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Allergieschock für die Speisekarte: Wirte beklagen Ende der Kreativität

Von Karin Haas, 04. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Allergieschock für die Speisekarte Wirte beklagen Ende der Kreativität
Spontan geht gar nichts mehr. Köche müssen sich an vorher festgelegte Rezepturen halten, sonst schlägt die Allergenpolizei zu. Bild: Colourbox.com

LINZ. Allergiker atmen auf, Wirte fluchen: Ab 13. Dezember müssen die Rezepte aller angeboteten Speisen genau dokumentiert sein. So kann Allergiegeplagten genau Auskunft gegeben werden, ob ihre „böse“ Zutat enthalten ist.

Des einen Freud, des anderen Leid. So mancher Allergiker atmet auf. Wirte, Direktvermarkter und Caterer sagen, das hat uns die EU eingebrockt. Denn am 13. Dezember tritt eine Allergen-Verordnung in Kraft. Demnach müssen Wirte über 14 Inhaltsstoffe von Speisen Auskunft erteilen, die die EU als allergieträchtig klassifiziert.

Das sind Lactose (Milch), Gluten (Getreide), Erd- und andere Nüsse, Eier, Soja, Sellerie, Senf, Meeresfrüchte (Histamin), Muscheln, Fisch, Sulfite (im Wein als Konservierungsmittel), Schwefeldioxid (in geschwefelten Trockenfrüchten etwa), Sesam sowie Erbsen und andere Lupinen.

Wirte und alle jene, die Speisen in Verkehr bringen, müssen die Rezepte dokumentieren. Eine geschulte Service-Person muss auf Nachfrage Auskunft erteilen können, ob die in der Verordnung festgelegten Zutaten in den Speisen enthalten sind.

Das feiert die Wirtschaftskammer als Erfolg. Denn im Vorfeld hatte es ausgesehen, als ob auf der Speisekarte bei jeder Speise diese Allergene angeführt hätten werden müssen. Diese Buchstabensuppe nach Brüsseler Art muss nun nicht nachgekocht werden.

Köche beklagen nun das Ende der Kreativität. Eine Sauce etwa sei nicht immer gleich "Wir kochen saisonal, frisch und jeden Tag anders", sagt auch Markus Höller vom Hauben-Restaurant Höllerwirt in Altmünster. Für ihn ist auch unverständlich, dass Glutamat nicht auf der Liste ist.

"Die Verordnung ist nicht erfreulich. Die zusätzliche Belastung hält sich aber in Grenzen", kontert Peter-Paul Frömmel, der Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer OÖ. Die hat in einem Kraftakt in den vergangenen Monaten 3500 Wirte, Köche und Kellner geschult. Sie stellt auch EDV-gestützt 650 Standardrezepte zur Verfügung, was die tägliche Dokumentation leichter macht.

"Die Verordnung ist trotzdem ein Bürokratie-Monster", sagt Elisabeth Krainz vom Lebensmittelgeschäft "mein Müli" in Linz, die auch Bio-Caterings liefert. "Wir sind beim Verzehr nicht vor Ort und müssen vor fast jedes Brötchen ein Schild stellen", so Krainz.

Nicht ganz zufrieden mit der Verordnung ist sogar die Wirtschaftskammer. Denn seit Ende Oktober sind plötzlich Feuerwehrfeste und andere nicht-gewerbliche Veranstaltungen ausgenommen. "Es kann nicht sein, dass für ein dreitägiges Feuerwehrfest mit 2500 Gästen nicht gilt, was jedes kleine Landgasthaus machen muss", protestiert Frömmel.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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x-files (490 Kommentare)
am 09.12.2014 08:17

Manches Mal fragt man sich wie Allergiker bisher ohne die EU-Vorgaben überlebt haben.

Die ganze Kennzeichnung ist recht schön und gut, sie sagt aber trotzdem nichts darüber aus was uns IM Fleisch und Fisch alles auf den Teller gelegt wird.

Die letzten Berichte im ORF-Weltjournal über Fischzucht in Norwegen, Asien und Gemüseanbau in Kampanien haben vielen den Appetit wieder ordentlich verdorben. Dabei waren das nur ganz kleine Ausschnitte der heutigen "Lebensmittel"-Produktion.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.12.2014 14:33

von expertefueralles (12419) · 04.12.2014 23:10 Uhr
des kommt davon
weil die meisten Menschen hauptsächlich Müll fressen.

und jetzt wird den Kunden in lokale genauso MÜLL serviert werden weil wirte sich NICHT die mühe machen werden selber zu kochen , sondern PAKERLFOOD servieren ...
somit sind sie automatisch aus dem schneider !!!

und wer kümmert sich darum wenn Fleisch und Fisch mit Antibiotika vollgepumpt ist ? soll der Wirt dafür büssen und verantwortlich gemacht werden wenns dem Gast schlecht wird ?

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eine_linzerin (28 Kommentare)
am 05.12.2014 11:49

Schon mal einen Allergiker beim erstickern gesehen ???? so ein anaphylaktischer Schock ist eine eine extreme Angelegenheit. Allergien kommen nicht erst seit den letzten Jahren vor, es gab sie auch schon früher. Viele an Neurodermits erkrankte Menschen habe Allergien. Keine Frage, daß das von unserer "Lebensmittelerzeugung" zusammenhängt, Plastik wohin man sieht, Tiermast-Antibiotika,Streß von Kinderzeit an, Weichmacher in Spielzeug, usw, usw, usw. Mein Allergiefreund bestellt so: ein Putenschnitzel bitte, nur natur gebraten, dazu bitte Pellkartoffel, bitte keine Soße, nur das Putenschnitzel mit den Kartoffel, bitt nichts mit Ei, Mehl,Nüssen, usw, usw, usw . Wäre er Vegetarier wäre es noch schwieriger. Des Öfteren bekommt er sein Schnitzel Natur mit Kartoffeln und etwas Sesam, oder einem Salat mit Ei, oder irgerndwas wird einfach darüber getreut, zwecks "Verzierung", Kellner wissen so gut wie nie was in einem Essen drinnen ist, tja und dann kommt das erste anschwellen der Zunge .......

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 04.12.2014 23:10

weil die meisten Menschen hauptsächlich Müll fressen.

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 08.12.2014 14:23

Bekommt man im Gasthaus etwas Anderes?
Die müssen doch billig einkaufen, sonst ist der neue Mercedes nicht finanzierbar.

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am 04.12.2014 22:50

Mutter und eine Freundin von mir sind Allergiegeplagte, drum finde ich es gut, dass es diese neue Verordnung gibt!

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am 05.12.2014 22:28

Na, wie wohl?

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dereisernefelix (578 Kommentare)
am 04.12.2014 18:35

http://de.wikipedia.org/wiki/Orthorexia_nervosa

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.12.2014 18:52

aus Wikipedia :
Orthorexie wird als eine ausgeprägte Fixierung auf die Auswahl von „gesundem“ und der Vermeidung von „ungesundem“ Essen verstanden. Ob es sich dabei um eine Krankheit oder lediglich um einen „aufwändigen“ Lebensstil handelt, wird daran gemessen werden müssen, zu wie viel Leidensdruck dieses Verhalten führt.

erinnert mich an Menschen mit Bulimie ... grinsen

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( Kommentare)
am 04.12.2014 22:51

Orthorexie hat nicht sehr viel mit Bulimie zu tun.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.12.2014 18:09

zusammen tun und die Vorschriften VERWEIGERN ?
NICHTS kinnans tuan die obergscheiten !!!

das Problem liegt an der Produktion der Lebensmittel und NICHT in der Verarbeitung !!! aber die Lebensmittel Lobby hat eine RIESIGE MACHT aufgebaut ...jetzt schleicht man sich an die " kleinen " Wirte an ...so meine Ansicht ...
siehe die EX bayrische Ministerin die die Ampel für Lebenmittel in Deutschland VERWEIGERT hatte !
jetzt hams se de blunzn nach Bayern ogschoben wo se weiterhin schädlich agieren konn ... traurig

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am 08.12.2014 13:59

unsere speisen sind für allergiker nicht geeignet! - würde ich es auf meine speisekarte schreiben. wer allergiker ist fragt sowieso nach oder
geht in keinem lokal.

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 08.12.2014 14:19

Ein Freund von mir isst wahnsinnig gerne asiatisch, aber nur bei mir.
Beim Chinesen bekommt er Probleme und geht deshalb in kein Lokal. Ein Einzelfall ist er sicher nicht.
Die Wirte freuen sich sicher über diesen Umsatzentgang!

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capsaicin (3.848 Kommentare)
am 04.12.2014 15:57

der trend, dass alle & alles im leben

* zählbar
* messbar
* erfassbar
* vorhersehbar

sein muss, setzt sich nun auch beim wirtn fort !

conclusio: hallelujah...

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( Kommentare)
am 04.12.2014 22:53

Du bist lustig!
Die, die extrem viele Allergien und auch Kreuzallergien haben, kommen gar nicht erst in den Genuss, einfach so in ein Restaurant essen gehen zu können, denn es kann u.U. Lebensgefahr bestehen, du Schlaumeier!

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