Die Krätze ist wieder da: Ärzte starten Initiativen für richtige Behandlung
Mit der richtigen Therapie lässt sich die Krätze schnell beseitigen.
Ausschläge und Juckreiz können viele Ursachen haben. Nur wenige bringen aber derart viel Verunsicherung mit sich wie die von parasitären Milben ausgelöste Krätze. Anfangs ist der durch eine Immunreaktion hervorgerufene Hautausschlag vor allem lästig – unbehandelt können Nierenschäden, Entzündungen und Abszesse folgen. Die Vertreter der Ärztekammer für Oberösterreich, allen voran Dermatologie-Primar Werner Saxinger, gehen nun in die Offensive.
Cremes und Tabletten
Die Fälle von Skabies, auch Krätze genannt, "haben in Österreich in den vergangenen zwei bis drei Jahren massiv zugenommen", sagt Primar Saxinger vom Klinikum Wels-Grieskirchen. Daher wird nun eine Initiative gestartet: Allgemeinmediziner und niedergelassene Hautärzte sollen abgestimmt und geballt gegen die parasitären Spinnentiere vorgehen, um deren weitere Ausbreitung einzudämmen. Gelingen soll das mit einem einheitlichen Diagnose- und Therapieplan, der den Medizinern ab sofort zur Verfügung steht.
Da Ausschläge und Juckreiz viele – auch harmlose – Ursachen haben können, sei es ratsam, die Symptome zuerst selbst zu beobachten. Wenn das Ganze nicht binnen weniger Tage wieder abheilt, sollte der Haus- oder niedergelassene Hautarzt aufgesucht werden. "Der Arzt kann den Befall im Regelfall klinisch oder mit dem Auflichtmikroskop feststellen", sagt Dermatologe Saxinger. Ist schließlich eine Skabies-Diagnose gestellt, sollten sich auch die näheren Kontaktpersonen des Patienten auf die Therapie einlassen – selbst wenn sie noch keine Symptome zeigen. Nur so könne eine großflächige Ausbreitung vermieden werden.
Für die Behandlung der Haut stehen hochwirksame und gut verträgliche Medikamente in Form von Cremes und Tabletten zur Verfügung, mit denen die Milben, Larven und Eier schnell abgetötet werden. Weiters sollten Kleidung und Bettwäsche mit mindestens 60 Grad gewaschen werden, bei Polstermöbeln reicht ein sorgfältiges Absaugen.