Leben retten: "Wie man das sicher üben kann"
Simulationstraining mit speziellem Roboter
Der Patient erleidet einen anaphylaktischen Schock – eine lebensbedrohliche allergische Reaktion. Für die 24-jährige Medizinstudentin Sophia Reifeltshammer ist es der erste Fall dieser Art. Sie bespricht sich mit dem Team und überlegt kurz, was zu tun ist. "Die Kommunikation war schwieriger, als ich gedacht habe", erinnert sich die Linzerin an ihr erstes Simulationstraining, bei dem alles echt war – außer dem Patienten. Diese Rolle übernahm bei der Übung ein "humanoider Roboter", eine Art Puppe, die dem Menschen praktisch lebensecht nachempfunden ist. So können Studierende kritische Situationen in der Patientenbehandlung unter möglichst realistischen Bedingungen üben.
Aber auch Ärzte und Vertreter anderer Berufsgruppen in der OÖ Gesundheitsholding (OÖG), die bei solchen Fällen im Krankenhaus mitwirken, trainieren so für den Ernstfall. "Wir zeigen, wie man sicher üben kann", sagt Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP). 85 Trainings mit 700 Beteiligten gab es 2023, heuer wird das Pensum auf 120 Einsätze mit 1000 Personen gesteigert.
"Das ist so, wie wenn Piloten regelmäßig am Simulator sind", sagt Harald Schöffl (Geschäftsführung OÖG). "Abläufe zu trainieren, hilft, richtig zu reagieren. Dann kann man in sicherer und geübter Weise auf Patienten zugehen", erklärt OÖG-Geschäftsführer Franz Harnoncourt.