Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Halloween im TV: Die Lust der Menschen am Schrecken

Von Nora Bruckmüller, 30. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Bild 1 von 26
Bildergalerie Die Halloween-Outfits der Stars
Bild: instagram

Halloween: Am 31. Oktober locken Gruselklassiker wie "Nosferatu" oder "Halloween" ins Kino oder vor den Fernseher. Die OÖNachrichten erklären, warum Horror magisch anzieht.

Die Hände vor den Augen und den festen Vorsatz im Kopf, erst dann wieder hinzusehen, wenn das Schlimmste vorbei ist – eine typische Szene für Zuschauer von Horrorfilmen oder -serien, die dann doch zaghaft schauen. Warum? Weil es für Genreliebhaber Abenteuer für Kopf und Körper ist.

 

Realitätsflucht: Hölzerner könnte der Begriff nicht sein, mit dem das Werk "Horror Cinema" sein Thema umreißt: es sei reinste "Vergegenwärtigung". Und doch passt es. Denn wenn einen der Schrecken durchfährt und das Adrenalin durchflutet, ist man einen Moment maximal im Jetzt ausgeliefert. Indem der Horror fesselt, gilt er als bewährter Fluchthelfer aus der Alltagsrealität. "Einen sicheren Hafen" nannte ihn Bela Lugosi jr., Sohn des legendären Darstellers in "Dracula". Mit "Frankenstein" (beide 1931) hielt er die Universal Studios finanziell über Wasser, weil die Bevölkerung nach Zerstreuung hungerte. Es herrschte die Große Depression.

Spaß am Spiel: Sich während eines Horrorfilms in Sicherheit zu wiegen, klingt erst einmal paradox. Doch der Wechsel zwischen Aufregung und Entspannung gilt als Teil eines Spiels zwischen Zuseher und Regisseur. Dazu Alfred Hitchcock: "Konditionierung des Publikums ist Voraussetzung für jeden Suspense (Spannungsaufbau. Anm.)" Der Altmeister schenkte seinen Zuschauern mehr Information als seinen Figuren – was Erstere immer stärker in Erwartung versetzt. Während Grace Kelly etwa in "Das Fenster zum Hof" (1954) die Wohnung des Mörders durchsucht, sieht man dasselbe wie James Stewart, der sie von gegenüber beobachtet: den Täter, der näher kommt. An Stellen wie diesen kann es zu Reaktionen kommen, die in der Forschung "ästhetisierte Rezeption" heißen: man weiß, dass es lächerlich ist, Fantasien zu fürchten. Ein gutes Gefühl als Herr seiner Angst folgt.

Entdecken, erfahren: Um solche Unterscheidungen treffen zu können, braucht es Erfahrung im Umgang mit Medien, die gerade junge Menschen gerne sammeln. Die größte Zielgruppe des Horrors sind Teenager ab 15 Jahren. Er birgt für sie die Chance, Emotionen zu testen – ohne Eltern. Aber egal, wie alt – die Neugierde eint, zu sehen, wie Böses gestoppt wird.

Kopfarbeit: Während Horror die einen von der Welt ablenkt, entschlüsseln ihn andere mit Vorliebe als Metapher auf reale Abgründe. "The Shining" (1980) galt etwa auch als Porträt familiärer Gewalt, in "The Purge" (2013) bleiben eine Nacht lang alle Verbrechen ohne Strafe, was als Kommentar auf das menschliche Naturell gelesen werden kann. Und wie der Lauf der Geschichte zeigt, wird dieses noch viel Stoff für neuen Horror liefern.

 

TV- und Kino-Tipps für Halloween

The Fog: Hit aus den 80ern mit Jamie L. Curtis. 30.10., 1.55, ARD
Der Wolfsmensch: mit Claude Rains. 31. 10., 20.15 Uhr, ORF III
Nosferatu: 23.10 Uhr, ORF III
The Simpsons: Specials zu Halloween. 31.10., 17.10, ORFeins
Halloween: Kultfilm, 1978
im City Kino Linz: OV, 31. 10., u. 1. 11., 22 Uhr, (moviemento.at)
im Megaplex Pasching: OV, 30., 31. 10., ,20.45 Uhr, Tipp: Karten werden für 31. 10. verlost:

Abstimmung
Lade TED

Abstimmung wird geladen, bitte warten...

mehr aus Kultur

Live-Erklärung: Hans Bürger doch kein Dancing Star

Zwei Männer, eine Nase und der Traum von der Liebe

Tom Neuwirth: "Ich habe nie behauptet, dass ich weiß, wie die Welt funktioniert"

Nikolaus-Harnoncourt-Zentrum eröffnet: Ein "Schatz" geht online

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 30.10.2014 18:58

dass der ORF bei dem Halloween- Schwachsinn mitmacht. Der ORF hätte einen Bildungsauftrag!! Hätte!!! Hält ihn aber nicht ein.
Da sollte man endlich einmal erklären, woher Halloween kommt, aber nein, jeder Schwachsinn muss mitgemacht werden. Bei der Wirtschaft versteh ich es ja noch irgendwie, da bringt es Geld, aber beim ORF???

lädt ...
melden
jack_candy (7.890 Kommentare)
am 30.10.2014 20:36

Zählt es für Sie nicht zur Erfüllung des Bildungsauftrags, wenn man im ORF erfährt, wie man sich gegen Vampire oder Zombies zur Wehr setzen kann?
In der Schule lernt man das nicht.

Und was Halloween betrifft: Mag ja sein, dass die Kommerzialisierung aus den USA kommt, die zu Grunde liegenden Volksbräuche sind aber europäischen Ursprungs.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen