maschek: 24 Stunden bis zum Weltuntergang
Die Fernseh-Bilderflut eines einzigen Tages haben maschek für ihren neuesten Streich „09.09.09“ zusammengefasst. Uraufgeführt zum Auftakt des Linz09-Kasperlfestivals „Wo? Wenn nicht alle da!“ in bester Kasperl-Tradition: originell, böse und ungemein witzig.
Es ist schon eine vertrackte Sache mit dem Sprachbabylon auf unserem Erdball. Da setzt ein Schweizer Umweltaktivist am Nordpol einen Reaktor in Betrieb, der die Gletscher binnen eines Jahres zum Schmelzen bringen wird, falls wir Menschenferkel nicht endlich den CO2-Ausstoß reduzieren. Und schon ist, durch des Schweizers technisches Unvermögen, der Untergang plötzlich noch viel näher: nämlich exakt in 24 Stunden.
Jetzt wird’s brenzlig, Gut-Präsident und Weltpolizist Obama wird informiert, er ist entsetzt: „The pole is under attack!“ Was bei den Russen so verstanden wird, dass die Polen (Poland) attackiert werden. Na, von wem wohl wieder? Die Deutschen sind schuld....
Und aus diesem irrwitzigen Konstrukt weben maschek so banal wie genial, so klug wie komisch, so ironisch wie innovativ, so derb wie dreist ihre bewährte Synchronshow mit der medialen Bilderflut eines einzige Tages: des 09.09.2009.
Die Idee, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, ist ein Schritt in eine Richtung, die maschek über den bekannten Szene-Sketch in die Dimension der dramaturgischen Aufbereitung originaler Bilder mit origineller Verkauderwelschung führt.
Wenn ein politisch inkorrekt angesäuselter Bill Clinton einen Witz erzählt, ist das zum Brüllen komisch, wenn in Finnland den Rentieren immer heißer wird, ist das lachtränentreibend, wenn Jermaine Jackson pikiert das Jackson-Tribute ankündigt, ist das urkomisch.
Die Welt kann trotz aller hektisch einberufenen Besprechungen und Beschwichtigungsversuche nicht gerettet werden, auch wenn gen Ende so viele Stars und Sternchen mit maschek-unterstützten Stimmbändern den Urbi-et-orbi-Song „We are the world“ anstimmen. maschek sind in Höchstform!