Nur Wien ist kulturell attraktiver
Kulturpolitik: Studie über Zufriedenheit der Oberösterreicher
"Aus meiner Sicht muss man das 2009 beschlossene Kultur-Leitbild nicht zwanghaft neu schreiben. Ich rechne damit, dass einiges vom alten auch im neuen Leitbild stehen wird", sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Er antwortete damit auf die Kritik von Kulturvereinen, warum ein neues Leitbildes für notwendig erachtet werde, obwohl die Ziele des bestehenden nicht umgesetzt seien.
Um das Gespräch über die neuen Leitbild-Inhalte so breit wie möglich zu öffnen, hatte die bei der Landeskulturdirektion dafür zuständige Elisabeth Mayr-Kern zuletzt sechs regionale Diskussionen in allen Teilen des Bundeslandes durchgeführt. Zudem hat das Land beim Marktforschungsinstitut "market" zwei Studien in Auftrag gegeben: eine repräsentative Kulturstudie unter 1014 Oberösterreichern – und ein "qualitatives Forschungsprojekt" mit 15 Experten aus dem kulturellen-künstlerischen Leben Oberösterreichs (darunter die sechs Fachbeiräte des Landeskulturbeirats).
Die Ergebnisse zusammengefasst: Ehrenamtliche würden sich für ihre Tätigkeit in Kulturvereinen mehr Anerkennung wünschen. Aber allein bei der Frage, wie sich das Kulturangebot des Bundeslandes in den vergangenen fünf bis zehn Jahren entwickelt hätte, geben 44 Prozent an, es sei interessanter geworden. Bei der kulturellen Attraktivität werde Oberösterreich (83 Prozent Zustimmung) nur von Wien übertroffen (84 Prozent). Das Schlusslicht aus Oberösterreich-Perspektive sei Vorarlberg mit 25 Prozent. Durchschnittlich bewerteten die Befragten das Gesamt-Kulturangebot Oberösterreichs mit der Note 1,4, "das ist sehr zufriedenstellend", sagte der Landeshauptmann. 15 Prozent gaben an, Mitglied eines Kulturvereins zu sein. 63 Prozent kennen zumindest einen Kulturverein. Stelzer: "Da reden wir von Fußball-Dimensionen."
Die Ergebnisse werden bei der Sitzung des Landeskulturbeirats am Dienstag diskutiert. Bis Februar 2020 soll unter Elisabeth Mayr-Kerns Leitung das neue Leitbild formuliert und dem Landtag vorgelegt werden.
Der Zahlende bestimmt über die Auswertung der Statistik