„Auf der anderen Seite des Bettes“: Rollentausch mit Starbesetzung
„Auf der anderen Seite des Bettes“ ist das Leben auch nicht besser: In der gleichnamigen Kino-Komödie tauschen Sophie Marceau und Dany Boon die Rollen.
Sind Männer und Frauen wirklich so anders, oder werden sie vielmehr zu dem gemacht, was sie sind bzw. eben nicht sind? Was ist „wahres Sein“, was Rollenschein? Die Probe aufs Exempel versucht Pascale Pouzadoux in seiner heiteren Komödie mit Starbesetzung. Doch zunächst zu den handelnden Personen, als da sind: Ariane, Hausfrau und Mutter in den besten Jahren. Und: Hugo, ihr alleinverdienender Göttergatte. Oder, etwas anders betrachtet: Ariane, gestresste Familienunternehmensmanagerin mit Anerkennungsdefizit. Und Hugo, Berufsheld mit Hang zum dauernörgelnden Stressabbau. Also ziemlich normal, schief hängender Haussegen inklusive.
Zu normal für Ariane, die, um der heraufbeschworenen Ehekrise Herr zu werden, kurzerhand einen einjährigen Rollentausch vorschlägt. Ein Coach wird engagiert, Bettseiten, Auto und Beruf getauscht, um Vorstellung und Wirklichkeit auf die Schliche zu kommen, den für Scheidung plädierenden Kindern zum Trotz. Und siehe da, nach kleineren Hürden gelingt der Tausch nicht nur gut, sondern fast zu gut. Unternehmenschefin Ariane rettet die Firma vor dem Ruin, Hugo wird zum Superdaddy, und nicht nur das: Er wird zur Frau. „Du wurdest die Frau, die ich sein wollte“, stellt Ariane fest, eine bittere Erkenntnis. Auch ein wenig für den (weiblichen) Zuseher.
Regisseur Pascale Pouzadoux bricht nicht mit Klischees, im Gegenteil, er überspitzt sie zur Parodie, spielt mit ihnen, um sie gen Schluss mehr zu bestätigen denn zu widerlegen. Was dazwischen liegt, ist stellenweise witzig, wirklich originell ist es nicht.
Ihren Charme verleihen der Komödie allemal ihre Darsteller: Sophie Marceau steht die knallharte Business-Lady gut zu Gesicht, Dany Boon der Haushaltsheld ebenso. Für einen heiteren Kinoabend ist der gewagte Rollentausch allemal empfehlenswert, ob zur Nachahmung, das bleibe jedem selbst überlassen.