Diabetes – Geißel der modernen Zeit
Zu wenig Bewegung und zu viel kalorienreiches Essen sind eine gefährliche Kombination. Wer so lebt, stolpert unwillkürlich in die Adipositas-Falle und erhöht sein Diabetesrisiko um ein Vielfaches. Mehr als 600.000 Österreicher sind zuckerkrank. Weltweit steigt die Zahl der Betroffenen massiv an.
Diabetes Typ 2 wird weltweit eines der größten gesundheitlichen Probleme der kommenden Jahrzehnte sein", prophezeite Primar Norbert Fritsch, Gastroenterologe am Landeskrankenhaus Freistadt, kürzlich bei der Gesundheitstour der Oberösterreichischen Nachrichten. Als Hauptgrund dafür nannte er die wachsende Zahl an Adipositas-Patienten in Europa, aber auch in allen anderen Kontinenten (siehe Grafik), die durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel verursacht ist.
Früherkennung extrem wichtig
Im Jahr 2015 waren laut Schätzungen von Experten 600.000 Österreicher von der Krankheit betroffen – ein Viertel davon noch ohne Diagnose. Rund 150.000 Diabetiker wussten also noch gar nichts von ihrem erhöhten Blutzuckerspiegel. "Eine bedenkliche Tatsache, denn Früherkennung ist das Um und Auf, um Spätschäden zu verhindern", sagt Dietmar Hubner, Spezialist für Stoffwechselerkrankungen am Klinikum Wels-Grieskirchen. Das große Problem bei Diabetes sei, dass durch einen über viele Jahre unbemerkten und daher unbehandelten erhöhten Blutzuckerspiegel bei der Erstdiagnose bereits Schädigungen vorliegen könnten.
"Diabetes mellitus kann zu Ablagerungen und Veränderungen der arteriellen Gefäße führen", sagt Hubner. Die so genannte "Mikroangiopathie" sei eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße und betreffe beispielsweise Augen und Nieren, während makroangiopathische Erkrankungen sich in einem Herzinfarkt oder Schlaganfall auswirken könnten. Eine der Spätkomplikationen einer unzureichend therapierten Diabetes mellitus ist laut Hubner das diabetische Fußsyndrom. Dabei können sich Geschwüre (Ulcera) auf der Sohle bilden, die schlimmstenfalls sogar die Amputation der unteren Gliedmaßen erforderlich machen.