In alten Stallungen wächst ein gutes Wirtshaus
Seit einem halben Jahr hat das Fischermandl im Linzer Nöserlgut neue Eigentümer – ein Lokal, das durchaus Potenzial hat.
Bis ins Jahr 1525 lässt sich die Geschichte jenes Bauernhofs in der Linzer Landwiedstraße zurückverfolgen, der im 17. Jahrhundert erstmals als Noeserl Gueth erwähnt wurde. Heute ist das Nöserlgut ein Vier-Sterne-Hotel. Das dazu gehörige Lokal ist das Fischermandl. Im Juli wurde beides von der Familie Lechner übernommen.
Auf der Homepage wird erwähnt, dass das Fischermandl ein Heuriger und ein Restaurant sei. Wir finden, das in den ehemaligen Stallungen des Guts befindliche Lokal ist ein klassisches Wirtshaus mit Schwerpunkt Hausmannskost und Fisch.
Die helle Beleuchtung nimmt der Gaststube etwas von der architektonisch bedingten Gemütlichkeit, lässt sie hallenartig erscheinen. Die Tür zwischen Raucher- und Nichtraucherbereich sollte besser geschlossen bleiben, sonst ist die Luft auch im Nichtraucherbereich nikotingeschwängert wie bei unserem Besuch. Aber sonst sitzt man recht gut im Fischermandl.
Die Erdäpfelsuppe (4,90) war uns etwas zu intensiv gewürzt. Man würde gern mehr von den Erdäpfeln schmecken. Das Beef tartare (9,80) vermochte vor allem optisch mit Wachtelei und nettem Beiwerk zu beeindrucken, die Geschmacksnerven waren nicht ganz so angetan, in der Konsistenz war es etwas zu flüssig.
(OÖN)
Highlight Rindfleisch
Die Hauptspeisen dagegen überzeugten weitgehend. Das auf der Speisekarte empfohlene gekochte Rindfleisch mit gratiniertem Semmelkren (13,90) war optimal gekocht. Der frisch gerissene Kren rundete das Gericht mit frisch zubereitetem Rahmgemüse ab. Das Bachforellenfilet mit Eierschwammerlrisotto und Basilikumpesto war grundsätzlich gut. Die Eierschwammerl waren allerdings als solche nicht identifizierbar.
(OÖN)
Frisch gemacht waren Topfenknödel mit Zwetschgenröster und Kürbisbröseln (5,30) sowie zwei fast ofenwarme Marillenpalatschinken (4,60).
Die Bedienung war freundlich, nicht zu aufdringlich und mit guten Empfehlungen bei den Getränken kompetent. Der Marillenschnaps von Bauer um (2,90) war ein Gedicht, die Rotweine (Merlot von Aumann um 4,10 und Cuvee von Markowitsch um 3,80) waren gute Tipps.
Der Test beschreibt unseren zweiten Besuch in diesem Wirtshaus. Im Vergleich zum ersten zeigte sich, dass man imstande ist, sich zu steigern. Beim nächsten Mal könnte sich die Küche vielleicht den vierten Kochlöffel verdienen.
Fischermandl
Kategorie: Gasthaus
Linz, Landwiedstraße 69
0732 / 683326
Ruhetag: Montag
Weinkarte: Ordentliches Angebot an leistbaren Österreichern. Den Hauswein gibt’s um 2,50 Euro das Achterl
Mittagsmenüs: Dienstag bis Freitag (Vorspeise und Hauptspeise) um 6,90 Euro.
Service: Ist freundlich bemüht, kommt auch mit größeren Besucherzahlen gut zurecht
Preise: Sind für ein Wirtshaus dieser Kategorie und das Angebot in Ordnung
Fischermandl im Netz: www.noeserlsgut.at
aber jetzt eher die Atmosphäre eines ganz eingerichteten Wartesaals, nur ein einziger offener Veltliner, zwar bemüht aber ganz offensichtlich keine richtigen Wirtsleute, leider!
Dazu nicht imstande, um 10 Minuten nach 21 h noch was Essbares auf die Welt zu bringen!
...sollte man halt schon testen, bevor man ihn veröffentlicht.
noeserlgut.at muss es richtig heißen.
Und wer zu dieser Jahreszeit Eierschwammerl bestellt, ist eh selbst schuld.
Ebenso jene, welche zum Essen in eine verqualmte Raucherbude gehen. Aus genau diesem Grund werde ich mein gekochtes Rindfleisch anderswo einnehmen.
Ganz klares Urteil: 1 (qualmender) Kochlöffel