Gezüchtetes Gewebe statt Tierversuche
An der Technischen Universität (TU) Wien entwickelten Forscher sogenannte Bio-Chips, in denen man Gewebe herstellen und untersuchen kann. Die Stoffzufuhr lässt sich dabei sehr präzise dosieren.
Menschliche Zellen in der Petrischale zu vermehren, ist heute keine große Herausforderung mehr. Künstliches Gewebe herzustellen, durchzogen von feinen Blutgefäßen, ist allerdings eine viel schwierigere Aufgabe. Biologisch wichtige Transportprozesse, etwa von Sauerstoff, Zucker und anderen Substanzen ins Gewebe, hat man bis heute noch nicht zur Gänze verstanden. Das soll sich nun mit einer ganz neuen Herangehensweise an das Problem ändern: An der TU Wien baut man Mini-Gewebe am Bio-Chip nach – so genannte "Organs-on-a-Chip". So kann man komplizierte biologische Prozesse präzise steuern, kontrollieren und messen – viel besser, als es in Tierversuchen oder direkt am Menschen möglich wäre.
Weniger Nebenwirkungen
Lange Zeit war man bei solchen Forschungsansätzen ausschließlich auf Tierversuche angewiesen. "Tierversuche haben viele Nachteile – nicht nur auf ethischer, sondern auch auf wissenschaftlicher Ebene", sagt Arbeitsgruppenleiter Peter Ertl. "Ihre Resultate sind nie hundertprozentig auf den Menschen übertragbar, und so kommt es bei klinischen Studien immer wieder zu überraschenden Nebenwirkungen, die sich im Tiermodell nicht gezeigt hatten." In diesem Forschungsbereich greifen mehrere Disziplinen ineinander – Medizin, Chemie, aber auch die Wissenschaft vom Strömungsverhalten.
ist auf jeden fall besser,als die armen Tiere zu quälen.