Diabetes-Medikament hilft bei Herzschwäche
Eine Studie gibt Patienten neue Hoffnung: Das Diabetes-Medikament Empagliflozin beeinflusst den menschlichen Herzmuskel direkt und verbessert die Herzfunktion.
Das konnten Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) nun erstmals beweisen. Die Studienergebnisse geben Hoffnung für die Therapie der Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion. Für diese Erkrankung gibt es derzeit keine Behandlung, die an den Ursachen ansetzt. Der Wirkstoff Empagliflozin ist in Deutschland für die Behandlung des Diabetes mellitus Typ II bei Erwachsenen zugelassen.
In einer großen klinischen Studie (der EMPA-REG-OUTCOME-Studie) wurde die Wirkung von Empagliflozin bei Diabetes-Patienten untersucht, bei denen außerdem eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorlag.
Überraschenderweise reduzierte Empagliflozin in dieser Studie sowohl die Sterberate insgesamt als auch die Anzahl der durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten Todesfälle um jeweils mehr als 30 Prozent. Außerdem sank die Anzahl der Spitalsaufenthalte wegen Herzschwäche um 35 Prozent. Diese positiven Effekte zeigten sich schon nach zwei Monaten und waren für Professor Samuel Sossalla von der Universitätsmedizin Göttingen und vom Universitätsklinikum Regensburg Anlass, anzunehmen, dass etwas direkt am Herzmuskel passiert, und sich diesen genauer anzuschauen. "Würde Empagliflozin indirekt wirken und sekundäre Risikofaktoren beeinflussen, etwa den Blutdruck oder Cholesterinwerte, würde es Jahre dauern, bis man einen Effekt sieht", sagt DZHK-Wissenschaftler Sossalla.