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Hilfe für kranke und behinderte Menschen

Von Dietlind Hebestreit, 04. März 2020, 00:04 Uhr
Hilfe für kranke und behinderte Menschen
Um zu seinem Recht zu kommen, muss oft viel Bürokratie bewältigt werden. Viele sind überfordert. Bild: colourbox.de

Jürgen Holzinger gründete vor zehn Jahren den Verein "ChronischKrank" und räumt seit damals mit mittlerweile fast 50 Freiwilligen Hürden aus dem Weg, die Patienten und Menschen mit Handicap behindern.

Die Bilanz ist beeindruckend: Mehr als 15.000 Menschen vertritt Jürgen Holzinger mit seinem Verein "ChronischKrank". Dabei hat alles ganz klein angefangen: Als junger Mann wurde bei Jürgen Holzinger ein Nierenleiden übersehen. Die erste Niere, die dem damals 22-Jährigen seine Mutter spendete, war von Krebs befallen und musste wieder entfernt werden. Die zweite stieß sein Körper ab. Nach zehn Jahren Dialyse bekam er mit einer neuen Niere noch einmal die Chance auf ein normales Leben. Seine Erfahrungen mit dem System motivierten ihn, sich für andere Menschen mit chronischen Krankheiten einzusetzen. So gründete der gelernte Friseur vor zehn Jahren den Verein "ChronischKrank", machte die Matura nach, studierte Gesundheitssoziologie. "Um meine Arbeit auf seriöse Beine zu stellen", sagt der Ennser.

Betroffene sind oft überfordert

"Es braucht eine zentrale Anlaufstelle für chronisch kranke und behinderte Menschen", so der Obmann des Vereins. Die Zielgruppe ist groß und breit gefächert: Holzinger kümmert sich mit seinem 50-köpfigen Team um Senioren, Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien, Rollstuhlfahrer oder Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Immer wichtiger wird auch die Gruppe mit schweren psychischen Erkrankungen. Oft sind Betroffenen im Bürokratie-Dschungel rund um Pflegegeld, Berufsunfähigkeit, Reha-Maßnahmen, Behindertenpass, Förderungen und Therapieangeboten heillos überfordert. "Dann treten wir auf den Plan. Unsere Mitglieder stellen uns Vollmachten aus und wir vertreten ihre Interessen bei Behörden oder im Gesundheitssystem", sagt Holzinger. "Man sieht den Menschen oft richtig an, wie ihnen ein Stein vom Herzen fällt. mache weinen sogar", sagt der 43-jährige gebürtige Amstettener.

Im Vereinsalltag bewältigen Holzinger und sein Team derzeit rund 200 Anfragen pro Tag. Ziel von "ChronischKrank" ist es, die rechtlichen, medizinischen, beruflichen und sozialen Auswirkungen einer schweren Erkrankung, einer Behinderung oder eines Unfalls für Betroffene und Angehörige so gering und so erträglich wie möglich zu gestalten. Beratungen finden kostenlose an Universitäten in ganz Österreich statt.

Reformen angestoßen

In den vergangenen zehn Jahren hat "ChronischKrank" viel erreicht. "Wir blicken auf unzählige Meilensteine zurück: Unter anderem auf die Reform des Behindertenparkplatzes, mehrere Reformen im Bereich Pflege und Betreuung, die Aufklärung betreffend Berufsunfähigkeit, politische Interventionen und die Mitarbeit auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene, bis hin zum Österreichischen Bundeskanzleramt", sagt Holzinger. Was er sich für die Zukunft wünscht: "Dass ehrenamtliche Tätigkeit in Österreich mehr geschätzt und besser unterstützt wird. Wir nehmen den Behörden viel Arbeit ab."

Mehr Informationen zum Verein "ChronischKrank" finden Sie unter chronischkrank.at

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Autorin
Dietlind Hebestreit
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