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Glück durch sichere Bindung

Von Von Barbara Rohrhofer, 20. Februar 2013, 00:04 Uhr
Zentrum Spattstraße
Frühförderin Doris Rögner betreut für die Spattstraße das Projekt »STEEP«. Bild: Zentrum Spattstraße

Reagiert die Mutter auf die Signale ihres Babys richtig, ermöglicht sie eine sichere Bindung, die vieles im Leben erleichtert.

Die frühe Bindung zwischen Mutter und Kind ist die Grundlage für ausgewogenen Lebensstil und gute Gesundheit“, sagt Primar Klaus Vavrik, Präsident der österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit.

Doch was versteht man unter einer geglückten Bindung? „Wenn die Mutter die Signale des Kindes wahrnimmt, sie versteht und richtig reagiert. Lächelt ein Baby, lächelt die Mutter normalerweise instinktiv zurück – allein dieser Vorgang kann eine glückliche Bindung beeinflussen“, sagt der Experte.

Eine sichere frühkindliche Bindungsbeziehung ist – wie alle wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen – für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes von immenser Bedeutung. Die wichtigste Zeit dafür: die ersten drei bis vier Lebensjahre. „In dieser Phase wird der Boden gelegt, auf dem man die Welt erkunden kann, auf dem man sein Leben leben wird“, sagt Vavrik.

Was zeichnet sicher gebundene Menschen aus? „Urvertrauen. Menschen mit geglückter Bindung tragen ein Grundsicherheitsgefühl in sich und fühlen sich von dieser Welt angenommen. Zudem können sie dauerhafte Beziehungen führen, haben Freunde, stabile Arbeitsverhältnisse, ertragen Belastungen besser und können Freude spüren und erleben“, sagt der Experte. In unserer Gesellschaft würde die frühe Bindung immer öfter missglücken. „Wenn Eltern selbst enorm unter Druck stehen, immer streiten, psychisch krank sind oder einfach zu wenig Zeit haben, geht die Intuition verloren, wie man auf die Bedürfnisse eines Babys angemessen reagiert. Oftmals fehlen auch einfach die Vorbilder. Nicht umsonst hieß es früher, dass man ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Heute sitzen viele Mütter als Alleinerzieherinnen mutterseelenalleine in einer Wohnung“, sagt Vavrik.

Zuwendung lässt das Gehirn wachsen

Ein kleines Kind, das keine direkte Reaktion auf sein Verhalten und keine Sicherheit seitens seiner Bezugspersonen erlebt, könne sich in späterer Folge nicht neugierig der Welt zuwenden. „Eine Bindung, die nicht geglückt ist, hat enorme Auswirkungen auf das weitere Leben. Studien zeigen, dass es zu einem geringeren Wachstum des Gehirns kommt, dass der Intelligenzquotient niedriger ist und die Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt wird. Dies alles ist neurobiologisch belegbar.“ Um Eltern den richtigen Umgang mit ihrem Kind zu zeigen, gibt es in Oberösterreich das Pilotprojekt STEEP, das vom Zentrum Spattstraße der Diakonie betrieben wird. „Wir wissen, dass die Ursache für so manche Entwicklungsverzögerungen fehlende und zu gering entwickelte Bindung zwischen Eltern beziehungsweise Mutter und Kind sind“, sagt Doris Rögner, Frühförderin beim Diakonie-Zentrum Spattstraße Linz. Im Rahmen von STEEP besucht sie Familien zu Hause und lädt sie dann zu Gruppentreffen ein, die alle zwei Wochen stattfinden.

„Wir arbeiten intensiv mit den Müttern, vermitteln ihnen Grundwissen, beleuchten ihre eigenen Biografien, filmen sie im Umgang mit ihren Kindern und bemühen uns, die Mütter selbst zu verwöhnen“, sagt Doris Rögner. Eine STEEP-Gruppe läuft über zwei Jahre. In Deutschland werden ähnliche Projekte mit sehr guten Erfolgen bereits flächendeckend angeboten. „In keiner Phase des Lebens sind Menschen eher bereit, ihr Verhalten zu verändern als rund um die Geburt des eigenen Kindes“, sagt Klaus Vavrik. „Deshalb sind diese Projekte so sinn- und wertvoll. Sie bewirken tatsächlich etwas.“
 

Zentrum Spattstraße

Das Zentrum Diakonie Spattstraße feiert am Dienstag, 26. Februar, sein 50-jähriges Jubiläum. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder neue Angebote entwickelt. Nach den sozialpädagogischen Wohngruppen für Jugendliche wurden Angebote für Kinder ab dem Schulalter konzipiert. Daraus entstanden die Heilpädagogischen Kindergruppen im „Sonderkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie“. Allein im Bereich der Schulassistenz arbeiten derzeit 400 Mitarbeiterinnen. Infos unter www.spattstrasse.at

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1  Kommentar
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schlechtwetterhahn (531 Kommentare)
am 21.02.2013 17:43

denn seit dem McDonalds Vormarsch haben auch Väter dicke Bäuche, Busen und Bingowings

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