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Eine Familie spielt Posaune

Von Herbert Schorn, 23. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Eine Familie spielt Posaune
Andreas, Maria und Eva Schiffler treten zu Silvester zum ersten Mal gemeinsam in einem Orchester auf. Bild: privat

Ein Geschwistertrio bildet in der Silvester-"Fledermaus" im Brucknerhaus den Posaunensatz im Johann Strauß Ensemble – Die Liebe zur Musik haben die drei Schifflers vom Vater.

Das ist selbst für Andreas, Maria und Eva Schiffler ungewöhnlich: Die drei Geschwister aus Micheldorf bilden bei der (bereits ausverkauften) Aufführung von Johann Strauß’ Operette "Die Fledermaus" zu Silvester im Linzer Brucknerhaus das Posaunenregister im Johann Strauß Ensemble.

Alle drei haben Posaune studiert – doch ein gemeinsamer Auftritt in einem Profi-Ensemble ist auch für sie Neuland. "Das wird sich sicher anders anfühlen als sonst", sagt Andreas, der Älteste des Schiffler-Trios – und baut vorsorglich gleich ein wenig Druck auf. "Ich werde ganz genau hinhören, wie meine Schwestern spielen", sagt er und lacht. Der 32-Jährige ist seit zehn Jahren in mehreren Orchestern als fixes Mitglied tätig und hat die größe Erfahrung. In Linz ist er an der Bassposaune zu hören, Eva an der Tenorposaune, und Maria übernimmt die mittlere Stimme. "Strauß muss man mit der richtigen Portion Leichtigkeit spielen. Am besten lässt man sich von der Musik mitreißen."

"Die Musik verbindet uns"

Doch warum spielen die drei, die jetzt in Nürnberg, Wien und Micheldorf leben, zu Silvester überhaupt in Linz? Da hatte ihr Vater Walter, Posaunist im Brucknerorchester, die Hände im Spiel. "Er spielt normalerweise die Posaune im Johann Strauß Ensemble, ist aber an diesem Tag verhindert", sagt Maria. Da für die Strauß-Operette exakt drei Posaunisten benötigt werden, hatte er schnell eine Idee, wer ihn ersetzen könnte ...

Vater Walter ist es auch, der mit seiner Frau Ingrid, die im Extrachor des Linzer Landestheaters singt, seinen drei Kindern die Liebe zur Musik vermittelte. Nicht selten hörten sie ihn am Abend üben: "Ich bin oft mit seinen Posaunenstücken im Ohr eingeschlafen", erinnert sich Eva, die Jüngste. "Im Studium musste ich sie dann selbst spielen. Ich habe sie quasi im Schlaf gelernt."

So griffen alle drei früher oder später zur Posaune: "Es gab ja genügend im Haus", sagt Eva. Sie studierten nacheinander an der Linzer Bruckner-Uni bei Josef Kürner. Dann machte jeder seinen Weg: Andreas gewann schon vor Ende des Studiums ein Probespiel für die Orchester-Akademie der Münchner Philharmoniker, spielte später in Orchestern in Brandenburg/Havel, Göttingen und Regensburg, bevor er vor zwei Jahren bei den Nürnberger Symphonikern landete. Auch Maria schloss ihr Studium ab, wechselte dann aber zur Physiotherapie: "Mich hat immer die Welt der Orchestermusik fasziniert, doch eine Stelle in der Nähe meiner Heimat zu bekommen, war aussichtslos." Nach wie vor tritt die zweifache Mutter mit der Posaune auf, wann immer es ihre Zeit erlaubt. Die 28-jährige Eva setzte ihr Studium in Wien und Stuttgart fort und schloss es heuer im Sommer in Amsterdam ab. Nun arbeitet sie als freie Posaunistin.

Für die drei ist am schönsten, wenn sie wie früher gemeinsam mit dem Vater musizieren können. "Man merkt, dass wir gemeinsame Wurzeln und ähnliche Vorstellungen haben", sagt Eva. "Die Musik verbindet uns."

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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1  Kommentar
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erich71 (1.044 Kommentare)
am 23.12.2019 11:59

Walter ist halt jemand der Freude an Musik vermitteln kann!

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