„The King‘s Speech“: Das öffentliche Leiden des englischen K-k-königs
S-s-sprechen. Vor Millionen Menschen. Schon allein die Vorstellung treibt dem Duke of York den Angstschweiß auf die Stirn, der Anblick eines Radiomikrofons erfüllt ihn mit Panik.
„The King´s Speech“: (GB 2010, 128 Min.) Regie: Tom Hooper
OÖN Bewertung:
S-s-sprechen. Vor Millionen Menschen. Schon allein die Vorstellung treibt dem Duke of York den Angstschweiß auf die Stirn, der Anblick eines Radiomikrofons erfüllt ihn mit Panik. Denn er stottert, eines künftigen Königs unwürdig.
Ob Kugeln im Mund oder exzessives Rauchen – noch keine Therapie hat ihm geholfen, nicht mehr über Buchstaben und Wörter zu stolpern.
Ein geschwätziger Therapeut aus Australien soll Wunder bewirken – und zumindest seine Herangehensweise ist besonders: „Hallo Bertie, sag Lionel zu mir.“
Ein Königlicher und ein Bürgerlicher, zwei Männer aus verschiedenen Welten in gegenseitiger Annäherung – die großartigen Schauspieler Colin Firth und Geoffrey Rush übertrumpfen sich immer wieder gegenseitig, während sich zwischen ihren Figuren eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelt.
Die wahre Geschichte präsentiert sich in historischer Ausstattung, in schönen, aus ungewöhnlichen Winkeln gefilmten Bildern, kommt aber dennoch mit wenig Geschichtsunterricht aus. Und auch wenn der Verlauf inhaltlich bald abzusehen ist – selten war eine Beziehungsstudie zwischen mittelalterlichen Männern so packend anzusehen.
Zwölf Oscarnominierungen sprechen für sich – dennoch hier noch einmal ausdrücklich: Sch-sch-schwere Empfehlung!
Hintergrund: Historisches
Nachdem sein Bruder Edward VIII. nach wenigen Monaten Regierungszeit abgedankt hatte, um die zweimal geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson heiraten zu können, war Albert von 1936 bis 1952 als George VI. König von England. Seine Frau Elizabeth Bowes-Lyon (dargestellt von Helena Bonham Carter) ist als „Queen Mum“ (gestorben 2002), als Mutter der derzeitigen Königin Elizabeth, bekannt.