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Die Verwirrspiele einer geheimnisvollen Agentin

Von Silvia Nagl, 31. August 2019, 00:04 Uhr
Die Verwirrspiele einer geheimnisvollen Agentin
Spionin Rachel (Diane Kruger) mit ihrem Mossad-Verbindungsmann (Martin Freeman)

Die deutschstämmige Schauspielerin Diane Kruger fasziniert als geheimnisvolle Spionin in dem Geheimdienst-Film "Die Agentin".

Ihre Miene ändert sich nicht, mit ihren wasserblauen Augen schaut sie ihr Gegenüber an, keine Regung, kein Zucken, nichts. Ein Gesicht wie eine Maske: schön, regungslos, undurchschaubar. Diane Kruger (1976 als Diane Heidkrüger in Deutschland geboren) zeigt nach ihrer Rolle als Ehefrau eines türkischstämmigen Terroropfers in Fatih Akins 2017 entstandenem Film "Aus dem Nichts" wiederum ihre ernste Seite.

Diesmal als Spionin Rachel, die für den israelischen Geheimdienst Mossad arbeitet – doch tut sie das aus Überzeugung, Kalkül oder Neugier? Ihr doppelbödiges Spiel vermag zu fesseln, beinahe jede Szene lässt einen etwas ratlos zurück: Meint sie das Gesagte wirklich so? Scheint sie ihrem Gegenüber tatsächlich zu trauen? Empfindet sie Sympathie oder ist es berechnendes Spiel? Rachel wird vom Mossad als Sprachlehrerin in den Iran geschleust und auf den Manager eines Elektronikunternehmens angesetzt. Es dauert einige Monate, bis Rachel sich in Teheran zurechtfindet, wie sie in Gesprächen mit ihrem Verbindungsmann beim Mossad (ein energischer Martin Freeman) erzählt. Diese Treffen wechseln zwischen Vertrauen, Flirt, scheinbarer Offenheit, vermutlicher Ehrlichkeit und Lügen.

Grenze wird überschritten

Rachel aber überschreitet eine absolute Grenze: Sie geht mit der Zielperson (Cas Anvar als fescher, lebensfroher, geheimnisvoller Fahad) eine Beziehung ein. Sie scheint sich dem Mossad zu entziehen, ihr Verbindungsmann scheint den Draht zu ihr verloren zu haben, wird vom Mossad angehalten, sie wiederzufinden.

Der Film beginnt mit dem Anruf Rachels bei ihrem Mossad-Vertrauten: "Mein Vater ist gestorben. Erneut." Und nun beginnt Regisseur Yuval Adler in Rückblenden die Geschichte wie ein Puzzle zusammenzusetzen.

Die Story vermag großteils zu fesseln, manchmal aber nimmt sie schwer nachvollziehbare Wendungen, was den roten Handlungsfaden sowohl Durchblick als auch Spannung nimmt. Und es gibt auch absolut Unnötiges, wie die Fahrt durch die Türkei und eine Vergewaltigung.

Die meist geflüsterten Gespräche der Mossad-Männer in abgedunkelten Hinterzimmern – meist von hinten unscharf und hektisch gefilmt – wirken so, als ob gezeigt werden soll, wie sich unbedarfte Zuschauer geheime Spionage vorstellen.

Diane Kruger aber fasziniert als abgebrühte Agentin ebenso wie als Mörderin wider Willen, als einsame Frau und als Geliebte, die den Thrill zwischen Spionage und Liebe zu genießen scheint. Sie empfiehlt sich mit dieser Rolle für größere Aufgaben.

"Die Agentin", F/ISR/D/USA 2019, 116 Min.

OÖN Bewertung:

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Autorin
Silvia Nagl
Silvia Nagl
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