Was vom Trinkgeld übrig blieb
Verschärfend ist die Einführung des bargeldlosen Verkehrs, der das Trinkgeld nach unten drückt.
Eine adrette Dame sitzt im Gasthaus. Vor ihr steht ein bereits leer getrunkenes Glas. Der Kellner kommt vorbei und fragt höflich: "Darf ich noch eines bringen?" Daraufhin antwortet der weibliche Gast: "Was mache ich mit zwei leeren Gläsern?"
Die leider schon verstorbene Autorin Vera F. Birkenbihl erzählte dieses Beispiel in einer ihrer Vorlesungen, wo es um den Humor in unserem Leben geht.
Leider haben heutzutage Kellner immer weniger zu lachen und sind "schmähstad". Die Gästewünsche werden grotesker und unverschämter. Zu den sonstigen Herausforderungen im Gastgewerbe können absurde Anliegen das Blut von Servicekräften relativ schnell auf erhöhte Temperaturen bringen.
Aber. Der Lohn hängt vom Trinkgeld ab – die Kellner bleiben stets höflich, und versuchen, die Dinge nonchalant und professionell zu regeln.
Der Kollektivertrag für Restaurantfachkräfte beginnt bei 1680 Euro brutto im Monat. Einen großen Brocken macht zusätzlich das Trinkgeld aus – wenn man keine knausrigen Gäste zu bedienen hat. Empfohlen werden 10 Prozent. Realistisch sind es viel weniger. Experten sprechen von drei bis fünf Prozent.
Der Prozentsatz wird zudem geringer, je höher die Rechnung ausfällt. Verschärfend ist weiters die Einführung des bargeldlosen Verkehrs, der das Trinkgeld nach unten drückt.
Und? Bleibt alles beim Kellner? Drei Praktiken haben sich durchgesetzt. Entweder kann sich die Servicefachkraft den ganzen Betrag alleine behalten, oder der Wirt kassiert es und verteilt das Geld an alle Mitarbeiter. Oder das Trinkgeld wird nach einem bestimmten Verhältnis zwischen Service und Küche aufgeteilt. In der Regel 70 zu 30.
Damit die Gäste zufrieden sind, müssen aber alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen. Deswegen sagen berühmte Köche gerne: "Egal wie gut ich koche, wenn der Kellner einen Scheiß-Job macht, bin ich auch meinen Job los."
Einer in der Runde hat doch genug Münzen fürs Trinkgeld dabei,
zur Hölle mit den Geizkrägen.
Zehn Prozent waren immer die oberste Grenze, sah schon spießig aus. 5-10% war immer die Richtschnur.
Wenn ich aber eine größere Konsumation, zB ein Fest oder eine Einladung hatte, gehe ich in guter Stimmung gerne drüber.
Es gibt schon Knauserer, die keine Münzen finden wollen und die Kartenzahlung vorschieben.
Auch mit der Karte kann man Trinkgeld geben ....... Tellerrand! 😩😩
Das Trinkgeld mit der Karte zu bezahlen, ist eine nicht so clevere Idee ...... Nur Bares ist Wahres!
ich persönlich würde mich schämen, weniger als 10% zu geben.
Nur wenns Essen grusig war oder die Bedienung, geb ich wenig.
Richtig! Mach ich selber auch.
Mit der Bedienung habe ich manchmal ein Problem: ärgere ich mich, nehme ich mir vor, nichts oder wenig zu geben. Wird es im Laufe des Aufenthaltes bedeutend besser, denke ich, doch nicht so sein zu können.
Für die Qualität des Essens oder der Getränke habe ich den Kellner noch nie verantwortlich gemacht.