HPV: Durchimpfungsrate zu niedrig
Gesundheitslandesrätin und Mediziner rufen Eltern auf, ihre Kinder vor Krebs zu schützen.
Gebärmutterhalskrebs wird zu 90 Prozent von Humanen Papillomaviren (HPV) verursacht, die auch für eine Reihe anderer Krebserkrankungen verantwortlich sind. Eine Impfung bietet beinahe 100-prozentigen Schutz. Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt besteht die Petrol-Ribbon-Initiative, die über diverse Themen betreffend "Unterleibskrebs" informiert und aufklärt – insbesondere über die schützende Wirkung der HPV-Impfung. Initiator Primar Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie am Ordensklinikum Linz und Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz, und Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander setzen sich seit Jahren für die Bewusstseinsbildung ein.
So wurden mit dem Start des Schuljahres wieder alle 5. Schulstufen an Oberösterreichs Bildungseinrichtungen mit insgesamt 28.420 HPV-Foldern beschickt, damit diese durch Lehrkräfte bei den Informationsabenden an die Eltern verteilt werden können. "Wir wollen Eltern und Erziehungsberechtigte darauf aufmerksam machen, wie wichtig und sinnvoll die HPV-Impfung für ihre Kinder ist", sagte Haberlander bei einer Pressekonferenz.
Um diese hohe Schutzwirkung entfalten zu können, sollte die HPV-Impfung jedenfalls vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgen, da die Humanen Papillomaviren vorrangig auf diesem Weg übertragen werden. Darüber hinaus ist laut aktuellen Untersuchungen die Impfantwort bei Kindern zwischen neun und zwölf Jahren am besten.
Bereits 2014 wurde die Impfung in das österreichische Kinderimpfkonzept aufgenommen, seither wird sie gratis an Schulen angeboten. "Die Durchimpfungsrate liegt allerdings immer noch auf zu niedrigem Niveau, der Impfrückstand der Pandemiejahre konnte noch nicht wieder aufgeholt werden", bedauerte Primar Hefler.
Dabei sei die Impfung eine der wenigen, die nachweislich vor Krebserkrankungen und anderen von den Viren indizierten Krankheiten schützen. "Darüber hinaus ist der Impfstoff einer der am besten getesteten weltweit", so Hefler.
HPV-Impfprogramm
Für alle Schulkinder in der 5. Schulstufe wird die Impfung kostenfrei im Rahmen von Schulimpfungen durchgeführt.
Zusätzlich wird die Impfung allen Kindern und jungen Erwachsenen vom vollendeten neunten Lebensjahr bis zum vollendeten 30. Lebensjahr an den öffentlichen Impfstellen kostenlos angeboten.
Auch bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten kann die Impfung bis zum 30. Geburtstag kostenlos nachgeholt werden.
Für junge Männer im Präsenzdienst stellt das Bundesheer Impfungen zur Verfügung. (gul)