übertragung zwischen den Tierarten hin.
Anpassungsfähiges Virus
Das Risiko einer Übertragung von Mensch zu Mensch bleibe zwar gering: "Die Sequenzierung des gesamten Genoms des Virus ergab keine Mutationen im Virus, die zu einer verbesserten Übertragbarkeit von H5N1 auf den Menschen führen würden", sagt Diel. Die Daten zeigten jedoch eindeutig eine Übertragung von Säugetier zu Säugetier, "was besorgniserregend ist, da sich das Virus in Säugetieren anpassen kann". In den USA sind die elf Fälle von Vogelgrippe bei Menschen seit April 2022 bisher glimpflich verlaufen. Die Betroffenen arbeiteten auf Geflügel- und Rinderfarmen und haben sich wahrscheinlich direkt bei den Tieren angesteckt. Die Forscher sorgen sich, dass sich das Virus weiter anpassen könnte, was potenziell seine Infektiosität und Übertragbarkeit auf andere Arten, einschließlich des Menschen, erhöhe.