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SOKO Songwriter

Von Von Reinhold Gruber, 08. Februar 2019, 00:04 Uhr
SOKO Songwriter
Stefan Jürgens: Dem Schauspieler und Musiker gelingt es, seine beiden Professionen so zu verbinden, dass nichts zu kurz kommt. "Alles eine Frage der Planung", sagt er. Bild: Tina Acke

Der Krimi-Star pflegt seine Liebe zur Musik. "SOKO Donau"-Star Stefan Jürgens über sein neues Album und die Welt, in der wir leben.

Seit zwölf Jahren spielt er die Rolle von Major Carl Ribarski in der Krimiserie "SOKO Donau". Das hat Stefan Jürgens auch in Österreich große Bekanntheit eingebracht. Wo er hinkommt, wollen viele Menschen ein Foto mit ihm machen. Der 55-jährige Schauspieler wird erkannt und gemocht. Dass er auch als Musiker eine unverkennbare Handschrift trägt, ist weniger bekannt. Mit "Was zählt" hat er sein fünftes Album veröffentlicht, in dem er sich auch sehr persönliche Gedanken macht und an dem er exakt zwölf Monate lang gearbeitet hat, wie er im Interview beim Treffen in Linz verriet.

 

Wie schaffen Sie es, die Krimiserie und die Musik immer unter einen Hut zu bringen?

Stefan Jürgens: Das ist eine Frage der Planung, die aber nur halten kann, wenn nichts dazwischenkommt. Die zwölf Monate Zeit, die ich mir für das neue Album gegeben habe, waren sportlich gedacht. Ich sage das jetzt mit einem Lachen, weil es funktioniert hat.

Heißt Planung auch geplantes Songschreiben?

Die Themen wusste ich schon, als ich im Dezember 2017 nach meiner Rückkehr vom Drehen zum Schreiben begonnen habe. Sechs Wochen lang schrieb ich an den Texten, bis Mitte Februar an der Musik, und dann musste ich wieder Theater spielen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich zehn Songs fertig, sodass ich sie bei meinen drei Produzententeams abgeben konnte, die somit ab März damit arbeiten konnten.

Beim Hören hatte ich das Gefühl, dass das Album eine entspannte Grundhaltung hat, obwohl Sie ernsthaft viele Themen unserer Zeit ansprechen. Aber mit der Gelassenheit eines Mannes, der schon ein paar Jahre gelebt hat. Es wirkt, als würden Sie sagen: Das bin ich. Es hat Charme und musikalisch eine größere Leichtigkeit als Ihre Produktionen vorher.

Ich nehme das dankbar auf, weil dem liegt tatsächlich eine gewisse Entwicklung zugrunde, von der man immer hofft, dass sie wahrgenommen wird. Es ist so, dass ich mir bei diesem Album gewisse Fragen komplett verboten habe. Es war ein sehr viel leichteres und sicheres Arbeiten. Dazu hat sicher die Erfahrung beigetragen. Ich bin glücklich mit dem Ergebnis.

"Jeder gegen jeden" zum Auftakt thematisiert die Veränderung einer Gesellschaft, in der nicht mehr gegrüßt und eigenartig miteinander umgegangen wird. Das passt sehr gut zur Zeit.

Das war eines der ersten Themen, die sich aufgedrängt haben, als ich mir die Frage gestellt habe, wie das Album heißen wird. Im Text von "Was zählt" heißt es auch, dass das jeder ganz allein weiß. Es gibt keinen Anspruch von mir auf einen allgemeingültigen Kanon. Ich möchte mit meinen 55 Jahren bestimmen, wo ich bin, was ich brauche, was mir auf die Nüsse geht. "Was zählt" beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Flüchtlingswelle von 2015.

Ihre These ist also, was da passiert ist, wirkt sich jetzt nach und nach aus?

Es geht darum, was die Ereignisse im menschlichen Verhalten freigesetzt haben. Was ist passiert in den sozialen Medien? Es ist auf den Stichtag zu erklären, wann diese Untaten explodiert sind, ab wann die hasserfüllten Postings so richtig begonnen haben, inflationär zu werden. Das hat es vorher auch gegeben, aber es hat ab 2015 Fahrt aufgenommen. Das ist auch aus einem wütenden Moment heraus passiert, dass gefragt wurde: Warum wollt ihr immer zuerst alles haben, aber nichts dafür geben? Ich verstehe jede Art von Wut und Ungerechtigkeit. Es gibt da kein Abschmelzen der Notwendigkeit, sich über die Probleme Gedanken zu machen. Aber es muss möglich sein, im zwischenmenschlichen Bereich zu einer Vernunft zu kommen, die sagt: Ein Lächeln ist etwas anderes als ein Anbrüllen, eine Forderung kann auch mit einem Bitte verbunden werden. Ganz normale Dinge gehen verloren.

 

Stefan Jürgens: "Was zählt" (Noah Music)

Ein weiser Blick auf das Leben aus der Perspektive eines Mannes mittleren Alters. Echt.

OÖN Bewertung:

 

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